Nachtkerze

Gemeine Nachtkerze - Oenothera biennis

Nachtkerze - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) ist eine in der Renaissance eingebürgerte Pflanze, die ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist. Heute ist sie auch in ganz Europa, Vorder- und Ostasien zu finden. Hier wächst sie an sonnigen und halbschattigen Standorten auf sogenannten Ruderalplätzen, also beispielsweise an Wegrändern, Schotterplätzen, Kies- und Sandgruben.
Die zweijährige, bis 200cm hohe Pflanze bildet im ersten Jahr die kräftige Pfahlwurzel und die Blattrosette aus. Erst im zweiten Jahr blüht sie mit den markanten, leuchtend gelben Blüten von Juni bis September. Aus den Blüten entwickeln sich im August und September Fruchtstände mit tausenden winzigen Samen.
Für eine Anzucht im Topf brauchen Sie aufgrund der eher langsamen Entwicklung der Nachtkerze etwas Geduld. Sie können sie jedoch dort auch auf dem Balkon ziehen. Einfacher ist die Aussaat im Garten. Säen Sie die Pflanze einfach auf einem ungedüngten Bodenstück aus und drücken Sie die Saat etwas an. Nachtkerzen sind Lichtkeimer und müssen nicht bedeckt werden. Danach braucht sie nur bei Regenmangel etwas Pflege in Form von mäßigem Gießen. Die größeren Pflanzen überstehen auch längere Trockenperioden sehr gut. Ernten Sie die Pflanze nicht vor dem Reifen der Samen ab, sät sie sich selbst aus.

Die Blätter der Nachtkerze haben einen milden Geschmack und sind bei vielen Nagern durchaus beliebt. Sie enthalten keine bedenklichen Stoffe und dürfen deshalb ad libitum verfüttert werden.

Die leuchten gelben Blüten der Nachkerze können Sie mit verfüttern. Einen besonderen Futterwert haben sie aber nicht.

Die winzigen Samen der Nachtkerze sind ölhaltig. Sie enthalten eine besonders wertvolle Zusammensetzung ihres Fettanteils und sind deshalb ein hochwertiger Bestandteil des Fettsaatenanteils in Saatenmischungen. Durch die geringe Größe akzeptieren aber nicht alle Nager Nachtkerzensamen als Futter.

Die kräftige Pfahlwurzel der Nachtkerze ist nicht nur recht nahrhaft, sondern auch durchaus schmackhaft. Vor allem Wühler schätzen die Wurzel. Aber auch Farbmäuse und andere Mausarten naschen gern davon.

Als Keimfutter ist die Nachtkerze ungeeignet.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Bei der Nachtkerze sind vor allem die Inhaltsstoffe der Samen gut untersucht. Sie enthalten je nach Wachstumsbedingungen der Pflanze bis zu 25% des sehr wertvollen Öls. Das besteht zu großen Teilen aus ungesättigten Fettsäuren.

Sekundäre Pflanzenstoffe der Samen
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe
  • Harze
  • Oenotherin
  • Schleimstoffe 
  • Phytosterole
  • Polyphenole (Catechin, Epicatechin, Gallussäure)
  • ein pentacyclischer Triterpenester
Zusammensetzung des Nachtkerzenöls
  • 8 – 14 % γ-Linolensäure
  • 60 – 80 % Linolsäure
  • 9% Palmitinsäure
  • 7 % Ölsäure
Pro 100g Saat:

Medizinische Wirkung

In der Medizin werden vor allem Samen und deren Öl verwendet. Während das Öl in der Volksheilkunde der Indianer und später Europas schon tief verankert ist, ist der Einsatz bei Haustieren noch recht neu.
Die Wirkung auf Ekzeme ist in der Humanmedizin nicht unumstritten.

Wirkungen
  • immunmodulierend
Einsatzgebiete
  • Neurodermitis
  • atopisches Ekzem
  • Hautentzündung, Juckreiz und Hauttrockenheit
  • Wundbehandlung
In welcher Form?
  • Öl oral
  • Öl lokal

Kontraindikationen und Giftwirkung

Kontraindikationen für die Fütterung der Nachtkerze sind mit nicht bekannt. Die Pflanze ist in allen Teilen ungiftig.

Quellen:

Wikipedia
Phytodoc
Kanarien-Paradies

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 83
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S. 343ff.

Letztes Update vom 19.06.2020