Pfefferminze

Pfefferminze (Mentha ×piperita)

Pfefferminze - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Die Pfefferminze ist eine Zufallskreuzung aus Wasserminze (Mentha aquatica) und Grüner Minze (Mentha spicata), die Ende des 17. Jh. in England entstand. Sie ist eine ausdauernde, krautige, frostharte Pflanze, die sich durch unterirdische Ausläufer sehr stark verbreiten kann. Zwar gilt sie als Kulturpflanze, kann durch ihre Ausläufer in Gärten und Fluren aber auch leicht verwildern.

Die 30 bis 90 cm hohe Minze blüht zwischen Juli und September in vielen kleinen rosa bis violetten Blüten, die bei Insekten sehr beliebt sind. Sie erkennen die Pfefferminze an ihrem sehr typischen, aromatisch-frischen Duft, der noch intensiver wird, wenn Sie ein Blatt zerreiben.

Da sie sich durch Ausläufer leicht vermehrt, können Sie die Pfefferminze im Fachhandel als getopfte Pflanze kaufen und auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder der Terrasse im Topf kultivieren. Sie können sie aber auch im Garten auspflanzen. Dann müssen Sie allerdings damit rechnen, dass sie sich ausbreitet.

Ernten können Sie die duftenden Blätter, solange die Pflanzen belaubt ist – also auch während der Blüte.

Die krautigen Teile der Pfefferminze können Sie in kleinen Mengen frisch und getrocknet als Ergänzung verfüttern.

Die farbenfrohen Blüten können Sie frisch und getrocknet mit verfüttern.

Die Samen der Pfefferminze haben keinen besonderen Futterwert, sind aber fressbar.

Die Wurzel der Pfefferminze können Sie ebenfalls verfüttern. Die Akzeptanz ist bei den einzelnen Arten und Individuen jedoch höchst unterschiedlich.

Zur Pfefferminze habe ich als Keimfutter keine Erfahrung. Fressbar dürfte es sein – wenn Sie irgendwo Samen bekommen.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Pfefferminze unterscheidet sich markant in einigen Inhaltsstoffen von anderen Minzen. Ihr Gehalt an Menthol ist besonders hoch, der an Carvon (ein Monoterpen-Keton) dagegen besonders niedrig. Ihren unverwechselbaren Geruch verleiht der Minze ihr ätherisches Öl, das neben Menthol und Carvon noch zahlreiche weitere Stoffe enthält. Pfefferminze liefert darüber hinaus noch andere sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Flavonoide, Labiatengerbstoffe und Triterpensäuren. Außerdem ist die Minze recht reich an Beta-Carotin, Vitamin C und Calcium.

Inhaltsstoffe der Blätter
  • 0,5 – 4 % ätherisches Öl
  • 3,5 – 4,5 % Labiatengerbstoffe, (u.a. vom Typ der Rosmarinsäure)
  • Phenolcarbonsäuren (u. a. Kaffeesäure, Chlorogensäure)
  • Flavonoide
  • Flavonoidglykoside (Eriocitrin, Luteolin-7-O-glykosid, Hesperidin u.a. hochmethylierte Flavonoidaglyka)
  • Triterpensäuren (u. a. Ursolsäure, Oleansäure)
  • Sterine
  • Lipide
  • Carotinoide
Inhaltsstoffe des äth. Öls
  • ≥ 40 % Menthol
  • 15 – 25 % (-)-Menthon
  • bis zu 10 % (-)-Menthylacetat
  • gute Öle unter 5 % (-)-Menthofuran (riecht unangenehm)
  • möglichst kein Carvon und Pulegon
Pro 100g frisches Kraut:

Medizinische Wirkung

Die Pfefferminze ist eine gut verträgliche, sehr beliebte Heilpflanze, die in der Humanmedizin besonders bei Beschwerden im Verdauungstrakt, bei Erkältungen und Entzündungen zum Einsatz kommt. Für Mäuse ist vor allem die heilsame Wirkung bei Atemwegsinfekten interessant. Außerdem gilt sie als leicht beruhigend, ist also eine gute Pflanze während einer Vergesellschaftung.

Besonders praktisch: Füttern Sie ihren Mäusen frische Pfefferminze, wenn diese eine Atemwegserkrankung (Schnupfen, Erkältung, Lungenentzündung, …) haben, inhalieren die Tiere das ätherische Öl automatisch beim Fressen.

Wirkungen
  • krampflösend
  • galletreibend
  • blähungstreibend
  • beruhigend
  • antioxidativ
  • antimikrobiell
  • (vermutlich) antiviral
  • kühlend
  • schmerzstillend (äußerl. Anwendung)
Einsatzgebiete
  • Arthrose
  • Arthritis
  • Harnwegsentzündungen
  • Blasenentzündung
  • Entzündungen der Dünndarm-Schleimhaut
  • vorbeugend gegen Nierengrieß
  • Prostatavergrößerung (begleitend)
  • rheumatische Beschwerden
  • Wasseransammlungen und Ödeme
In welcher Form?
  • ätherisches Öl
  • Tee
  • Brei
  • frische Pflanze

Kontraindikationen und Giftwirkung

Pfefferminze ist in allen Teilen ungiftig und kann ohne Bedenken an Mäuse in allen Lebensphasen verfüttert werden.

Anders sieht das beim ätherischen Öl uns seiner Anwendung aus: Verwenden Sie dieses bei tragenden Tieren, sollte es möglichst kein Pulegon enthalten. Dieses Monoterpen-Keton wirkt abortiv, kann die Trächtigkeit also vorzeitig beenden.

Lassen Sie Ihre Mäuse das ätherische Öl nicht ablecken. Für den Menschen sind bei oraler Aufnahme in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen durch Überdosis in seltenen Fällen dokumentiert, die vor allem das zentrale Nervensystem betreffen (u. a. Ataxie und Benommenheit). Da Mäuse dem Menschen medizinisch oft stark gleichen, halte ich einen toxischen Effekt bei der Aufnahme größerer Mengen auch bei den Tieren zumindest grundsätzlich für möglich, auch wenn ich in der Literatur dazu nichts finden konnte.

Quellen:

Wikipedia
Nährwertrechner
Phythodoc – Pfefferminze
Phytodoc – Nebenwirkungen

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S.
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S.

Letztes Update: 20.06.2022