Vitamin B₃ wird auch Niacin, Nicotinsäure oder Vitamin PP genannt. Zusammengefasst werden darunter die Nicotinsäure und Nicotinsäureamid, die beide dieselbe biologische Aktivität aufweisen.
Aufgaben von Vitamin B₃
Vitamin B₃ findet sich in allen lebenden Zellen und stellt einen wichtigen Baustein verschiedener Coenzyme (NAD, NADP) für Oxidations- und Reduktionsvorgänge dar. Es übernimmt dabei die Rolle des Wasserstoffüberträgers zwischen verschiedenen Enzymsystemen. Diese spielen eine entscheidende Rolle beim Abbau von Glukose, und damit bei der Verwertung von Kohlehydraten und Fetten. Somit ist es von zentraler Bedeutung für den Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten und für die Biosynthese von Fettsäuren und Steroiden unerlässlich.
Außerdem ist es Teil des DANN-Stoffwechsels und an der Mobilisation von Calcium aus dem Knochen beteiligt. Bei der Blutzuckerregulierung bildet es gemeinsam mit Chrom den Glucosetoleranzfaktor. Zudem erfüllt es die Aufgabe eines Antioxidans.
Wichtig für:
- Kohlenhydrat-, Fett- und proteinstoffwechsel
- Biosynthese Fettsäuren und Steroide
- Calciummobilisation aus Knochen
- Blutzuckerregulierung
- Antioxidans
Löslichkeit und Empfindlichkeit
Vitamin B₃ ist wasserlöslich und gegenüber Licht, Sauerstoff und Hitze ist es recht beständig.
Trotzdem sollten Sie niacinhaltige Präparate immer sorgfältig verschlossen und bei Zimmertemperatur lagern.
Vitamin B₃ im Überblick
- wasserlöslich
- hitzestabil
- lichtstabil
- sauerstoffunempfindlich
Vorkommen
Das Vitamin kommt in Fleisch (besonders Rindfleisch), Fisch, Getreide, Kartoffeln sowie Milchprodukten und Eiern vor.
Generell ist die Bioverfügbarkeit in pflanzlichen Futtermitteln schlechter. In Getreide ist das Niacin beispielsweise an ein Protein gebunden, aus dem es erst gelöst werden muss.
Stoffwechsel
Niacin wird in seiner freien Form im Dünndarm durch Diffusion ins Epithel übernommen. Über die Pfortader gelangt vor allem Nicotinamid zur Leber. Die übrige Menge wird über den peripheren Blutkreislauf in die Gewebe verteilt. Der Transport erfolgt hier in den Erythrozyten. Am Wirkort bzw. in der Leber wird es unter anderem in NAD+ oder NADP+ umgewandelt. Über die Niere wird es in Form verschiedener Stoffwechselprodukte wieder ausgeschieden.
Ein spezielles Speicherorgan für Niacin gibt es im Körper nicht. Höhere Konzentrationen finden sich aber beispielsweise in Leber, Herz, Muskeln, Nieren und Fettgewebe.
Einflüsse auf die Resorptionsrate
- Verringerung Resorptionsrate durch Antibiotika, Vitamin B6-Mangel oder Aminosäure-Ungleichgewicht
- Unterstützung Resorption durch hohe Konzentration Riboflavin und Pyridoxin
Hypovitaminose - Mangelerscheinungen bei Vitamin-B₃-Mangel
Ein Mangel an Vitamin B₃ ist bei (Farb)Mäusen nicht bekannt.
Hypervitaminose - Vergiftung mit Vitamin B₃
Eine akute Überdosierung äußert sich unter anderem in Veränderungen der Haut und Juckreiz.
Bei einer chronischen Überdosierung kann es zu Appetitlosigkeit, Durchfall und Leberschäden kommen.
Bei extremer Überdosierung kann der Blutdruck absacken. Auch kann dann der Harnsäuregehalt im Urin deutlich erhöht sein.
Die LD50-Dosis für Niacin liegt bei:
- oral = 3720mg/kg
Die LD50-Dosis für Niacin liegt bei:
- oral = 7.000mg/kg
- dermal = 2.000mg/kg
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Quellen
Wikipedia
Altromin
Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention
drugbank.ca
Schek, Alexandra: Ernährungslehre kompakt; 4. aktualisierte und ergänzte Aufl., Umschau Zeitschriftenverlag GmbH, Sulzbach im Taunus, 2011; S. 131ff.
Letztes Update: 04.05.2020