Beleuchtung – Es werde Licht im Mäusekäfig!

Mäuse sind nicht so abhängig von einem bestimmten Lichtspektrum im Gehege, wie es etwa Reptilien sind. Trotzdem ist auch für sie Lampe nicht gleich Lampe. Je nachdem, ob Sie nur beleuchten oder auch heizen oder das Pflanzenwachstum im Gehege anregen wollen, eignen sich unterschiedliche Leuchten. Diese stelle ich Ihnen nachfolgend kurz steckbriefartig vor. Wenn Sie tiefer in die Materie der Beleuchtungstechnik einsteigen wollen, empfehle ich Ihnen die Seite “Licht im Terrarium”, die das Thema gut verständlich und tiefgründig behandelt.

LED

Wollen Sie das Gehege nur beleuchten, reichen LED-Leuchten. Die können Sie als LED-Leiste, Birne oder Leuchtfeld ins Gehege integrieren. Achten Sie beim Kauf weißer LEDs auf ein möglichst natürliches, also warmweißes Licht. Sie können aber auch farbige LED für die Beleuchtung verwenden

LED-Leuchten eignen hervorragend, um recht dunkle Gehege für tag- und dämmerungsaktive Arten zu erhellen. Sie verbrauchen wenig Strom und sind schon recht günstig zu haben. Wichtig beim Einbau ist, dass die Mäuse die Kabel oder die Leuchtmittel selbst nicht annagen können. Im Zweifelsfall sollten Sie daher die LEDs vergittern oder die Kabel unter U-Profilen aus Aluminium langziehen. Noch besser ist es allerdings für das Kabelproblem, wenn Sie die Leuchten so anbringen, dass das Kabel komplett außerhalb des Geheges liegt.
So können Sie beispielsweise die Leuchte in die Decke oder an der hinteren Wand einlassen, sodass das Kabel außerhalb des Geheges verläuft. Für die Gehegebeleuchtung eignen sich vor allem Leuchtfelder, LED-Leisten und -schnüre.

Mondlicht

Als Mondlicht werden im Handel häufig blaue Leuchtmittel verkauft, die das schwächere Nachtlicht simulieren sollen. De facto ist natürliches Mondlicht allerdings gelblich-weiß und deutlich schwächer als diese blauen Leuchtmittel. Für nachtaktive Kleinsäuger sind sie also schon deshalb nicht geeignet, weil sie zu hell sind.
Außerdem steuert blaues Licht auch den Tag-Nacht-Rhythmus vieler Lebewesen. Eine solche Lampe nachts laufen zu lassen, bringt die innere Uhr Ihrer Schützlinge also ordentlich durcheinander. Das kann dann beispielsweise der Grund sein, warum sich empfindliche Exoten nicht fortpflanzen wollen.

Wenn Sie also überhaupt nachts beleuchten wollen, dann mit stark gedimmten, warmweißen Leuchtmitteln.

Bringen Sie die Lampe in jedem Fall außerhalb des Geheges oder innen an für die Tiere unerreichbaren Stellen an, damit die Mäuse keine stromführenden Kabel annagen können. Alternativ gilt auch hier: Verlegen Sie die Kabel in U-Profilen aus Metall.
Achtung: Zwergschläfer klettern überall hin. Hier sollten Sie die Lampe auf jeden Fall außerhalb des Geheges installieren oder mit einem engmaschigen Gitter abschirmen.

Rotlicht

Mäuse haben die stärkste Wahrnehmung im grünen und UV-Spektrum des Lichtes. Langwelliges Licht am roten Ende des Spektrums nehmen sie kaum wahr. Daher stört dieses Licht die Nager auch nicht. Gerade bei wärmeliebenderen Arten können Sie Rotlicht also hervorragend als Beleuchtung für die nächtliche Beobachtung einsetzen.

Möchten Sie die Lampe nur als Licht zu Beobachtung verwenden, genügt eine geringe Leistung von 15 Watt. Alternativ können Sie auf rote LED-Leuchten zurückgreifen. Möchten Sie aber wärmeliebenden Arten eine zusätzliche Wärmequelle anbieten, sollten die Lampen stärker sein.
Rotlichtlampen gibt es im Zoohandel mit einer Leistung von 15 bis 150 Watt. Die Leistung Ihrer Lampe sollte der Gehegeart, der Gehegegröße und dem Wärmebedürfnis Ihrer Schützlinge angepasst sein. Bei Holzgehegen ist außerdem ein ausreichender Abstand bzw. ein entsprechender Hitzeschutz des Holzes wichtig. Die roten Heizlampen werden sehr heiß.

Kaufen Sie für Ihre Mäuse Rotlichtlampen grundsätzlich im Fachhandel (meist in der Reptilienabteilung zu finden). Sie sind speziell für den Einsatz im Gehege konzipiert.

Tageslicht

Gerade für tagaktive Arten wie Striemengrasmäuse sind Tageslichtlampen eine angenehme Wärmequelle. Sie bringen mehr Licht ins Gehege, heizen es generell auf und bieten direkt darunter ein schönes Sonnenbad für die Nager.
Auch hier gilt wie schon beim Rotlicht: Achten Sie auf die Stärke der Lampe.

Der Terraristik-Fachhandel hält zahllose verschiedene Marken, Modelle und Konzepte für Tageslichtlampen bereit. Die können bis 150 Watt im Verbrauch gehen bei Leuchtmitteln, die gleichzeitig heizen. Kalte Vollspektrumlampen kommen aber auch schon mit 13 Watt oder wenig mehr aus.
Für punktuelle Sonnenbäder reichen bei wärmenden Leuchtmitteln oft 50 bis 75 Watt aus, abhängig von der Entfernung zum Untergrund. Stärkere Lampen sollten Sie nur in sehr großen Gehegen mit weiteren Abständen (ab ca. 50cm) nutzen. Achten Sie bei den Heat Spots ebenfalls darauf, dass diese von brennbaren Materialien genügend Abstand haben und auch das Holz des Gehegekorpus abgeschirmt ist, falls notwendig. Am besten bestrahlen Sie mit solchen Lampen flache Steine oder größere Sandflächen. Die heizen sich für die Mäuse angenehm auf und laden zum Sonnenbad ein.

Der Vorteil kalter Tageslichtlampen: Viele regen das Pflanzenwachstum an. Sie eignen sich also besonders gut, um bepflanzte Naturterrarien zu beleuchten. Außerdem werden sie schon bei geringer Wattzahl sehr hell.

Daylight Sun Glow Tight Beam

Quellen

licht-im-terrarium.de

Peirson, S.N., et al., Light and the laboratory mouse. J Neurosci Methods (2017)
Gesellschaft für Versuchstierkunde: Tiergerechte Haltung – Labormäuse, 2007; S. 13

Letztes Update: 14.02.2020