Mäusefutter im Test – Die Testkriterien

Welches Mäusefutter ist gesund für meine Mäuse? Hier knobeln vor allem Anfänger, denn das Angebot ist groß und längst nicht überall, wo Mäusefutter drauf steht, ist auch Mäusefutter drin. Mit Testberichten zu meinen Stichproben möchte ich Ihnen einen Einkaufsratgeber für Ihr Mäusefutter an die Hand geben. Betrachtet werden alle Futtersorten unter zwei Aspekten: Selektionsfähigkeit und Natürlichkeit.
Mäuse brauchen gewisse Nährstoffe. Dazu gibt es Tabellen und danach fertig formulierte Pellets. Wie beim Menschen auch schwanken Bedarf und Appetit jedoch nach Individuum, Geschlecht und Lebensphase. Mäuse wollen und müssen also nicht immer das gesamte Futter fressen. Wichtig ist, dass sie nach ihrem Bedarf selektieren können, was sie gerade brauchen – und das setzt ein natürliches, möglichst unverarbeitetes Futter voraus. Alle Futtermittel werden außerdem unter der Prämisse betrachtet, dass Sie ergänzend Frischfutter und ggf. Protein im Angebot ergänzen.

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Was und wie testen wir Mäusefutter? – Die Hauptkriterien

Testkriterium Zusammensetzung

Die Zusammensetzung fasst zusammen, was in einem Futtermittel enthalten ist. Sie kommt dann zum Tragen, wenn es sich um eine Mischung handelt. Bei Einzelfuttermitteln geht die Zusammensetzung natürlich nicht in die Endbewertung ein.
Da die Zusammensetzung für einige Arten vorteilhaft, für andere von Nachteil sein kann, wird hier vor allem geprüft:

  • Sind nur unverarbeitete Bestandteile vorhanden?
  • Welche verarbeiteten Bestandteile hat ein Futter und wie stark sind sie verarbeitet?
  • Enthält das Mäusefutter Zusätze? Wenn ja, welche?

Ebenfalls in der Zusammensetzung betrachtet wird diese Frage: Mogelt der Hersteller mit billigen Saaten am Gesamtvolumen und spart an anderer, aber prominent ausgelobter Stelle? Besteht also beispielsweise eine Unkrautsamenmischung zu einem respektablen Anteil aus Hirse, gibt das Punktabzug.

Hauptkriterien im Überblick

Futtermittel Flocken

Testkriterium Staubgehalt

Niemand möchte sein Futter mit der Staubmaske verarbeiten. Zudem ist Staub für die Tiere nicht verwertbar und somit – mitunter recht teuer erstandener – Abfall. Je niedriger der Staubgehalt eines Futtermittels also ist, umso höher wird die Qualität für diesen Punkt im Test eingeschätzt. Die Bewertung reicht von „staubfrei“ bis zu „staubt stark“, wobei letzteres Urteil ein k.o.-Kriterium ist. Stark staubende Futtermittel bekommen hier null Punkte.

Futtermittel Hafer

Testkriterium Bruch

Wer nicht gerade Bruchsaaten gezielt erwirbt, erwartet ganze Körner. Deshalb wird für dieses Kriterium in einer Probe der Anteil gebrochener Saaten ermittelt. Für ein gutes Mäusefutter sollte er möglichst gering sein. Die Bewertung reicht hier von „keine Bruchsaaten“ bis zu „hoher Bruchanteil“. Auch hier hat letzteres null Punkte in der Kategorie zur Folge.

Fremdkörper in Sonnenblumenkernen

Testkriterium Fremdkörper/-saaten

Als Fremdsaaten gelten in Einzelfuttermitteln alle Saaten außer der Ausgewiesenen (also z. B. Einige Weizenkörner in Hirse). Als Fremdkörper gelten alle anderen Bestandteile, die nicht die bestellte Saat sind (z.B. leere Spelzen und Saathülsen, Halme, Stöckchen, Pappstücken). Da diese Bestandteile keinen Futterwert haben, schneidet ein Mäusefutter umso besser ab, je weniger Fremdkörper enthalten sind.

Futtermittel Mais ganz

Testkriterium Farbe

(Zu) lange oder falsche Lagerung führt zu einem Verlust an Nährstoffen und damit zu einem Qualitätsverlust des Futters. Das zeigt sich auch in der Farbe eines Futters. Ebenfalls betrachtet wird, ob Futterbestandteile gefärbt wurden. Eine für das Futtermittel typische Farbe wird daher als Qualitätsindikator in die Bewertung für ein gutes Mäusefutter mit einbezogen.

Küstenmäuse an der Futterschüssel

Testkriterium Geruch

Was für die Farbe gilt, gilt auch für den Geruch. Er sollte in seiner Ausprägung und Intensität typisch für das Futtermittel sein. Ranzige oder anderweitig untypische Gerüche geben Punktabzug. Riecht ein Futtermittel von Natur aus kaum oder gar nicht, führt ein fehlender Geruch aber nicht zum Punktabzug.

Futtermittel Keimprobe

Testkriterium Keimfähigkeit

Alle Proben mit Saaten werden der Keimprobe unterworfen. Hochwertige Einzelsaaten und Saaten- bzw. Getreidemischungen sollten zu einem sehr hohen Prozentsatz aufkeimen. Die Keimprobe hilft also, falsch oder zu lange gelagertes Futter zu identifizieren. Keimt aus einer Probe gar nichts auf, gibt es in dieser Kategorie null Punkte.

Was und wie testen wir Mäusefutter? – Weitere Kriterien

Gültigkeit der Mäusefuttertests

Ich versuche, Ihnen in jedem Test ein möglichst realistisches Bild des jeweiligen Mäusefutters zu vermitteln. Deshalb wird in jedem Testbericht auch benannt, ob ich das Futter zur Verfügung gestellt bekommen oder einfach „inkognito“ bestellt habe.
Ein solcher Test schafft in der Regel die Hürde statistischer Gültigkeit natürlich nicht und ist eine Momentaufnahme. Bestelle ich ein Futtermittel selbst regelmäßig und kenne daher den Qualitätsverlauf, wird dieses deshalb im Test vermerkt. Andernfalls handelt es sich immer eine Stichprobe.

Weitere Kriterien im Überblick

Buschschwanz-Rennmaus in der Futterschüssel

Testkriterium Nährwert

Bei den Nährwerten werden die Makronährstoffe – und soweit bekannt – die Mineralien betrachtet. Da es hier kein absolutes „gut“ oder „schlecht“ geben kann, werden die Nährwerte lediglich aufgeführt und – soweit sinnvoll – bestimmten Artengruppen zugeordnet. Aufgeführte Nährwertangaben gelten außerdem als Plus in der Gesamtwertung, da der Hersteller bzw. Verkäufer hier zusätzliche und wichtige Informationen weitergibt.

Zustaststoffe gefärbtes Futter

Testkriterium Zusatzstoffe

Eine ausgewogene, natürliche Fütterung sollte alle notwendigen Nährstoffe für die jeweils gehaltenen Mäuse liefern. Zusatzstoffe wie künstliche Vitamine gelten daher in einer Futtermischung als Minus. Leidet ein Tier unter Defiziten an bestimmten Nährstoffen, sollte dies gezielt tierärztlich diagnostiziert und behandelt werden. Ebenfalls unter Zusatzstoffe laufen Farbstoffe, Aromen und Konservierungsstoffe. Sie resultieren in einem deutlichen Punktabzug.

Streifengrasmaus an der Futterschüssel

Testkriterium Preis

Billiges Mäusefutter muss nicht schlecht sein, teures nicht immer gut. Der Preis als Bewertungskategorie erfasst deshalb den geforderten Geldbetrag in Relation zur gelieferten Futterqualität und dem begleitenden Service. Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, gibt es hier volle Punktzahl. Enthält die Packung Billiges für viel Geld, wird das mit Punktabzug bestraft.

Eimer als Verpackung für Futter

Testkriterium Verpackung

Bei der Verpackung werfe ich einen Blick auf Material, Beschriftung und Wiederverschließbarkeit. Schutz vor Feuchtigkeit und Verderb sowie Inhalt und Lesbarkeit der Verpackungsangaben sind hier wesentlich für eine gut Bewertung. Die Wiederverschließbarkeit ist ein Komfortkriterium, das einen zusätzlichen Pluspunkt für die Verpackung gibt.

Packungsgröße im Mäusetest

Testkriterium Packungsgrößen

Der eine Mäusefan hat nur vier Farbmäuse, der andere beherbergt dagegen gleich mehrere große Mäusesippen. Der Futterverbrauch ist also höchst unterschiedlich. Diese Kategorie betrachtet, welche Packungsgrößen es gibt und wie flexibel ein bestimmtes Mäusefutter oder der getestete Bestandteil erworben werden kann. Hier schneiden Futtermittel besser ab, die es in sehr kleinen Portionen, aber auch in Abpackungen zu mehreren Kilo oder gar als Sackware zu kaufen gibt.

Gruppe Rötelmäue in einer Futterschüssel

Testkriterium Empfehlung vs. Eignung

Was als Mäusefutter verkauft wird, ist nicht immer als solches geeignet. Andersherum finden Mäusehalter vor allem beim Vogelfutter häufig attraktive Komponenten, wenn sie ihr Mäusefutter selber mischen. Einen Punktabzug bekommt ein Futter in dieser Rubrik also nur, wenn es explizit als Mäusefutter ausgeschrieben, für Mäuse jedoch nur bedingt oder gar nicht geeignet ist.