Futterinsekten: Grillen züchten und halten

Der Begriff „Grille“ bezeichnet keine einzelne Art sondern eine ganze Familie der Insekten. Einige ihrer Arten werden oft und gern als Futtertiere verwendet. Und so Mancher möchte seine Grillen selber züchten. Die drei häufigsten Arten dafür sollen hier kurz vorgestellt werden.
Alle Grillen sollten, wenn Sie nicht züchten möchten, bei etwa 15 bis 20°C gehalten werden.

Arten

Kurzflügelgrille
Die Kurzflügelgrille (Gryllodes sigillatus) ist mit knapp 2 cm Endgröße die kleinste der drei Arten. Dafür zeugt sie in 6 Wochen mit 1500 bis 1800 Eiern die meisten Nachkommen.
Die Lebenserwartung erwachsener Kurzflügelgrillen liegt bei etwa 6 Wochen.

Zweifleckgrille
Die Zweifleckgrille (Gryllus bimaculatus), auch Mittelmeerfeldgrille genannt, wird zwischen 3 und 3,5 cm groß.
Mit 250 bis 350 Eiern in 6 Wochen legen sie deutlich weniger Eier als die Kurzflügelgrillen. Sie leben jedoch als adulte Tiere ebenfalls nur etwa 6 Wochen.

Steppengrille
Die aus Ecuador stammende Steppengrille (Gryllus assimilis) ist mit einer Größe von 2,3 bis 2,7 cm eine mittelgroße Grillenart.
Ihre Weibchen legen innerhalb von 12 Wochen 250 bis 350 Eier, aus denen nach 6 bis 8 Wochen die Nymphen schlüpfen. Geschlechtsreif sind diese, den Alttieren schon sehr ähnlich sehenden Insekten nach 6 bis 8 Wochen.
Steppengrillen lassen sich ähnlich leicht vermehren wie Heimchen, zirpen aber wesentlich leiser.

Grillen züchten – Eine Anleitung

Diese Anleitung zur Zucht von Grillen gilt für alle oben kurz vorgestellten Arten.
Für die Zucht benötigen Sie:

  • 1 Terrarium ab 60 x 40 x 40 cm
  • 1 Kokoshumusziegel
  • Verstecke (Korkstücken, Tonscherben, Zweige o.ä.)
  • 2 Futterschüsseln
  • Trocken- und Feuchtfutter

Geben Sie in das Terrarium etwa 5 bis 7 cm hoch den Terrarienhumus als Bodengrund. Als Verstecke für die Tiere können Sie Kork, Rinde oder Kokosnüsse verwenden. Bieten Sie für das Futter 2 getrennte Schalen an. In diesen Schüsseln können Sie Feuchtfutter (Obst, Gemüse, Gras) und Trockenfutter (z.B. ein Gemisch aus Weizenkleie, Hundeflocken, Haferflocken) reichen. Ersteres können Sie auch einfach auf den Boden legen.
Der Boden muss immer zumindest an einigen Stellen im Terrarium leicht feucht sein, damit sich das Bodensubstrat auch zur Eiablage eignet.

Die Temperatur im Terrarium sollte zwischen 25 und 30°C, die Luftfeuchte zwischen 65% und 75 % liegen.
Die Zuchten sind dann sehr produktiv, wenn Sie einen Ansatz von ca. 50 Weibchen und bis zu 20 Männchen verwenden.
Die Eiablage erfolgt ständig. Nach etwa 8 bis 10 Tagen schlüpfen die Nympen. Diese werden schnell zu Beute ihrer kannibalischen, erwachsenen Verwandtschaft. Achten Sie also bei dieser Zuchtform darauf, dass die Tiere immer ausreichend und ausgewogen gefüttert werden, damit die adulten Insekten keinen Appetit auf den Nachwuchs bekommen.
Bis sie sich selbst zum erwachsenen Tier entwickelt haben, benötigen die Nymphen etwa 50 Tage.

Der Zuchtbehälter muss regelmäßig gereinigt werden, da zu starke Kotansammlungen oder Verschmutzung durch Futterreste die Schimmel- und Milbenbildung begünstigen. Das Einbringen von Weißen Asseln kann die Reinigung des Terrariums gut unterstützen.

Nährwerte

Kurzflügelgrille

Feuchtigkeit75%
Protein17%
Fett6 %
Asche1 %
Andere1%

Steppengrille

Feuchtigkeit74%
Protein19%
Fett5 %
Asche1 %
Andere1%

 

 

Quelle
oberbiermann.de