Inventar – Den Mäusekäfig einrichten, aber richtig!

Den Mäusekäfig einrichten … das ist das, was Haltern in der Regel am meisten Spaß macht.  Aber was soll bzw. darf in das Gehege? Welche Materialien passen? Was ist ein Muss und was optional? Die nachfolgende Liste soll Sie inspirieren, wie Sie Ihr Gehege einrichten können.

An erster Stelle steht die Verträglichkeit der Materialien. Dazu zählt, dass diese keine bedenklichen Stoffe abgeben oder gar giftig sind. Kunststoff ist zwar immer noch im Mäusekäfig verpönt. Ist er frei von Weichmachern, ist er jedoch unbedenklich und eine reine Geschmacksfrage. Vor allem bei Laufrädern ist er praktisch, da Sie diese dann nicht lackieren müssen, um sie leicht zu reinigen.
Bei Hölzern sollten Sie darauf achten, dass diese nicht harzen und nicht von giftigen Bäumen wie dem Lebensbaum stammen.
Verwenden Sie Hängematten und anderes Stoffinventar, sollten es nach Möglichkeit Naturfasern sein, die die kleinen Mäusebeinchen nicht einschnüren können.

Der Pflegeaufwand von Inventar kann sehr unterschiedlich sein. Während Kunststoffe und glasierte Ton- und Keramikwaren einfach abwaschbar sind und teils sogar in den Spüler wandern können, sind vor allem Kork, Rinde und Rohholz nicht so einfach sauber zu bekommen und brauchen länger zum Trocknen. Wenn Sie Ihren Mäusekäfig einrichten, sollten Sie das bedenken: Haben Sie Zeit und Elan, ein bisschen mehr zu putzen? Wenn nicht, lässt sich das zumindest bei Holz mit Lack lösen. Dann sind Häuschen und Co. ebenfalls recht pflegeleicht. Rohes Holz, Kork und Rinde können außerdem Gerüche speichern. Sie müffeln daher auch nach dem Putzen bei geruchsintensiven Arten noch.

Die Größe der Schlupflöcher ergibt sich ganz einfach aus der Größe Ihrer Mäuse. In der Regel können Sie gut auf Ihr Gefühl vertrauen. Was zu knapp aussieht, ist es in der Regel auch. Wählen Sie die Schlupflöcher lieber etwas großzügiger. Eine Maus aus einem Möbel rauszuschneiden oder rauszusägen macht wenig Spaß. Ähnliches gilt für verletzte Hamster, die mit vollen Backentaschen am zu knappen Durchschlupf hängengeblieben sind.

Natürlich sollten Ihre Mäuse mit den Möbeln auch etwas anfangen können. Grabende Tiere lieben beispielsweise Tunnel, Buddeltürme oder Mehrkammerhäuser unter der Streu. Gute Kletterer dagegen schätzen Äste, Seile und ähnliche Herausforderungen.
Ganz wichtig: Informieren Sie sich am besten vor dem Kauf über gefährliches Zubehör und vermeiden Sie dieses.

In Naturgehegen mit feuchtem Bodengrund ist die Schimmelresistenz essenziell, da Schimmel auf Dauer der Gesundheit Ihrer Nager schadet. Besonders resistente Naturmaterialien sind alle gewässernah wachsenden Hölzer, Kork und Kokosnüsse. Außerdem punkten hier Terracotta, Ton, Porzellan, Keramik und Co., wenn Sie den Mäusekäfig einrichten.

ausgesäte Wiese im Terrarium
Checkliste Inventar
Palästina-Stachelmäuse

Äste

Äste sind für kletternde Arten ein essenzieller Bestandteil des Inventars. Sie schulen Koordination und Kondition der Nager und sprechen ihr natürliches Verhaltensrepertoire an. Wichtig ist, dass Sie die Äste in Größe, Dicke und aufgehängter oder -gestellter Höhe so wählen, dass sie dem Klettervermögen der von Ihnen gehaltenen Art entsprechen.
Für schlecht oder gar nicht kletternde Arten können Sie dicke Äste oder Aststücken als Dekoration, Sitzgelegenheit oder Deckung verwenden.

Besonderes Augenmerk sollten Sie bei der Auswahl auf die Rinde legen. Während Schläfer und einige andere Arten sehr scharfe Krallen haben und auch mit glatten Untergründen gut zurechtkommen, brauchen andere mehr Struktur. Danach richtet sich, ob Sie beispielsweise die sehr glatte Platane anbieten können oder besser auf die rauen Äste eines Apfelbaums zurückgreifen sollten.

Blumentöpfe

Blumentöpfe sind eine einfache Möglichkeit, Mäusen ein schönes Häuschen anzubieten. Wichtig ist, dass der Blumentopf aus Terrakotta, Ton oder einem ähnlichen Material besteht. Ist er nicht glasiert, findet ein guter Feuchtigkeitstransport nach außen statt. Die Gefahr eines Nässestaus besteht also nicht. Regelmäßig kontrollieren sollten Sie dagegen glasierte Töpfe. Unter diesen kann es leicht schimmeln, wenn die Nager hier ein Klo anlegen oder sie den Blumentopf in einem Naturgehege verwenden.
Sie können ein kleines Stück aus dem Rand des Topfes schlagen und diesen umgestülpt als Häuschen anbieten. Alternativ können Sie auch mit geeignetem Werkzeug ein Einschlupfloch hineinschneiden.

Dabei sind zwei Punkte sehr wichtig: Das Loch am Topfboden darf nicht so groß sein, dass die Nager mit dem Kopf durchpassen, da sie sonst stecken bleiben könnten. Schließen Sie dieses Loch im Zweifelsfall also am besten mit etwas Ton, Gips o.ä. Materialien oder legen Sie einfach einen passenden, schweren Stein darauf, den die Mäuse nicht verschieben können.
Ebenfalls wichtig ist, dass Sie den Rand des ausgeschlagenen oder ausgeschnittenen Eingangs abschleifen. So bleiben keine scharfen Kanten zurück, an denen die Tiere sich verletzen könnten. Zum Abschleifen können Sie das gängige Schleifpapier aus dem Baumarkt verwenden. Meist genügen einige Striche damit und die Kanten sind glatt

Brücken

Brücken gibt es in den verschiedensten Varianten. Flexibel einsetzbar sind Weidenbrücken, die aus durch einen festen Draht verbundenen Hölzern bestehen. Dadurch können Sie sie Bedarf biegen.

Feste Brücken sind meist ebenfalls aus Holz und können als Übergang, aber auch als Deckung angeboten werden. Achten Sie bei beiden Formen auf eine saubere Verarbeitung, sodass keine spitzen Metallenden herausstehen oder von Ihren Tieren freigenagt werden können. Sollten feste Holzbrücken mit Fenstern oder kleineren Durchgängen versehen sein, achten Sie in jedem Fall darauf, dass Ihre Tiere zu groß oder zu klein sind, um darin stecken zu bleiben. Entfernen Sie notfalls die Fensterkreuze, die manche Modelle tragen.

Exotennester / Finkennester

Finken- oder Exotennester gibt es in verschiedenen Größen: Sie werden unter anderen aus Gräsern, Bambus, Hanf- und Kokosseilen geflochten. Ein Metallhaken sorgt dafür, dass Sie die Nester einfach ins Gitter des Geheges einhängen können. Exotennester sind besonders bei gut bis sehr gut kletternden Arten wie Farbmäusen, Maushamstern und Stachelmäusen beliebt. Aber auch Streifenmäuse nutzen sie gern als Sitzgelegenheit und Aussichtspunkt. Eher bodenbewohnende Arten wie Rötelmäuse oder die meisten Rennmäuse strafen diese Nester jedoch in der Regel mit Nichtachtung oder zerlegen sie zur Gewinnung von Nistmaterial.

Geschirr

Geschirr gibt ein wunderbares Inventar ab. Töpfe, Schüsseln, Suppenteller, Tassen, Kannen, Schnitzbretter … Bei der Verwendung sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Achten Sie allerdings darauf, dass es bei diesem Inventar nicht zu einem Nässestau kommen kann und dass Sie es so anbringen, dass sich die Tiere nicht versehentlich darunter einsperren können. Bleiben sie nämlich unbemerkt zu lange gefangen, können sie leicht zu Tode kommen.
Kleiner Tipp: Schüssel runtergefallen und Ecke rausgebrochen? Ärgerlich, aber es freut die Mäuse. Schleifen Sie die Bruchkante mit Sandpapier ab und bieten Sie die Schüssel als Mäusehaus an. Ähnliches können Sie auch mit anderem Geschirr machen.

Hängematten

Hängematten gibt es speziell für Nager im Zoohandel zu kaufen, um den Mäusekäfig einzurichten. Meistens sind diese jedoch aus nicht empfehlenswerter Kunstfaser. Auch einige Bastelshops für Kleintiere bieten Hängematten aus verschiedenen Stoffen an.
Sie können seine Hängematte jedoch auch ganz einfach selbst fertigen aus alten Handtüchern, Waschlappen oder ähnlichen Textilien. Achten Sie immer darauf, dass sie möglichst aus Naturfasern (Leinen, Baumwolle, Hanf. o.ä.) bestehen. Auf Inventar aus Kunstfaser sollten Sie verzichten, da diese zu Unfällen und zu ernsten Verletzungen – wie etwa abgeschnürten Beinchen – führen können. Auch Verschlucken könnte hier fatale Folgen haben. In der Regel schlucken Mäuse die Fasern aber nicht, wenn sie sie anfressen.

Häuschen aus Ton, Keramik, ...

Solche Häuschen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Neben der Zoohandlung werden Sie in diversen Geschäften mit Ton- und Keramikdeko  sowie in Baumärkten fündig. Auch verschiedene Online Shops führen Häuschen aus diesen Materialien. Individuelle, schöne Häuschen und charmante Unikate können Sie vor allem in kleinen Keramikwerkstätten (online) kaufen.
Achten Sie bei glasierten Sachen darauf, dass diese genügend Öffnungen für eine gute Durchlüftung besitzen. So vermeiden Sie Nässestau und Schimmelbildung im Nagerhaus.
Ebenfalls sehr wichtig ist, dass die Öffnungen alle groß genug sind, sodass Ihre Mäuse problemlos durchpassen. Andernfalls sollten die Öffnungen klein genug sein, sodass die Mäuse den Kopf nicht durchstecken und so eventuell stecken bleiben können.
Achten Sie bei Häuschen, die ursprünglich nicht für Tiere gemacht wurden, darauf, dass von der Herstellung nicht noch scharfe Kanten im Inneren oder an den Rändern der Häuser zu finden sind. Schleifen Sie diese bei Bedarf einfach mit Sandpapier ab.

Heunester

Heunester gibt es in vielen verschiedenen Formen als Kugelnester, Röhren, Ringe oder Ähnliches. Das Heu wird dabei über ein Holz- oder Drahtgestell geflochten.
Heunester mit Holzgestell können Sie Ihren Mäusen bedenkenlos anbieten. Bei Heunestern auf Drahtgeflecht besteht die Gefahr, dass sich die Nager an scharfen Drahtenden verletzen oder in Drahtschlingen hängenbleiben. Verzichten Sie daher auf solche Heunester.
Heunester sind für alle Mäuse und exotischen Nager geeignet.
In Naturgehegen mit feuchtem Boden (Erde, Torf, Humus o.ä.) sollten Sie die Nester jedoch nicht in Bodennähe anbieten, da sie dort schnell schimmeln.

Holzhäuser

Holzhäuser gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen und aus verschiedenen Holzsorten mit und ohne Borke.
Sollten Holzhäuschen mit Fenstern oder kleineren Durchgängen versehen sein, achten Sie in jedem Fall darauf, dass Ihre Tiere zu groß oder zu klein sind, um darin stecken zu bleiben. Entfernen Sie notfalls die Fensterkreuze, die manche Modelle tragen.
Achtung: Nager erweitern sehr kleine Löcher gern bis zu einer Größe, durch die sie sich durchzwängen können. Hier besteht die Gefahr, dass die Tiere in einem solchen Loch hängenbleiben. Kontrollieren Sie die Holzhäuser also ab und zu auf solche aufgenagten Löcher.
Beim Kauf außerdem bedenken sollten Sie: Häuschen aus Holz, die nicht für Tiere gemacht wurden, können behandelt sein. Fragen Sie im Laden nach und verzichten Sie im Zweifel lieber auf den Kauf, da manche Chemikalien beim Anfressen gesundheitsschädlich sein können.

In die Diskussion geraten sind schon vor einigen Jahren Nadelholzhäuser. Ebenso problematisch sehen Gegner Nägel, Tackernadeln, Leim und Harz sowie das mitunter für einige Nager wenig vorteilhafte Design. Eine realistische Gefahr sind tatsächlich Nägel und Tackernadeln. Legen die Tiere sie frei, können sie sich daran verletzen. Inwiefern der Leim tatsächlich gesundheitsschädlich für Mensch und Maus ist, kann ich derzeit noch nicht einschätzen, da bisher niemand sagen konnte bzw. um welchen Leim es sich handelt.
Dem Harz des Nadelholzes sagen Gegner nach, es sei giftig und verklebe den Magen-Darmtrakt von Nagern und die Backentaschen bei Hamstern. Fundiert nachgewiesen ist bisher beides nicht. Realistisch wäre ein chronischer Leberschaden, wenn die Tiere permanent höheren Dosen der Öle ausgesetzt sind (etwa bei Holzstreu aus Zedernholz oder sehr regelmäßig Duftlampen im Raum mit entsprechenden Holzölen). Die meisten Arten werden jedoch nicht alt genug, dass sich ein solcher Schaden manifestieren kann. Persischen Rennmäusen
Übrigens: Das eigentliche Holz und seine unverharzte Borke sind unbedenklich. Sie können also auch selbst mit Nadelholz bauen – zu, Beispiel mit günstigen Leimholzplatten.

Kapok

Kapok ist eine längliche, braune Schote, die Samen mit baumwollähnlicher Behaarung enthält. Daher wird sie auch als Baumwollschote bezeichnet. Dieses Material zieht im Gegensatz zu Hamsterwatte keine Fäden und ist daher ein guter Ersatz als Nistmaterial für erwachsene Nager und selbständige Jungtiere. Bei frisch geborenen Jungtieren ist mir ein Fall bekannt, in dem es zu Abschnürungen von Gliedmaßen durch die Fasern kam. Bei Zuchtgruppen und -paaren sollten Sie daher auf Kapok verzichten.
Die Schote selbst wird vor allem von kleineren Mäusen gern als Versteck genutzt. Sammler wie Weißfußmäuse und Maushamster nutzen sie auch gern als Vorratsbehälter.
Leider stauben manche Schoten stark (faule Schoten!). Wenn Sie empfindliche Tiere haben, achten Sie darauf, ob der Inhalt stark staubt und werfen Sie im Zweifelsfall solche Schoten lieber weg.

Die meisten Mäuse öffnen geschlossene Schoten selbst. Bleibt die Schote jedoch länger unangetastet liegen, sollten Sie eine kleine Öffnung hinein machen. Sehen die Nager erstmal, was sich im Inneren verbirgt, entflammt bei den meisten dann doch recht schnell die Begeisterung für das weiche Nestpolster.

Kokosnüsse

Kokosnüsse sind sehr beliebt, da es sie natürlichen Ursprungs und sehr vielseitig verwendbar sind. Verwendet werden sowohl die harten, inneren Schalen der Nüsse als auch der faserige Außenmantel sowie die ungeschälten Nüsse.
Es gibt eine ganze Reihe fertiger Häuschen und Spielplätze aus Kokosnüssen. Sie können jedoch auch selbst welche basteln. Nutzen Sie dafür Kokosnüsse aus biologischem Anbau.

Öffnen Sie zunächst die Nuss. Dafür können Sie zum Beispiel einen Lochbohrer in der Größe verwenden, die später der Eingang haben soll. Sie können je nach Weiterverwendung aber auch die Kuppe absägen oder die Nuss in der Mitte teilen. Lassen Sie die Kokosmilch ablaufen und entfernen Sie das Mark vollständig. Reste könnten schimmeln. Waschen Sie danach die Nuss aus und lassen Sie sie ca. 24 Stunden lang trocknen. Danach können Sie die Nussschale nach Belieben weiterverwerten.
Achten Sie bei den Eingängen immer darauf, dass die Tiere problemlos hindurchpassen und nicht stecken bleiben können.
Kokos ist ein sehr hartes Material. Daher eignet sich die Nuss vor allem für starke Nager sehr gut, da sie deutlich länger als beispielsweise Häuschen aus Holz überlebt. Ebenfalls gut geeignet sind Kokosnüsse für Naturgehege, da sie über einen natürlichen Schimmelschutz verfügen. Das heißt jedoch nur, dass der Schimmel sich schwerer ansiedeln kann, nicht, dass sie gar nicht schimmeln.

Körbe & Körbchen

Kleinere oder größere Körbe werden aus Peddigrohr, Weidenruten oder anderen natürlichen Materialien geflochten. Es gibt sie in allen Formen und Größen. Sie können sehr gut mit Heu befüllt, hingehängt oder hingestellt werden.
Da diese Körbchen in der Regel nicht für Tiere hergestellt werden, achten Sie bitte darauf, dass die Oberfläche nicht mit Farbe, Lack oder ähnlichem behandelt worden ist. Fragen Sie notfalls nach, ob ein chemischer Schutz aufgetragen wurde.
Je nach Nagefreudigkeit Ihrer kleinen Mitbewohner sind Körbe ein Inventar für eine Nacht oder sogar für Jahre.

Kork

Kork wird in Form von Röhren, Stücken, Platten, ganzen Ästen und gebastelten Korkhäuschen angeboten. Als natürliches Material können Sie es Ihren Tieren in allen Varianten bedenkenlos anbieten. Das gilt auch dann, wenn der Kork mit Flechten bewachsen ist. Die zeigen lediglich eine gute Luftqualität am Wuchsort an.

Achten Sie darauf, womit die gebastelten Häuschen eventuell geklebt sind. Manche Kleber sind für Nager giftig oder zumindest ungesund.
Bei Korkeinrichtung besteht in der Regel nicht die Gefahr eines Nässestaus und der Schimmelbildung. Außerdem sieht das Material im Gehege auch optisch schön aus.
Die raue Oberfläche eignet sich optimal zum Klettern, erschwert aber bei einigen Tieren leider etwas die Reinigung. Dazu gehören Zwergschläfer, die einen sehr weichen, klebrigen Kot absetzen, oder auch Streifenmäuse, die sehr viel Urin absondern. Aber mit Einweichen, warmem Wasser und Bürste geht alles wieder ab.
Zudem ist Kork ein sehr weiches Material. Je nachdem wie stark Ihre Lieblinge nagen, hält Korkeinrichtung mehrere Tage bis mehrere Jahre.

Kork ist außerdem das perfekte Material für Naturgehege und hier auch für sehr feuchte Habitate. Da er so extrem schimmelresistent ist, können Sie die Röhren sogar als Bau oder Gangsystem in feuchter Erde vergraben.

Krüge

Krüge, Amphoren und ähnliche Zier- und Gebrauchsgegenstände aus Keramik, Ton, Terrakotta oder Porzellan eignen sich hervorragend zum Einrichten Ihrer Nagergehege.
Achten Sie darauf, dass die Öffnung groß genug ist, sodass die Tiere darin nicht steckenbleiben. Orientieren Sie sich dabei am besten am Durchmesser von Hausöffnungen, durch die Ihre Tiere bequem hinein- und hinausschlüpfen können.
Achtung: Bei glasierten Sachen besteht die Gefahr eines Nässestaus. Sammeln die Mäuse dann darin Holz-, Lein-, Hanf- oder ähnliche Streu oder Heu und Stroh und legen dann auch noch ihre Klo-Ecke darin an, kann das Material schnell anfangen zu schimmeln. Kontrollieren Sie glasierte Gefäße also regelmäßig!
Vorteil dieser Gefäße: Sie lassen sich in der Regel leicht reinigen. Die meisten können Sie sogar in die Spülmaschine stecken.
Krüge und Amphoren wie auf der Abbildung bekommen Sie schon für kleines Geld im Baumarkt um die Ecke.

Labyrinthe

Labyrinthe gibt es fertig aus Holz oder Plastik in den verschiedensten Größen zu kaufen. Je nach Modell legen Sie das Labyrinth waagerecht auf den Boden des Geheges oder stellen es senkrecht, sodass die Tiere darin nach oben klettern können.

Bei Holzlabyrinthen sollten Sie darauf achten, dass diese im Durchmesser bzw. in der Gangbreite und -höhe überall groß genug sind, dass Ihre Nager nicht stecken bleiben. Wenn Sie das  Holzlabyrinth zumindest am Boden und an den Seite zu lackieren, können Sie es im Bedarfsfall einfacher reinigen können. Achten Sie beim Kauf eines Labyrinthes darauf, dass es nicht getackert oder genagelt ist, wenn Ihre Mäuse ihr Mobiliar gern benagen.
Auf die Varianten aus Plastik sollten Sie verzichten, wenn sie nicht ausreichend belüftet sind. Zudem besteht bei Kunststofflabyrinthen die Gefahr eines Nässestaus.

Sie können Labyrinthe auch selbst bauen, indem sie auf eine Grundfläche mit Ponal Holzleim kleine Holzstreifen zu einem Labyrinth kleben.
Entweder bieten Sie das Labyrinth so an oder Sie legen einen mit Lüftungslöchern versehenen Deckel darauf. Lüftungslöcher sind umso wichtiger, je größer das gesamte Labyrinth ist.
Das Labyrinth können Sie entweder permanent im Gehege anbieten oder Sie stellen es den Tieren im Auslauf zur Verfügung.
Labyrinthe eignen sich besonders für wühlende und eher bodenbewohnende Arten. Vor allem Wühlmäuse, Maushamster und Hamster wissen sie zu schätzen. Baum- und Buschbewohner dagegen ignorieren sie meistens.

Leitern

Leitern gibt es aus den verschiedensten Materialien. Verwenden Sie am besten solche aus natürlichen Materialien. Plastikleitern sind Geschmackssache, soweit sie nicht deutlich wahrnehmbar Weichmacher ausdünsten. Metallleitern sollten Sie meiden, da es sich hier oft um sehr engsprossige Leitern handelt, in denen vor allem größere Tiere wie Vielzitzenmäuse auch hängenbleiben können.
Achten Sie grundsätzlich bei allen Leitern darauf, dass der Sprossenabstand groß genug ist, dass die Mäuse nicht mit ihren kleinen Füßchen darin hängen bleiben können. Der Abstand sollte aber auch nicht zu groß sein, sodass die Nager noch problemlos von einer Sprosse zur nächsten kommen. Sonst verliert die Leiter ihren Reiz.

Mini-Etagen

Mit Etagen zum Reinstellen in das Gehege können Sie die Grundfläche vergrößern oder bei Wühlern in der Streu schwere Gegenstände wie Standschüsseln abstützen. Verwenden Sie Etagen aus Naturmaterialen wie Holz oder Kork oder aber solche aus Glas oder Metall. Gitteretagen bergen ein hohes Verletzungsrisiko. Die Tiere können darin hängen bleiben und sich so ihre Beinchen und/oder Schwänze einklemmen, stauchen oder gar brechen. Sehen Sie daher von Metallgitteretagen ab! Auf Etagen aus reinen Korkplatten können Sie nichts Schweres abstellen, da diese sonst durchbrechen. Bedenken Sie das bei der Planung.

Nistkästen

Nistkästen werden in unterschiedlichen Formen für die verschiedensten Wild- und Ziervögel, aber auch direkt für Nager angeboten. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass das Einstiegsloch für ihre Nager gut erreichbar und auch groß genug ist, nicht dass ein Tier darin stecken bleiben kann.
Außerdem sollte der Deckel des Nistkastens aufklappbar sein, damit Sie ihn von innen gut reinigen können. Die Luke erlaubt aber auch bei vorsichtigem Öffnen die kurze Kontrolle der Mäuse. Schauen Sie aber trotz der Möglichkeit dazu nicht jeden Tag in das Häuschen, sonst werden die Nager ihr Nest schnell verlegen, da sie sich gestört fühlen.

Niststämme

Niststämme sind ausgehöhlte Baumstämme, die Wild- und Ziervögeln als Brutplatz angeboten werden können. Für sie gelten dieselben Kriterien wie bei Nistkästen.
Besonders gern nehmen Afrikanische Zwergschläfer und Turkmenische Maushamster diese Höhlen an. Für Akazienratten und ähnliche Nager sind die Schlupflöcher fast immer zu klein. Dieses Problem können Sie aber in fünf Minuten mit einem Kreisbohrer und dem entsprechenden Bohraufsatz oder einer entsprechend großen Bohrkrone lösen.

Papprollen

Papprollen gibt es in verschiedenen Stärken, Längen und Durchmessern. Im Haushalt fallen meist Klorollen und die Papprollen von Küchenkrepp an. Wenn Sie größere und stabilere Rollen haben möchten, fragen Sie doch einfach mal im Stoffladen, Teppichfachgeschäft oder im Baumarkt nach den Papprollen von Stoffen, Auslegware, Linoleum und ähnlichem.
Die Papprollen können Sie den Tieren einzeln anbieten oder aus ihnen Labyrinthe oder Pyramiden basteln.

Sandschalen und -gläser

Die Sandschale ist ein essenzielles Inventar für alle sandbadenden Nager, soweit sie Sand nicht als Bodengrund haben. Verwenden können Sie dafür alle Arten standfester Schüsseln, Kasserollen und für kleinere Arten auch sehr große Futternäpfe. Wichtig ist, dass die Schüssel fest und stabil auf dem Untergrund steht und bei einer heftigen Badeorgie nicht umkippt. Außerdem sollte die Schüssel im Durchmesser deutlich größer sein als die Nager lang sind, die darin baden möchten. So stellen Sie sicher, dass die Tiere sich beim Baden auch ohne Probleme genüsslich breit machen können.

Alternativ erfreuen sich Bonbongläser in verschieden Formen und Größen als Sandbad großer Beliebtheit. Ihre Stärke: Der Sand fliegt hier nicht so schnell raus und es staubt in der Umgebung weniger.

Seile und Strickleitern

Seile in allen Größen, Längen und Dicken sind für gut bis sehr gut kletternde Nager ein sehr schönes Inventar. Verwenden Sie grundsätzlich nur Naturfaserseile. Diese sind bei Verschlucken nicht schädlich und die Gefahr, dass die Nager an ihnen hängen bleiben, ohne sich gleich wieder befreien zu können, ist gering. Mit diesen Fasern können sie sich die kleinen Beinchen nicht so schnell einschnüren.
Für exzellente Kletterer wie Zwergschläfer können Sie alle Seildicken verwenden und diese auch in allen Winkeln von waagerecht bis senkrecht aufhängen. Je schlechter eine Art klettert, umso eher sollte das Seil waagerecht oder nur leicht schräg hängen und umso dicker sollte es sein, damit die Nager darauf auch sicher balancieren können.
Schlechten Kletterern sollten Sie Seile aufgrund der Absturzgefahr nicht anbieten oder lediglich als Rohstoff für Nistmaterial ins Gehege legen. Grasmäuse nehmen das beispielsweise sehr gern an.

Strickleitern sind nur für gut bis sehr gut kletternde Arten geeignet. Für ihr Material gelten die gleichen Maßgaben wie auch für Kletterseile.
Sie können solche Leitern im Vogelbedarf erwerben oder auch selbst fertigen.

Steine

Es gibt verschiedene Formen von Steinen, die Sie Ihren Nagern als Inventar anbieten können. Dazu gehören Natursteine, Hohlblocksteine und Weinsteine.
Wenn Sie Natursteine zu einem Steinhaufen aufschichten, achten Sie darauf, dass die Steine gut verkeilt sind, so dass die Nager sie beim Buddeln oder Drüberlaufen nicht lockern und im schlimmsten Fall so tödlich verunglücken können.
Auch andere Steine sollten immer so im Käfig angebracht sein, dass die Tiere sie nicht untergraben können. Sonst besteht die Gefahr, dass der Stein sich über der wühlenden Maus absenkt und sie erdrückt.

Treppen & Rampen

Treppen aus Holz, Kork, Ton oder ähnlichen Materialien eignen sich besonders für schlechter kletternde Arten als Aufgang zu einer Etage. Da eine Nagertreppen eine geschlossene Fläche mit darauf liegenden Stufen besitzt, können auch die ungeschickteren Tiere nicht mit ihren Füßchen durch irgendwelche Zwischenräume durchrutschen und sich verletzen. Aber auch gute Kletterer flitzen gern solche Treppchen rauf und runter.
Für Senioren und behinderte Tiere sind Treppen und Rampen nicht nur als Verbindung zwischen Etagen sehr angenehm. Sie können ihnen auch helfen, auf größere Häuschen zu klettern oder in eine erhöht stehende Futterschüssel zu gelangen.

Tunnel

Tunnel gibt es in den verschiedensten Varianten: Pappröhren, Holztunnel, aus Ton, Keramik oder ähnlichen Materialien und Plastikröhren.
Letztere sind jedoch meist eine ungünstige Lösung, da viele Plastikröhren gar nicht oder nur unzureichend belüftet sind. Auf die Belüftung sollten Sie auch bei allen glasierten Sachen achten. Je länger der Tunnel ist, umso eher bildet sich sonst ähnlich wie in komplett geschlossenen Plastikröhren Staunässe. Ab einer gewissen Länge oder in geschlossenen Endstücken besteht sogar Erstickungsgefahr.
Wichtig ist immer, dass der Durchmesser des Tunnels dem Tier ein bequemes Hindurchschlüpfen erlaubt. Zu schmale Tunnel bergen die Gefahr, dass die Nager stecken bleiben. Auch für die Lüftungslöcher gilt, sie müssen eine angemessene Größe haben, also klein genug sein, dass Ihre Pfleglinge nicht den Kopf hindurch stecken können. Im besten Fall sind sie auch klein genug, dass die Mäuse sie nicht aufnagen können. Sonst können die Nager die Löcher so erweitern, dass sie dann in den erweiterten Löchern doch steckenbleiben. Kontrollieren Sie also vor allem Kunststoffröhren regelmäßig auf erweiterte Luftlöcher.

Wippen

Wippen gibt es in den verschiedensten Größen, die meist aus Holz gefertigt werden. 
Als Spielzeug sind sie vor allem für agile, recht gut kletternde Mäuse interessant. Stellen Sie vor allem bei sehr kleinen Arten sicher, dass die Tiere nicht von einer herunterkippenden Wippe erschlagen werden können (z.B. mit einem Stein, sodass die Wippe am tiefsten Punkt nicht bodenbündig steht).

Wurzeln

Wurzeln sind nicht nur eine schöne Dekoration des Geheges, sondern bieten den Tieren auch Versteck- und Klettermöglichkeiten. Sie können Wurzeln sowohl im Zoohandel, online oder (oft günstiger) auf Messen erwerben, als auch selbst aufarbeiten. Geeignete, einheimische Hölzer für Wurzeln und weitere wichtige Infos zum Thema finden Sie in diesem Artikel.