Die Kleinraummethode zur Vergesellschaftung

Eignung
  • wenn Großraummethode versagt hat
  • nur bei geeigneten Arten
  • in Kombination mit anderen Methoden (z.B. Etappenmethode)
Das brauche ich:
  • eine in Relation zu Art und Gruppengröße eher kleine Box
  • Endgehege
  • ca. 1 Woche Zeit

Basics der Kleinraummethode

Diese Methode fußt auf der Eigenschaft einiger Arten, auf großen Flächen eher Revierkämpfe anzufangen. Vor allem für diese ist sie daher sinnvoll, da sie Revieransprüche unterdrückt. So vermeiden Sie Konflikte, die auf mehr Raum entstehen würden.
Zudem vermischt sich der Geruch der einander fremden Tiere besser, da sie sich durch den Platzmangel ständig berühren.

Für kleine Gruppen und Arten können Sie beispielsweise Faunaboxen verwenden. Hier haben Sie eine gute Sicht auf das Grüppchen. Für größere Arten oder Gruppen haben sich Boxen a la Samla oder Dunas am besten bewährt. Gitterkäfige triggern öfter Streit, vor allem bei Farbmäusen. Verzichten Sie also für diese Methode besser auf solche Modelle.

Die Methode gilt als gescheitert, wenn die Mäuse nach 15 bis 20h immer noch Aggressionen zeigen.

Kleinsetzen ist unter anderem für alle Stachelmäuse sowie für Eurasische Zwergmäuse ungeeignet, da sie bei diesen Arten Aggressionen eher fördert als hemmt. Auch bei Grasmäusen und Springmäusen kann diese Methode zu ernsthaften Verletzungen führen. Bei extrem scheuen Tieren sind Flucht- und Verletzungsgefahr erheblich. Verzichten Sie daher darauf, beispielsweise Nilgrasratten oder braune Baumwollratten und ähnlich zu Panik neigende Arten dieser Methode auszusetzen!

Vorteile
    • unkompliziert
    • mobiler Behälter
    • recht kurze Methode
Nachteile
  • hoher Stressfaktor
  • Verletzungsgefahr bei Kämpfen und Fluchtversuchen
  • nicht für alle Arten geeignet

Schematischer Ablauf der Kleinraummethode

Box oder Hamsterknast

Bei der Kleinraummethode bringen Sie Ihre Mäuse für maximal 48 – 72h in einem sehr kleinen Käfig oder einer geeigneten Transportbox unter. Meist laufen die Nager 10 bis 30 Minuten durch die Box. Dann beginnen sie, Grüppchen zu bilden. Im Idealfall schlafen die Mäuse nach spätestens 2 bis 5 Stunden friedlich auf einem Haufen.

Bei Konflikten sollten Sie sofort regulierend eingreifend. Zumindest die ersten 5h müssen Sie die Box also lückenlos beobachten. Erfahrungsgemäß manifestieren sich in dieser Zeit die meisten Konflikte. Im Idealfall haben Sie das Behältnis für die gesamte Zeit so oft wie möglich in Sicht- oder mindestens in Hörweite. So können Sie Unruhe schnell reagieren. Nehmen Sie den Behälter also ruhig von Raum zu Raum mit und auch mit ans Bett.

In dieser Phase bekommen die Mäuse maximal etwas Heu als Deckung. Verzichten Sie auf Weidenbrücken, Schachteln und ähnliches Inventar. Zum einen behindert es Ihre Sicht. Zum anderen kann es unnötig Streit provozieren.
Bedenken Sie aber beim Einstreuen schon: Sie brauchen die benutzte Streu im Endgehege. Je nach Größenunterschied von Box zu Gehege sollten Sie also zumindest mit der Streu nicht zu sparsam sein.

Checkliste Box bzw. Hamsterknast
Das ist ok:
Aufpassen bei:
Das ist ein No-Go:

Endgehege

Der kritische Moment dieser Methode ist das Umsetzen aus der Box ins neutrale Endgehege. Ist das Ergebnis des Kleinsetzens nicht stabil, treten jetzt (erneut) Streitereien auf. Dann müssen die Tiere noch mal zurück. Widerstehen Sie der Versuchung, Ihre Gruppe mehr als ein- oder zweimal in die Box zurückzusetzen. Kommt es immer wieder zu Streitereien und Unruhe im Endgehege, funktioniert die Kleinraummethode für Ihre Mäuse einfach nicht. Oft hilft es dann, auf die Etappenmethode umzuschwenken.

Nehmen Sie beim Umsetzen die Streu aus dem Käfig oder der Box mit ins Endgehege und lassen Sie das Endgehege weitgehend leer. Etagen sollten Sie – wenn möglich – absperren oder herausnehmen. Als Inventar für die ersten 24 bis 48h reichen Futterschüssel, Wasserflasche und eventuell ein Heuhaufen.
Erst danach sollten Sie mit der Möblierung beginnen. Für das Einrichten des Endgeheges gilt diese Daumenregel: Langsam möblieren, vom offenen hin zum geschlossenen Inventar. Beginnen Sie also mit Ästen, Wurzeln, Weidenbrücken und Ähnlichem.
Wie schnell Sie das Gehege einrichten können, hängt wesentlich von der Reaktion Ihrer Gruppe ab. Als Orientierung hat sich in zahlreichen Vergesellschaftungen herauskristallisiert, dass ein Inventarteil pro 24h recht gut funktioniert.

Checkliste Endgehege
Das ist ok:
Aufpassen bei:
Das ist ein No-Go: