Eine Maus hört in der Narkose auf zu atmen, hat akute Kreislaufprobleme nach einer Narkose oder kollabiert durch Stress bei einer Untersuchung. Dann können Sie neben der medikamentösen Unterstützung den Kreislauf auch physikalisch stimulieren. Eine Methode der Kreislaufstimulation, die sich bei Mäusen bewährt hat, beschreibt die nachstehende Schritt-für-Schritt-Anleitung. In Stimulationspausen und nach der Stimulation muss ein Post-OP-Patient per Lampe oder Matte gewärmt werden. Nach einem Stresskollaps kommen die Patienten ohne Wärme aus, wenn sie wieder normal beweglich und ansprechbar sind.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Vorgehen bei der Kreislaufstimulation
Geben Sie dem Patienten eine Erstdosis der Ihnen möglichen Medikation (z. B. 1 Tropfen Effortil) und machen Sie etwa 1-2 Minuten lang die Verbeugungen (-> physikalische Kreislaufanregung). Kontrollieren Sie dann Vitalzeichen und Zustand Ihres Patienten. Geht es ihm deutlich besser? Dann legen Sie die Maus auf bzw. unter der Wärmequelle ab und beobachten weiter engmaschig ihren Zustand.
Spricht der Patient nicht sofort darauf an, machen Sie etwa 5 Minuten weiter Verbeugungen und Kontrollen. Erst wenn sich dann keine Besserung zeigt, dosieren Sie die Medikation nach.
Achtung: Bei Effortil sollten Sie je nach Patientengröße nicht mehr als 3-4 Tropfen pro Stunde geben. Kaffee können Sie im Zweifel in den ersten 15 Minuten insgesamt bis 5 Tropfen alle 5 Minuten nachdosieren, dann einen Tropfen alle 15 Minuten. Diese Dosierung berücksichtigt, dass Patienten in einem solch schlechten Zustand in der Regel nicht den gesamten Tropfen aufnehmen.
Geben Sie Ihren Patienten nach 5 Minuten auf bzw. unter die Wärmequelle und schauen Sie, ob sich der Zustand verbessert. Beobachten Sie etwa 2-3 Minuten, falls es der Maus nicht vorher sichtbar schlechter geht. Bessert sich der Zustand nicht oder verschlechtert er sich sichtbar, nehmen Sie den Patienten wieder in die Hand und wiederholen das 5-Minuten-Prozedere, bevor Sie ihn wieder warm legen.
Diese Prozedur führen Sie erst mit, später ohne Medikation in jedem Zyklus so lange durch, bis der Zustand sich – hoffentlich – bessert.
Wichtig: Je nach Situation kann diese Form der Behandlung zwischen 15 Minuten und mehr als 2 Stunden in Anspruch nehmen. Wenn der Patient nicht sofort „wiederkommt“, gilt: Es gibt Hoffnung, bis die Maus nicht mehr nur schwach, sondern wirklich verstorben ist.
Physikalische Anregung des Kreislaufs
Sie nehmen den Patienten in eine Hand und schließen diese soweit bei der Mausart von der Größe her möglich.
Nehmen Sie beide Arme, kreuzen Sie diese vor der Brust, sodass die Hände unterhalb der Schlüsselbeine liegen („Ägypter“-Armhaltung).
Beugen Sie sich nun mit dem Oberkörper soweit wie möglich nach vorn unten und richten Sie sich wieder auf. Orientieren Sie sich für das Tempo an Ihrer Atmung: Ausatmen – runter, einatmen – hoch.
Unterstützen Sie dieses Projekt! 🙂
Das Mäuseasyl steht für fundierte, praxisnahe Informationen. Für einen Artikel brauche ich deshalb zwischen 2 und 30 Stunden, um diesen zu schreiben, Fotos, Zeichnungen und Videos zu machen und zu bearbeiten und die Seite strukturiert zusammenzustellen. Diese Seite ist also ein Full Time Job! Wenn Ihnen dieser Artikel hilfreich war, unterstützen Sie das Projekt bitte mit einer kleinen Summe. Die verschiedenen Möglichkeiten können Sie hier nachlesen: https://das-maeuseasyl.de/was-passiert-mit-meinem-kaffeegeld/
Letztes Update: 21.09.2022