Schnecken im Refugium temporum

Manchmal kleben sie an einem Stück Totholz. Manchmal entdecken Sie sie im Schatten des dichten Grüns: Schnecken mit und ohne Häuschen. Lernen Sie diese kleinen wilden Bewohner im Refugium temporum kennen. Hier sammeln wir in Kürze alle Arten, die wir beobachten und von denen wir wissen, dass sie nicht nur auf der Durchreise sind.

Schnecken im Ökosystem

Beim Thema Schnecken denken viele Gärtner immer noch: “Hilfe, mein Salat!” Die wenigsten Schnecken sind in Garten, Wald und Flur aber so ein Problem wie die Kapuzinerschnecke (aka “Spanische Wegschnecke”), die ihrer Verwandschaft mit ihrer Gefräßigkeit und Vermehrungsfreudigkeit den schlechten Ruf eingebrockt hat. Die meisten Schnecken haben es aber gar nicht auf unsere Nutzpflanzen abgesehen. Viele ernähren sich von für andere Tiere schwer verdaulichen Materialien und toter organischer Substanz. Sogar Kot fressen einige Arten. Damit sind sie ein wichtiges Rädchen im natürlichen Kreislauf. Außerdem stehen Schnecken auf dem Speiseplan vieler Tiere von Glühwürmchen über Blindschleichen bis hin zu Drosseln. Manche Schnecken halten sogar ungeliebte Verwandte kurz. So frisst die Weinbergschnecke auch Gelege von Nacktschnecken.

Vor allem die im Refugium temporum zahlreichen Häuschenschnecken richten quasi keine Schäden im Garten an. Hier können Sie sie vor allem in wilden Ecken, am Kompost und am bzw. unter Totholz entdecken. Schauen Sie genauer hin, finden Sie eine erstaunliche Vielfalt aus den rund 400 in Deutschland heimischen Arten mit und ohne Haus in diesem Stückchen Odenwald.

Schnecken

Weinbergschnecke

Weinbergschnecke
(Helix pomatia)
Rote Liste: ungefährdet
Geschützte Art

  • frisst weiche, welke Pflanzenteile und Algenbewüchse
  • brauchen Kalk im Lebensraum
  • wärmeliebend
  • lebt im Refugium temporum hauptsächlich am Totholz und in wilden Ecken
gefleckte-schnirkelschnecke

Gefleckte Schnirkelschnecke
(Arianta arbustorum)
Rote Liste: ungefährdet

  • frisst überwiegend frische Kräuter, gelegentlich auch Aas oder Kot
  • flexible Schnecke, die feuchte Lebensräume bevorzugt
  • lebt im Refugium temporum hauptsächlich am Totholz und in wilden Ecken

Quellen

Umweltbundestamt

Letztes Update: 13.16.2024