Was brauche ich eigentlich alles, wenn ich mir Mäuse anschaffen will? Was sollte ich wissen und woher bekomme ich am besten meine Tiere? “Ist doch alles ganz einfach”, denken Sie jetzt? Pleiten, Pech und Pannen vieler Mäuseneulinge sagen etwas anderes. Auch wenn mausartige Nager klein und vergleichsweise günstig im Kaufpreis sind, sind sie kleine Persönlichkeiten mit – oft unterschätzten – Ansprüchen.
Fehler Nummer 1: "Ich will Mäuse!"
Aber welche Mausart soll es sein? Es gibt weit über 100 verschiedene Arten mausartiger Nager. Mehr als 50 werden in Deutschland als Haustiere gehalten. Die haben sehr unterschiedliche Ansprüche. Um die passende Mäuseart für Sie zu finden, betrachten Sie bei der Auswahl folgende Fragen:
Organisatorisches
- Ist die Art für Anfänger/ mein Erfahrungslevel geeignet?
- Bin ich Allergiker? Wenn ja, auf was?
- Müssen diese Mäuse evtl. auch einmal allein bleiben können? Wenn ja, wie lange?
Artgebundenes
- Wie stark riechen diese Mäuse?
- Welche Art und Größe von Gehege brauchen diese Mäuse?
- Kann ich eine artgerechte Fütterung leisten?
- Wie menschenbezogen soll die Art sein?
Merke!
- die Mäuse gibt es nicht
- suchen Sie nach Arten, die zu Ihnen passen
Fehler Nummer 2: "Die Zoohandlung hat mich doch beraten ..."
“… und die müssen es schließlich wissen!” Die traurige Wahrheit ist, sie müssen gar nichts wissen, sondern nur verkaufen. Abgesehen von einigen rühmlichen Ausnahmen ist die Beratung in Zoohandlungen zu Mäusen und anderen kleinen Nagern mittelmäßig bis unterirdisch. Teilweise können Verkäufer nicht einmal einzelne Mausarten korrekt identifizieren und mit ihren Grundbedürfnissen und Eigenheiten vorstellen.
Zudem werden oft nur Gehege, Ausstattung und Futter in die Beratung einbezogen, die im Laden auch verfügbar sind – und damit selten die beste Option.
Die sicherste Lösung für Sie: Kaufen Sie nichts sofort im Laden. Checken Sie die gegebenen Informationen mit der Hilfe von erfahrenen Haltern oder Pflegestellen gegen und kaufen Sie erst dann bei einem zweiten Besuch im Ladengeschäft – soweit dieser noch stattfindet. So verhindern Sie unter anderem, dass Sie Geld für völlig ungeeignete Käfige verbrennen.
Merke!
- Zoohandlungen sind eine schlechte Infoquelle
Fehler Nummer 3: "Ich weiß das schon ..."
Es steht inzwischen Einiges zu den verschiedensten Mäusen als Haustiere im Netz. Einige Anfänger lassen sich von dieser Informationsflut zu der Annahme verleiten, sie wüssten schon alles. Mitunter meinen sie auch, genau beurteilen zu können, ob ihre Haltung passt oder noch Luft nach oben ist.
Nach weit über 20 Jahren mit den verschiedensten Mäusearten kann ich Ihnen als Anfänger nur eines mit auf den Weg geben: Am besten fahren Sie, wenn Sie immer davon ausgehen, dass es mehr gibt, was Sie nicht wissen, als Dinge, die Sie über Ihre Tiere und deren Haltung wissen.
Bleiben Sie offen und neugierig. Auch wenn Kritik gerade im Netz mitunter nicht besonders zartfühlend ausgeteilt wird. Gehen Sie in Revision, ob vielleicht doch was dran ist, wenn die Gemüter sich wieder entspannt haben. Sie können nur gewinnen – neue Einsichten nämlich, spannende Details zu Ihren Haustieren oder auch Lösungen scheinbar unabänderlicher Probleme.
Merke!
- als Maushalter lernt man immer wieder dazu
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