Warum sind kastrierte Farbmäuse so teuer?

Die meisten Notstationen und Vermittler und auch so manches Tierheim haben nur ein kleines oder gar kein finanzielles Polster. Sie finanzieren den Tierschutz aus sporadischen Spenden und aus eigener Tasche. Das Geld für die Versorgung der Notfallmäuse ist in der Regel also sehr knapp. Möchte jemand also Böckchen im Tierschutz helfen und sie als Kastraten aufnehmen, muss er zumindest einen Teil der entstehenden Kastrationskosten mit tragen, da die Nothilfe sonst schon aus finanziellen Gründen nicht machbar wäre. Warum kastrierte Mäuse im Schnitt 15 Euro kosten, erklärt sich also ganz simpel aus der Kostenfrage.

Der Weg kastrierter Farbmäuse im Tierschutz

Farbmäuserich
Farbmauskastrat: Der Weg zum glücklichen Mäusemann ist lang

Der Ablauf, bis Sie ihren kastrierten Mäusebock bei sich aufnehmen, ist meist recht ähnlich: Sitzen die Mäuse im Tierheim, kastriert dieses die Mäuse selbst. Kann oder will das Tierheim nicht für die Kastration seiner Farbmäuse Sorge tragen, werden sie von dort abgeholt und in eine Pflegestelle gebracht, die Kastration ermöglicht. Mitunter sind dafür längere Fahrten oder gar die Organisation einer Mitfahrgelegenheit notwendig. In der Pflegestelle werden die Tiere auf Gesundheit geprüft, werden auf Parasiten und Krankheiten untersucht und bei Bedarf behandelt und aufgepäppelt. Dann vereinbart die Pflegestelle ein Termin zur Kastration mit dem Tierarzt.

Zum Termin bringt sie den Mäuserich zum Tierarzt. Die Kastration, die je nach Region durchschnittlich 20,- bis 80,- Euro kostet, streckt sie dann aus eigener Tasche vor oder finanziert sie zum Teil oder komplett aus Spenden und Schutzgebühren. Nach der Kastration holt sie den frisch kastrierten, kleinen Bock ab. Der wird in der Pflegestelle medizinisch nachbetreut. Oft verbleiben die kleinen Jungs in der Pflegestelle, bis sie nicht mehr zeugungsfähig sind. Können sie umziehen, muss die Fahrt geregelt werden, wenn der Übernehmer seinen Kastraten nicht abholen kann.

Bis Sie Ihren neuen Mitbewohner entgegennehmen können, sind also teils große Kosten für Transport, Telefon, Verpflegung, tierärztliche Behandlung und Unterbringung sowie für die eingtliche Kastration und eventuelle medizinische Nachversorgung entstanden.

Helfen Sie helfen – Für Farbmaus- und andere Kastraten

Macht man sich bewusst, welche Anstrengung, Arbeit und Kosten eine Pflegestelle investiert, bevor ein kleiner Mäusebock in sein endgültiges Zuhause zieht, erscheint eine Beteiligung an den Kastrationskosten plötzlich gar nicht mehr so teuer. An den Preisen einer örtlichen Zoohandlung lässt sich die Schutzgebühr für kastrierte Farbmäuse also gar nicht messen. Keine Pflegestelle verdient daran etwas.

Bevor Sie also aus Geldgründen auf “billigere” Weibchen oder Tiere aus dem Handel ausweichen, sollten Sie sich immer bewusst machen: Hier ist nicht Geldverdienen das Motiv. Die Schutzgebühr deckt lediglich einen Teil der entstandenen Kosten. Sie helfen damit also der Pflegestelle, ihren Betrieb aufrecht zu erhalten.