Wann brauche ich eine Quarantäne? Wozu brauche ich die überhaupt? Und wie mache ich eine Quarantäne richtig? Das Thema ist den meisten Haltern erst präsent, wenn es schon brennt. Dieser Bereich soll aber nicht nur Feuerwehr im Akutfall sein, sondern auch helfen, dass ein (gesundheitlicher) Flächenbrand gar nicht erst entsteht. Beispiele für eine Quarantäne bei bestimmten Erregern oder Parasiten finden Sie demnächst am Abschluss des jeweiligen Kapitels in diesem Text.
Was soll die Quarantäne leisten?
Eines vorweg: Die Patentlösung für alle Fälle gibt es nicht. Was in einem Fall sinnvoll und wichtig ist, ist im anderen vielleicht übertrieben, unsinnig oder im schlimmsten Fall wirkungslos. Machen Sie also nicht einfach irgendwas oder möglichst viel.
Quarantäne für neue Mäuse – Die Eingangsquarantäne
Wenn Sie neue Mäuse anschaffen, ist vor allem dann Quarantäne angesagt, wenn Sie bereits Mäuse oder auch andere Tiere im Haushalt haben. Sind Ihre Neuzugänge die ersten und einzigen Haustiere, ist eine Quarantäne zumindest für die meisten Bereiche weniger wichtig. Für einen grundlegenden Schutz vor der Ausbreitung mobiler Ektoparasiten wie Flöhen oder der Rattenmilbe ist sie aber sinnvoll.
Besonders wichtig ist eine Eingangsquarantäne, wenn Sie bereits Mäuse haben und Ihre Gruppe z.B. mit neuen Tieren aufstocken wollen. Die Neuen können dann diverese Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze mitbringen.
Die Eingangsquarantäne gibt Gelegenheit für eine gründliche Untersuchung der Tiere, für Kotproben und im Zweifel auch zum Erstellen weiterer Befunde. Auch Prophylaxen können jetzt durchgeführt werden.
Wichtig: Es gibt Erkrankungen, die sich nicht innerhalb der 1 bis 3 Wochen für die Eingangsquarantäne zeigen. Dazu gehört unter anderen die ansteckende Form der Leukose. Diese lassen sich auch mit der besten Quarantäne nie ganz ausschließen. Dessen sollten Sie sich immer bewusst sein.
Außerdem bringt jede Gruppe neuer Mäuse ihre individuelle Bakterienflora mit. Sind die Tiere an ihre Bakterien gewöhnt, zeigen sie in der Quarantäne keine Symptome. Trotzdem können sie den alteingesessenen Bestand anstecken. Im Normalfall verläuft der Keimtransfer der Gruppen – der übrigens in beide Richtungen geschieht – unproblematisch. In selteneren Fällen können neue oder alte Mäuse so erkranken, dass sie dem Tierarzt vorgestellt werden müssen. Extrem selten und vor allem bei Mäusen aus zweifelhaften Quellen (z.B. ausländische Massenzuchten, Messis) können die neuen Mäuse auch so aggressive Keime tragen, dass der vorhandene Bestand daran schwer erkrankt, in Teilen oder sogar ganz verstirbt. Auch in solchen Fällen müssen die neuen Tiere nicht unbedingt krank erscheinen. Bitte beobachten Sie also auch nach der Quarantäne die Gesundheit beider Gruppenteile genau, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.
Wovor schützt die Eingangsquarantäne?
- Bakterien
- Viren
- Pilze
- Ektoparasiten
- Endoparasiten
- Protozoen
Ausgangsquarantäne bei der Vermittlung
Eine Ausgangsquarantäne ist eher selten. Sie kommt zum Einsatz, wenn aus einem (potenziell) kranken Bestand Mäuse vermittelt bzw. übernommen werden sollen oder ein Übernehmer von Tieren aus diversen Gründen darauf besteht.
Besonders bei einem erst kürzlich zurückliegenden Befall mit mobilen Ektoparasiten wie Roter Vogelmilbe oder Tropischer Rattenmilbe ist die Ausgangsquarantäne wichtig. Kurz nach Abschluss der Behandlung ist nicht unbedingt gesichert, dass diese auch erfolgreich war. Um eine Verschleppung der Parasiten zu vermeiden, ist diese Quarantäne sehr sinnvoll.
Befall im Bestand – Die Bestandsquarantäne
Auch die beste Eingangsquarantäne schützt Sie nicht unbedingt vor dem Einschleppen von Parasiten oder vor der Ansiedlung von Viren, Pilzen und Bakterien, die Sie oder andere Haustiere tragen oder die ohnehin in der Umgebung immer vorhanden sind.
Der wesentliche Unterschied der Bestandsquarantäne ist recht einfach: Sie müssen deutlich mehr putzen – nämlich mindestens das gesamte Gehege samt permanentem Inhalt. Was Sie dann entsorgen, desinfizieren oder anderweitig reinigen müssen und wie, richtet sich dann nach dem Untermieter, den Sie mit der Quarantäne loszuwerden suchen.
Auch wenn Sie bei einer Erkrankung im Bestand sofort loslegen möchten, holen Sie kurz Luft und überlegen Sie, was wirklich sinnvoll ist. Dabei helfen soll Ihnen der nächste Abschnitt.
4 Schritte zur richtigen Quarantäne
Und wie komme ich nun zu einer passenden Quarantäne? Mit den nachfolgenden Schritten vermeiden Sie unnötigen Aufwand und wirkungslose Maßnahmen recht gut und können die Quarantäne auf Ihren Bedarf maßschneidern.
1. Wer ist der Feind?
Egal, ob es um Mikroben oder Parasiten geht, zuerst sollten Sie feststellen (lassen), wer genau Ihren Lieblingen zusetzt. Bei Bakterien oder gar Viren lassen sich Verdächtige manchmal nur deduktiv einkreisen. Wenn Sie hier die Chance haben, lassen Sie im Labor einen genauen Befund – bei Bakterien – mit Antibiogramm machen. Letzteres macht Ihnen die gezielte Behandlung im Anschluss einfacher.
Ähnliches gilt für Parasiten. Die Aussage „die haben Würmer“ oder „die haben Milben“ reicht für eine sinnvolle und gezielte Quarantäne nicht aus. Lassen Sie den Parasiten genau bestimmen und sich den Artnamen auch mitteilen, wenn Sie etwa beim Mäuseasyl oder in den sozialen Medien Fragen stellen möchten, die Ihnen Ihr Tierarzt nicht beantworten kann oder will.
Die Art bestimmt nämlich auch hier wesentlich Form und Verlauf der Quarantäne sowie die notwendigen Reinigungsmaßnahmen und -mittel. Die Bestimmung kann Ihnen außerdem sagen, wie gefährlich ein Keim oder Parasit potenziell auch für andere Haushaltsmitglieder inklusive Menschen werden kann.
2. Erst verstehen, dann handeln
Bei Keimen, vor allem aber bei Parasiten hilft das Verständnis des Verhaltens und des Lebenszyklus bei der Quarantäne immens weiter. Es ist schließlich ein immenser Unterschied, ob Sie z.B. Grabmilben oder Tropische Rattenmilbe behandeln wollen.
Beschäftigen Sie sich also ruhig mit dem Befund, bevor Sie loslegen – auch wenn Ihr Tierarzt schon scheinbar alle Tipps bereit hat. Die Praxis hat leider gezeigt, dass auch die Mediziner mit ihren Tipps bei Nagern öfter mal daneben greifen. Kritisches Mitdenken ist also sinnvoll. Selbiges gilt erst Recht für Tipps aus den sozialen Medien.
Wenn Sie sich informieren, sollten Sie Fachquellen bevorzugen, um Tipps selbst besser einordnen zu können. Darunter fallen beispielsweise:
- das Robert-Koch-Institut
- Institute und Fakultäten, die mit Parasitologie und/ oder Tierseuchen befasst sind
- Webseiten von Laboren, Arzt- oder Tierarztpraxen
- Webseiten von Schädlingsbekämpfern
Auch Webseiten erfahrener Halter können einen guten Input liefern, der zudem dann schon genauer auf Mäuse und andere Nager bezogen ist. Das Problem: Laien dürfte es mitunter schwer fallen, gute und sinnvolle Seiten von weniger brauchbaren zu unterscheiden. Hier hilft im Zweifel das Feedback eines Profis zu Ihrem Netzfund.
3. Gezielt (be)handeln
Erst, wenn Sie den Keim oder Parasiten kennen und verstanden haben, sollten Sie sich konsequent für eine Behandlungsstrategie entscheiden. Mitunter gibt es nämlich mehrere. Auch gilt wieder: Informieren Sie sich vorher über Wirkungsweisen, Vor- und Nachteile der Mittel und Methoden. Achten Sie dabei auch darauf, das die Kombination der Mittel sinnvoll ist. Manche Mittel und Methoden schließen einander aus. So können Sie beispielsweise chemische Antiparasitika für die Umgebungsbehandlung nicht mit einer biologischen Bekämpfung durch Raubmilben kombinieren, da die Chemie auch die Raubmilben abtötet.
4. Konsequent, aber maßvoll
Mancher Halter neigt bei der Organisation und Durchführung der Quarantäne zu übertriebener Gründlichkeit. Einfrieren, Auskochen und Ardap-Spray, Wegschmeißen, Verbrennen und Fogger, … Und am besten alles zusammen. Es gibt vor allem bei Parasiten viele Wege, die ungeliebten Untermieter loszuwerden.
Orientieren Sie sich bei der Wahl der Mittel und Wege an dem, was Sie in Schritt 2 und 3 über Ihre „Gegner“ gelernt haben. Bei Grabmilben oder Haarlingen beispielsweise wäre ein Fogger maßlos übertrieben. Zudem reicht es unabhängig vom Parasiten, Inventar einzufrieren oder auszukochen/ auszubacken. Machen Sie sich und Ihren Tieren nicht mehr Stress als nötig und vermeiden Sie unnötige Belastungen mit Toxinen in Ihren Wohnräumen.
Quarantäne bei Bakterien
Bakterien haben viele Strategien entwickelt, sich zu verbreiten und bei Ermangelung eines Wirtsorganismus zu überleben. Wie lange ein Bakterium in der Umwelt überleben kann, ist von Art zu Art höchst unterschiedlich. Im Zweifel sollten Sie daher ruhig von einer Persistenz von mehreren Monaten ausgehen. Wie gründlich Sie im Zweifel vorgehen müssen, hängt davon ab, ob Sie eine einfache Eingangsquarantäne machen mit vergleichsweise lockeren Maßgaben oder ob Sie Quarantäne wegen eines gefährlichen und sehr ansteckenden Keims wie dem der Yersiniose bzw. Rodentiose halten müssen.
Die Übertragungswege von Bakterien:
- Tröpfcheninfektion
- Schmierinfektion
- Verunreinigung von Wasser oder Futtermittel
- Einbringung über direkte Eintrittspforten am Körper (v.a. Bisswunden)
Möchten Sie mit der Quarantäne bestimmte Erreger eindämmen, müssen Sie also deren Übertragungswege kennen, um gezielt Maßnahmen zu ergreifen.
Mögliche Mittel und Methoden bei einer Quarantäne für Bakterien:
- Antibiotika
- Mundschutz
- Einmalhandschuhe
- Desinfektionsmittel
- räumliche Trennung
- Hitzebehandlung (ausbacken)
- Mittel zur mechanischen Reinigung (Wasser, Seife, Schwamm/ Lappen)
Bitte beachten Sie: Auch bei Desinfektionsmitteln kommt es mitunter zu Resistenzbildungen. Außerdem bedeutet Desinfektion immer nur eine deutliche Reduktion der Keimzahl, keine Keimfreiheit. Das sollten Sie bei der Wahl des konkreten Mittels und beim sonstigen Umgang in der Quarantäne immer bedenken.
Für eine optimale Reinigung sollten Quarantänebehälter im Idealfall aus Glas oder Kunststoff bestehen.
Quarantäne bei Viren
Viren sind die kleinsten Krankheitserreger. Bei Mäusen von Bedeutung sind unter anderem das Leukose-Virus, Papilloma (v.a. für Vielzitzenmäuse) und das Hanta-Virus. Auch bei ihnen können Sie ein Vorhandensein eines bestimmten Virus oder von Viren allgemein durch eine Eingangsquarantäne nie ganz ausschließen. Vor allem Leukose und Papilloma kann sehr lange „schlafen“. Für Hanta sind Mäuse in der Regel nur Träger.
Die Übertragungswege von Viren:
- Tröpfcheninfektion
- Schmierinfektion
- Verunreinigung von Wasser oder Futtermittel
- Einbringung über direkte Eintrittspforten am Körper (v.a. Bisswunden)
Wie bei Bakterien gilt: Um eine wirksame Quarantäne zu erstellen, müssen Sie den Übertragungsweg eines Virus kennen. Nur dann können Sie es effektiv eindämmen.
Mögliche Mittel und Methoden bei einer Quarantäne für Viren:
- Mundschutz
- Einmalhandschuhe
- Desinfektionsmittel
- räumliche Trennung
- Mittel zur mechanischen Reinigung (Wasser, Seife, Schwamm/ Lappen)
Beachten Sie bei der Wahl des Desinfektionsmittels, welche Viren es abdeckt. Kein Desinfektionsmittel greift alle Viren gleichermaßen ab. Wenn Sie wissen, welches Virus Sie bekämpfen wollen, sollten Sie das Desinfektionsmittel entsprechend wählen. Lassen Sie sich dazu entweder beim Tierarzt oder in der Apotheke beraten.
Für eine optimale Reinigung sollten Quarantänebehälter im Idealfall aus Glas oder Kunststoff bestehen.
Quarantäne bei Pilzen
Pilze – oder vielmehr ihre Sporen – sind ein Fakt unseres Alltags. Sie sind überall und lassen sich auch nur bedingt entfernen. Das gilt auch für pathogene Pilze. Verabschieden Sie sich bei einer Quarantäne wegen parasitären Pilzen von der Vorstellung, die gesamte Umgebung sporenfrei zu bekommen.
Hier liegt das Augenmerk vielmehr darauf, den Keimdruck so weit zu reduzieren, dass die Medikamente optimal greifen und Pilze sich nicht sofort wieder neu ansiedeln können. Sinnvoll sind parallel zur Quarantäne außerdem Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems, sodass die Maus den Pilz auch aktiv abwehren kann.
Die Übertragungswege von Pilzen:
- über Sporen auf Haut und Schleimhäute
Anders als bei Bakterien und Viren ist die Bestimmung des genauen Pilzes nicht essenziell für die Behandlungsstrategie. Interessant wird eine genaue Bestimmung erst, wenn der Pilz Resistenzen aufweist. Erfolglose Pilzbehandlungen nach definitiv nachgewiesenem Pilzbefall liegen jedoch deutlich häufiger in einer falschen Behandlung begründet. Prüfen Sie daher im zweifel Ihre Quarantänemaßnahmen und ziehen Sie im Zweifel einen zweiten Tierarzt oder den Rat erfahrener Halter hinzu, ob die Medikation optimiert werden kann.
Mögliche Mittel und Methoden bei einer Quarantäne für Pilze:
- Desinfektionsmittel mit Pilze abdeckendem Spektrum
- Mittel zur mechanischen Reinigung (Wasser, Seife, Schwamm/ Lappen)
- fungizide Reinigungsmittel
- antifungale Medikamente zur lokalen oder systemischen Anwendung
Explizit fungizide Reinigungsmittel sollten nur zum Einsatz kommen, wenn Quarantänebehälter gereinigt bzw. desinfiziert werden sollen. Die Inhaltsstoffe sind oft nicht für die Anwendung auf saugenden und annagbaren Oberflächen wie Mäusemöbeln und Holzgehegen geeignet.
Da Quarantänebehälter im Idealfall aus Glas oder Kunststoff bestehen, lassen sich diese Mittel von der Oberfläche wieder komplett abwaschen. Bei saugenden Oberfläche ist das nicht möglich.
Quarantäne bei Ektoparasiten
Die Quarantäne bei Ektoparasiten ist besonders variantenreich, da es auch diese Parasitengruppe ist. Für eine sinnvolle Quarantäne ist es deshalb besonders wichtig, den exakten Parasiten zu kennen, bevor Sie überhaupt Maßnahmen ergreifen. Schon beim Übertragungsweg und der Infektionswahrscheinlichkeit unterscheiden sich die einzelnen Ektoparasiten teils deutlich.
Die Übertragungswege von Ektoparasiten:
- direkt von Tier zu Tier (am häufigsten)
- über andere Haustiere
- über Inventar, Futter, Streu oder Heu
- über die Kleidung des Besitzers
- aktives Einwandern
Genauso variabel wie die Infektionswege sind auch die Maßnahmen, die für eine Quarantäne sinnvoll oder für ihren Erfolg gar essenziell sind.
Mögliche Mittel und Methoden bei einer Quarantäne für Ektoparasiten:
- Spot-on
- räumliche Trennung
- Mittel zur mechanischen Reinigung (Wasser, Seife, Schwamm/ Lappen/ Bürste)
- Dampfreiniger
- Kieselgur und Microgur
- doppelseitiges Klebeband
- Raubmilben
- Ausbacken, Abbrühen oder Einfrieren
- insektizide und akarizide Sprays (niemals im Gehege!)
- Fogger (nur für Notfälle!)
Bitte bedenken Sie bei der Anwendung von Antiparasitika in der Tierumgebung, dass Sie oft auf sehr potente Gifte zurückgreifen, die in hohen Dosen und/oder über einen längeren Zeitraum auch Ihren Mäusen schaden können.
Zudem können Ektoparasiten Resistenzen gegen chemische Bekämpfungsmittel entwickeln. Das gilt sowohl für Antiparasitika am Tier wie Ivomec oder Stronghold, als auch für Umgebungsbehandlung wie Ardap Spray oder diverse Fogger. Aus diesen Gründen sollten Sie den Einsatz der chemischen Bekämpfungsmittel auf ein unbedingt notwendiges Maß reduzieren oder nach Möglichkeit ganz darauf verzichten.
Weitere Informationen zur Quarantäne bei Ektoparasiten auf dieser Webseite:
- Tropische Rattenmilbe
- Erfahrungsbericht zur Bekämpfung der Tropischen Rattenmilbe
- Rote Vogelmilbe
- Grabmilben
- Haarlinge
Quarantäne bei Endoparasiten und Protozoen
Endoparasiten und Protozoen haben gegenüber Ektoparasiten einen entscheidenden Vorteil: Sie haben keine Beine. Sie sind bei der Verbreitung also darauf angewiesen, dass der Wirt zu ihnen kommen und sie aufnimmt. Das geschieht in der Regel fäkal-oral, also über durch Kot verunreinigtes Wasser und Futter, selten bei der Körperhygiene. Das vereinfacht zumindest die Eindämmung bei einem vorhandenen Befall wesentlich. Wie aufwändig die Quarantäne bei Endoparasiten tatsächlich ausfällt, hängt wiederum vom einzelnen Parasiten ab.
Zum Einsatz kommen folgende Mittel und Methoden bei einer Quarantäne für Endoparasiten und Protozoen:
- Spot-on
- orale Antiparasitika
- Antibiotika
- Desinfektionsmittel (Indikation zwingend beachten!)
- krümelfreie Quarantänebehälter
- Mittel zur mechanischen Reinigung (Wasser, Seife, Schwamm/ Lappen/ Bürste)
- Dampfreiniger
- Ausbacken oder Einfrieren
- Antiparasitika zur Umgebungsbehandlung
- Einmalhandschuhe
Eine räumliche Trennung ist bei einer Quarantäne wegen Endoparasiten nicht notwendig, peinliche Sauberkeit dagegen schon. Auf keinen Fall sollte aus dem Quarantänebehälter etwas herauskrümeln können. Das gilt sowohl für die Einstreu, als auch für Futter und alle anderen kleinteiligen Inhalte der Quarantäne. Stellen Sie außerdem niemals potenziell verunreinigtes Inventar auf Flächen, auf denen Sie sauberes Inventar oder gar Futter- und Trinkschüsseln abstellen. Reinigen Sie die Flächen, auf denen kontaminiertes Inventar stand, immer gründlich und dem Parasiten oder Protozoon entsprechend.
Auch hier sind glatte Oberflächen des Quarantänebehälters – also Glas oder Kunststoff – deutlich von Vorteil.
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Letztes Update: 22.01.2021