Bockshornklee

Bockshornklee - Trigonella foenum-graecum

Trivialnamen:

Shoppen beim Mäuseladen und dadurch das Mäuseasyl unterstützen

Bockshornklee - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Der Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) gehört zu den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae). Seine Samen werden schon seit dem Altertum in der Volksmedizin verwendet und sind auch Bestandteil vieler heutiger Currymischungen. Im Nahen Osten, Nordafrika und Spanien wird er heute als Nahrungsmittel oder Futterpflanze angebaut. Der Klee bevorzugt sehr helle Standorte mit lehmigem Boden und kommt auch mit Trockenheit gut zurecht. Verbreitet ist er in Afrika, in Australien, dem Nahen Osten, Indien und China sowie in Südeuropa. Inzwischen findet man die einjährigen, etwa 30 bis 80cm hohen Pflanzen aber auch in Süd- und Mitteldeutschland. Der Klee blüht zwischen April und Juli und trägt anschließend lange, schmale Hülsenfrüchte aus, die bis September reifen.

Das Kraut des Bockshornklees dürfen Sie verfüttern. Allerdings sollten Sie es nur im Gemisch und nicht als einziges Frischfutter anbieten.

Die Blüte des Bockshornklees können Sie im Gemisch mit verfüttern.

Bockshornkleesaat ist sehr proteinreich und gehört zu den Mehlsaaten. Aufgrund ihrer medizinischen Wirkungen (siehe dort), sollte die Saat nur in kleinen Mengen oder gezielt therapeutisch verfüttert werden. So hat sich der Samen dank seiner blutzuckersenkenden Wirkung als Teil der Diät diabeteskranker Hamster bewährt. Als Bestandteil einer abwechslungsreichen Kost, konnten Halter bisher aber auch bei gesunden Tieren beim Verfüttern kleiner Mengen keinerlei Nebenwirkungen feststellen.
Mehr dazu finden Sie unten in den Fütterungsempfehlungen für Hamster.

Bockshornklee hat eine Pfahlwurzeln, die vor allem für Wühlmäuse und ähnliche Nager interessant sein dürfte. Sie darf verfüttert werden. Jedoch sollten Sie wie bei allen Teilen der Pflanze auch die Wurzel nur im Gemisch und nicht als einziges Frischfutter anbieten.

Die Keimlinge können Sie in einem Keimmix mit anbieten.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die Inhaltsstoffe vor allem der Saat sind sehr gut untersucht. Sie enthält viele Schleimstoffe, Vitamine und Mineralstoffe sowie Gerbstoffe, Bitterstoffe und Saponine. Mit 4% ist sein Mineralgehalt besonders hoch. In größeren Mengen enthalten sind Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor, Eisen, Zink, Mangan und Kupfer. 

Das Kraut ist ebenfalls reich an Protein, Vitaminen und Mineralien und liefert unter anderem ein gut bioverfügbares Vitamin K. Aufgrund einiger potenziell unverträglicher bzw. giftiger Inhaltsstoffe sind Kraut und Wurzel bis zu einem schlüssigen Rechercheergebnis oben aber in der Fütterungsempfehlung ausgelassen.

Inhaltsstoffe von Kraut und Wurzel
  • Zimtsäurederivate (Chlorogensäure, p -Cumarsäure und Kaffeesäure) – in Kraut und Wurzel
  • Kämpferol- und Quercetinglykoside (Kraut)
  • Cumarine (4-Methyl-7-acetoxycumarin) – Kraut
  • Trigoforin (Kraut)
  • Scopoletin Kraut

 

Inhaltsstoffe der Saat
  • Steroidsaponine (u.a. Diosgenin und Yamogenin)
  • Sterole (überwiegend Ethyl-cholest-5-en-3 β-ol)
  • Bitterstoffe (Furostanolglykoside: Trigofoenosid A–G)
  • Flavonoide (Orientin, Isoorientin und Isovitexin)
  • ätherisches Öl (Stolon)
  • Steroide (Phytosterin, Foenugraecin)
  • Schleimstoffe (hauptsächlich Galactomannane mit ca.25-45%)
  • Lipide (Triglyceride der Linolen-, Palmitin-, Linol- und Ölsäure)
  • Phospholipide (Phosphatidylcholin und Phosphatidylethanolamin) Proteine und Proteaseinhibitoren
Pro 100g Kraut:
Pro 100g Saat:

Medizinische Wirkung

Schon Hildegard von Bingen empfahl den Bockshornklee gegen Hauterkrankungen. Neu ist der Klee als Heilpflanze also nicht. Auch Pfarrer Kneipp war ein Fan des Klees – allerdings gegen Wunden und Geschwüre. Eine neuere Doppelblindstudie mit 50 Parkinsonpatienten zeigte einen signifikanten Rückgang einzelner Symptome nach Gabe des Saatextraktes.

Bockshornkleesaat beeinflusst den Hormonhaushalt. Zum einen stimuliert sie die Testosteronbildung. Zum anderen enthält sie östrogenähnliche Stoffe, die während der Wechseljahre regulierend wirken können. In Asien wird sie als Aufguss gegen Atemwegserkrankungen verwendet. Die Schleimstoffe der Saat können außerdem den Darm bei entzündlichen Erkrankungen in diesem Bereich schützen und die Verdauung regulieren. Phytodoc sieht außerdem Potenzial für den Einsatz zum Leberschutz. Ausreichende Untersuchungen gibt es darüber bisher aber nicht.

Bekannt geworden ist der Bockshornklee jedoch wegen seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Kann er mit dem Inhaltsstoff Trigonellin doch die im Körper noch vorhandene Insulinproduktion steigern und die Regeneration der β-Zellen in der Bauchspeicheldrüse unterstützen. Zudem reduziert die Saat die Insulinresistenz der Zellen. So senkt der Klee erhöhte Insulin- und Glucosewerte im Blut.
Außerdem wirkt das Trigonellin positiv auf die Blutfette und die Gerinnungsneigung.

Untersucht ist der Bockshornklee zwar hauptsächlich für den Menschen. Doch auch Tiere profitieren von seinen Effekten. So ließ sich damit in einer Studie das Übergewicht adipöser Mäuse reduzieren. Bei Diabetes-Hamstern senkten sich erhöhte Triglycerid- und Gesamtcholesterinspiegel.

Wirkungen
  • antioxidativ
  • aphrodisierend
  • appetitanregend
  • blutzuckersenkend
  • entzündungshemmend
  • gefäßschützend
  • kräftigend
  • milchbildend
Einsatzgebiete
  • Appetitlosigkeit
  • Atemwegsinfekte
  • Diabetes mellitus
  • entzündliche Hautkrankheiten
  • Förderung der Milchbildung
  • Gastritis und Magengeschwüre
  • Hypercholesterinämie
  • Kräftigung in der Rekonvaleszenz
  • Menstruationsbeschwerden
  • nässende Wunden
  • unterstützend bei Untergewicht
In welcher Form?
  • Pulver
  • Tee
  • Umschlag
  • Haarpackung
  • Lösung
  • Salbe
  • Gel

Kontraindikationen und Giftwirkung

Bockshornklee ist nicht im klassischen Sinne giftig, kann jedoch Nebenwirkungen haben. Deshalb sollten Sie keinen Pflanzenteil ohne Alternativangebot – also im Gemisch – verfüttern. Durch die Selektion ist es sehr unwahrscheinlich, dass Ihr Nager Mengen aufnimmt, die zu Nebenwirkungen führen können.
Vor allem bei Diabetikern sollten Sie die Kleesaat sehr kontrolliert füttern.

Tierversuche mit Sapogeninextrakt an Farbratten zeigten, dass sich die Wurfgrößen reduzierten. Männchen wurden bei dauerhafter Fütterung unfruchtbar. Weitere Versuche ergaben auch einen Einfluss auf die Hormone der Schilddrüse: Die Produktion von T3, sinkt, die von T4 steigt.
Außerdem sagt man dem Bockshornklee eine geburtseinleitende Wirkung nach. Bisher wurde dies nicht wissenschaftlich bestätigt. Vorsichtshalber sollten Sie aber auf die Fütterung an tragende Nager verzichten.

Wird Bockshornklee als Medikament verabreicht, sind folgende Wechselwirkungen anhand der Inhaltsstoffe denkbar (wenn auch noch nicht untersucht):

  • Effekt auf die Blutgerinnung (enthaltene Cumarine können verdünnend wirken)
  • Behinderung der Aufnahme anderer Medikamente im Darm (-> nicht zeitgleich verabreichen)
  • kann Kaliumspiegel im Blut reduzieren -> nicht zusammen mit anderen Kaliumsenkern (z.B. Entwässerungsmittel) geben