Exoten sind immer mal wieder “in”. Oder Interessierte entdecken Sie auf der Suche nach einem neuen Haustier oder nach bestimmten Eigenschaften bei ihren (potenziellen) Haustieren. Aber kann/ muss/ sollte es wirklich ein Exot sein? Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, dann ist der nachfolgende Artikel für Sie interessant.
Was sind Exoten?
Viele Menschen sprechen sehr schnell von Exoten, wenn es nicht gerade um Farbmäuse, Meerschweinchen, Hamster oder ähnliche Kleinsäuger geht. Doch an dem Begriff scheiden sich die Geister.
Einige definieren als Exoten einfach alle seltenen Kleinsäuger wie etwa Wüstenspringmäuse oder Rüsselspringer.
Andere sehen bei Mäusen alle Arten als Exoten an, die nicht Farb- oder Mongolische Rennmäuse – und inzwischen auch Vielzitzenmäuse – sind.
Nach einer weiteren Definition sind Exoten die Arten, von denen es noch keine Farb- und Formvarianten gibt. So würden etwa Akazienratten, Weißfußmäuse und Vielzitzenmäuse nicht mehr den Exoten zugerechnet.
Manche sehen auch einfach alle Arten, die noch nicht lange oder selten in Privathand gehalten werden, als Exoten an. Diese Definition ist schwierig, da „lange“ und “selten” sehr dehnbare Begriffe sind.
Für diesen Text habe ich die zweite Definition, alle außer Farbmäuse, Mongolen und Vielzitzenmäuse, gewählt, da sie dem Empfinden vieler Nagerhalter entspricht und sehr klar abgegrenzt ist.
Muss es wirklich ein Exot sein?
Gründe, die für die Anschaffung sprechen
- Ich habe mich mit der Tierart befasst und finde sie interessant/spannend/faszinierend.
- Ich gehe auf in naturnaher Gehegegestaltung.
- Ich suche eher robuste, gesunde Tiere.
- Ich beobachte meine Haustiere gern und suche Arten mit einem – für mich – interessanten Verhaltensspektrum.
Gründe, die gegen eine Anschaffung sprechen
- Mit XY als Haustier ist mir die Aufmerksamkeit/ das Interesse/ die Bewunderung meiner Umgebung sicher.
- Ich find XY einfach süß. Reicht das nicht?
- Ich will einfach Abwechslung. Welche Art ist mir eigentlich egal.
- Ich will meine Farbmausgruppe “aufpeppen”.
Exotische Mäuse haben Ansprüche
Ob Exot oder nicht, Haustiere haben Ansprüche. Der Unterschied zu Farbmaus und Co. ist bei Exoten, dass sie zum Teil vielleicht ungewohnte Ansprüche stellen, etwa ein Wasserbad, ein besonders hohes Gehege oder eine Heizung im Terrarium. Zum anderen ist die Informationslage meistens dünn(er).
Das macht Ihnen sowohl die Informationssuche, als auch die Umsetzung mitunter deutlich aufwändiger. Mitunter hilft es nur, erfahrene Halter oder Zoos um Informationen zu bitten.
Die Haltung an sich ist nicht bei jedem Exoten wirklich aufwändiger oder teurer als die von Farbmäusen oder Mongolischen Rennmäusen. Sie ist einfach nur anders und die meisten Arten werden nicht so zahm. Vermeiden Sie es also, ein Schema F über die Exoten bügeln zu wollen. Die Exoten gibt es nämlich nicht, nur viele Arten mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
So könnte ein Exotengehege – beispielsweise für Stachelmäuse – aussehen
Welcher Exot soll es sein?
Sie sind sich sicher, dass Sie exotische Mäuse möchten und ihnen auch gerecht werden können. Sie sind sich aber noch nicht sicher, welche Art es werden soll. Beantworten Sie am besten für sich die folgenden Fragen. Sie werden Ihnen die Qual der Wahl erleichtern.
- Bin ich Anfänger oder hatte ich schon (exotische) Mäuse und kann mich an schwierigere Arten herantrauen?
- Wie viel Platz kann und will ich den neuen Mitbewohnern opfern?
- Wie viel kann und möchte ich in die Tiere und ihre Haltung jetzt und später investieren?
- Wie viel Arbeit darf die Haltung machen?
- Kenne ich die Macken dieser Art und kann ich sie akzeptieren?
- Wie stark darf die Haltung mein Leben und meine Wohnung verändern?
- Bin ich bereit, länger nach einem seriösen Züchter zu suchen?
- Was dürfen die Tiere kosten?
- Was darf die Anschaffung (also Setup mit Gehege, Inventar, etc.) kosten?
- Wie hoch dürfen die laufenden Kosten für die Haltung sein?
- Habe ich einen Tierarzt, der sich im Zweifel auch mit exotischen Säugern auseinandersetzt – oder gar auskennt?
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