Vor allem bei weniger teuren Arten wird gern unterschätzt, was Mäuse nach der Anschaffung kosten. Das Credo ist: weil die Mäuse selbst oft nicht teuer sind, dürfen/ werden sie auch in der Haltung nur wenig kosten. Dass dem nicht so ist, merkt der Halter spätestens beim ersten Tierarztbesuch.
Doch auch schon bei der Anschaffung der Erstausstattung und den regulären Unterhaltskosten kommen einige Halter schnell auf höhere Kosten als gedacht. Daher hier eine durchaus übliche Rechnung (aufgemacht für Farbmäuse), die einige, noch uninformierte Neulinge aufmachen gegenüber einer Rechnung für eine mausgerechte Haltung.
Mäusen aus persönlichem Geldmangel gutes Futter, Arztbesuche oder ein größeres Gehege zu verweigern, kann nicht im Sinne der Tiere sein! Bitte bedenken Sie dies VOR der Anschaffung. Können oder wollen Sie keine größeren Beträge aufwenden, sollten Sie keine Mäuse anschaffen.
Eine kleine Beispielrechnung für Farbmäuse
Rechnung uninformierter Neueinsteiger
Anschaffung
4 Mäuseweibchen (zusammen) | 10 Euro |
Käfigset mit Inventar | 50 Euro |
Laufende Kosten pro Monat
Einstreu | 4 Euro |
Heu | 4 Euro |
Fertiges Trockenfutter aus dem Zooladen | 3 Euro |
Frischfutter | 4 Euro |
Laufende Kosten pro Monat
Einstreu | 6 Euro |
Heu | 6 Euro |
Selbstgemischtes Trockenfutter | 10 Euro |
Frischfutter (Durchschnitt fürs Jahr ohne Sammelgrün) | 10 Euro |
Insekten getrocknet oder lebend | 6 Euro |
Extrakosten unregelmäßig
keine eingeplant
Extrakosten unregelmäßig
Kastration (bei Böcken) | 60 Euro |
Tierarzt sonstiges | 250 Euro |
Sie sehen also, die Kostenplanung einer uninformierten Mäusehaltung zu einer optimierten Haltung variiert beträchtlich. In diesem Beispiel sind das in der Anschaffung eine Differenz von 290 Euro, in den Unterhaltskosten eine von nur 23 Euro. Die Extrakosten, die viele neue Halter vergessen, schlagen hier mit einer Differenz von 310 Euro zu Buche. Das sind im Beispiel insgesamt 623 Euro Kostenunterschied in der Planung.
Kosten für die Unterbringung
Die Kosten für ein neues Mäuseheim hängen natürlich von der Art und Austattung der Behausung ab. Da geeignete Käfige im stationären Fachhandel für die jeweilige Größe oft recht teuer sind, kommt für Manchen nur ein Eigenbau in Frage. Eine gute, in vielen Maßen verfügbare und recht bezahlbare Alternative sind OSB-Terrarien. Mit etwas Lack und kleinen Umbauarbeiten für eine bessere Belüftung werden sie problemlos zum perfekten Mäuseheim. Auch Second-Hand-Gehege sind mitunter eine günstige Alternative.
Für das Gehege an sich sollten Sie bei einer Behausung für bis zu 5 Mäuse in jedem Falle mit Beträgen von durchschnittlich 100 bis 250 Euro rechnen. Kommen noch „Designansprüche“ hinzu, so landen Sie schnell bei 300 Euro und mehr.
Inventar gibt es je nach Möglichkeiten und Vorlieben von kostenlos bis über 25 Euro pro Stück – und Sie brauchen deutlich mehr als einen Einrichtungsgegenstand!
Kosten für das Futter
Futter ist ein eher kleiner Posten, der proportional zur Gruppengröße wächst.
Merklich zu Buche schlagen lediglich das Proteinfutter bei Arten mit hohem Proteinanteil in der Nahrung, und das Frischfutter, wenn Sie den Anspruch haben, ausschließlich Bioware zu verfüttern.
Die Kosten für Proteine lassen sich kaum senken. Insekten sind das optimale Proteinfutter und im Vergleich zu Körnerfutter und auch zu billigem Hunde- oder Katzenfutter recht teuer. Für Halter überwiegend oder ausschließlich insektenfressender Exoten kann sich eine eigene Insektenzucht also lohnen.
Die Frischfutterkosten lassen sich zumindest in Frühjahr, Sommer und Herbst ganz einfach senken: Sammeln Sie Gräser und Kräuter selbst. Viele Mäuse lieben die Abwechslung und das Futter ist kostenlos. Achten Sie allerdings darauf, wo Sie es sammeln.
Kosten für den Tierarzt
Tierarztrechnungen belaufen sich allein für Grunduntersuchungen im Schnitt auf Beträge zwischen 8 und 30 Euro. Sind die Tiere ernsthaft oder gar chronisch krank, brauchen Medizin oder eine spezielle Behandlung, kann der Betrag schnell die 50 Euro überschreiten. Für Operationen oder aufwändigere bzw. kombinierte Diagnoseverfahren können sogar schnell mehrere 100€ anfallen. Welche Behandlung was kostet, können Sie der Gebührenordnung für Tierärzte entnehmen. Zu Untersuchungs- und Behandlungskosten kommen oft noch die Kosten für Medikamente.
Für Kastrationen sollten Sie pro Maus mit Beträgen von durchschnittlich 40 bis 80 Euro rechnen.
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