Überblick
Herkunft: | Graslandschaften, Savannen, Steppen, Waldlichtungen und Moorgebiete in Nil-Anrainerstaaten + große Teile Subsahara_Afrikas |
Sozialverhalten: | Gruppentier |
Aktivitätszeit: | tagaktiv |
Minimale Gehegegröße: | 120x50x100cm für 3-5 Tiere |
Handling: | eher scheue, aber sonst gemütliche Tiere |
Ernährung: | Gräser und Kräuter, Gemüse, wenig Obst, dazu Getreide und Saaten, Insekten |
Größe und Gewicht: | 15 – 20cm + 16 – 21cm, bis ca. 180g |
Geschlechtsreife: | ca. 8 Wochen |
Tragzeit: | ca. 21 Tage |
Besonderheiten: | Die Haltung in (Familien-)Gruppen entspricht dem natürlichen Verhalten der Tiere und sollte daher bevorzugt werden. |
Systematik und Biologie
Ordnung: | Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: | Mäuseverwandte (Myomorpha) |
Überfamilie: | Mäuseartige (Muroidea) |
Familie: | Langschwanzmäuse (Muridae) |
Unterfamilie: | Echte Mäuse (Murinae) |
Gattung: | Kusu-Ratten (Arvicanthis) |
Art: | Nilgrasratte (Arvicanthis niloticus) |
Es gibt insgesamt 7 Arten der Gattung Arvicanthis.
- Wildtier Nilgrasratte
- Anatomie und Erscheinung
- Nilgrasratte als Haustier
- Handling von Nilgrasratten
- Sozialstruktur und Verhalten
- Haltung von Nilgrasratten
- Ernährung von Nilgrasratten
- Fortpflanzung und Lebenserwartung
- Krankheiten bei Nilgrasratten
- Vergesellschaftung von Nilgrasratten
- Anschaffung von Nilgrasratten
- Nilgrasratten in Artengesellschaften
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Die Nilgrasratte als Wildtier
Wie der Name der Tiere schon sagt, findet man sie unter anderem in den Anrainerstaaten des Nils, also in Teilen Ägyptens, des Sudans, aber auch in großen Teilen Afrikas südlich der Sahara wie etwa in Kenia, Äthiopien und Uganda.
Dort bewohnen sie Graslandschaften, Savannen, Steppen, Waldlichtungen und Moorgebiete. Außerdem sind Nilgrasratten auch in der Nähe des Menschen auf Feldern, in Gemüsegärten und sogar in menschlichen Unterkünften zu finden.
In ihrem Habitat legen sie ein oberirdisches Nest an, wenn die Flora ausreichend Deckung bietet. Ist der Boden dagegen nur dünn bewachsen, graben sie sich einige Zentimeter tief in den Boden ein.
Pflanzenteile, besonders Gräser, spielen auch in der Ernährung der Nilgrasratten die Hauptrolle. Leben die Tiere auf Kulturland, kann sich der Schwerpunkt auch zu Getreide verschieben. Während der Regenzeit bis in die Anfänge der Trockenzeit hinein fressen sie zudem recht viele Insekten, die dann bis zu einem Drittel ihrer Nahrung ausmachen können.
Das Fortpflanzungsverhalten richtet sich stark nach dem Klima und der Region, in dem die Tiere leben. Finden die Nager optimale Bedingungen, vermehren sie sich das ganze Jahr hindurch. In Regionen mit Regen- und Trockenzeiten stellen die Tiere die Vermehrung zeitweise ein.
Aufgrund ihrer recht hohen Vermehrungsrate stellt die Nilgrasratte neben der Vielzitzenmaus einen der bedeutendsten Schadnager Afrikas dar. Gleichzeitig ist sie eine regelmäßige Beute für viele Vögel und Reptilien in ihrem Verbreitungsgebiet.
Anatomie und Erscheinung
Nilgrasratten sind recht große Nager. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 15 bis 20 cm und eine Schwanzlänge von etwa 16 bis 21 cm. Bei dieser Größe können sie bis zu 180g wiegen. Es gibt meiner Erfahrung nach jedoch auch exemplare, die deutlich größer und damit auch schwerer werden.
Die Nager haben für tagaktive Tiere recht große Augen, dazu recht kleine, runde Ohren und ein braun-olivfarbenes Fell, das sie im Heu und auch auf Erde so gut wie unsichtbar werden lässt.
Die Nilgrasratte als Haustier
Eignen sich Nilgrasratten für mich?
Nilgrasratten dürfen wie fast alle Langschwanzmäuse niemals einzeln gehalten werden!
Nilgrasratten sind recht scheue und durch ihre Größe auch recht kräftige Nager. Das macht das Handling dieser Tiere nicht ganz einfach. Erfahrungen mit anderen Tiere ähnlicher Größenordnung sind also von Vorteil, aber kein Muss. Mit der Handlingbox sollten auch Nagerneulinge recht gut mit diesen schüchternen Gesellen zurechtkommen.
Durch ihre Scheu sind sie eher heimliche Bewohner, die Sie erst mit etwas Geduld und Muße richtig beobachten können. Dafür können Sie sich bei der Einrichtung des Geheges nach Belieben austoben. Harte Materialien wie Wurzeln, Keramik und Ton überleben recht lange, während Kork mit Vorliebe geschreddert wird.
Ein Halter mit viel Zeit und Geduld und einen Hang zur „Innenarchitektur“ wird mit diesen Tieren also am glücklichsten werden. Wer seine Tiere dagegen gern zahm hat und sie streicheln will, sollte die Finger von Nilgrasratten lassen.
Für Kinder sind Nilgrasratten durch ihre Scheu keine geeigneten Haustiere. Auch können die großen Nagezähne an Fingern kleinerer Kinder ernsthafte Verletzungen hinterlassen, wenn diese die Nager bedrängen.
Checkliste Nilgrasratte
- riechen kaum
- für Naturterrarien geeignet
- tagaktiv
- reine Beobachtungstiere
- mitunter recht scheu
- erhöhter Reinigungsaufwand
Handling von Nilgrasratten
Nilgrasratten sind recht scheue Nager und entsprechend schnell und sprunghaft in ihren Bewegungen. Dazu kommt, dass die nicht ganz kleinen Tiere durchaus auch Kraft haben. Das macht das Handling dieser großen Mäuse zu einer kleinen Herausforderung.
Werden sie nicht bedrängt, sind Nilgrasratten sehr friedlich und beißen quasi nie.
Handling zu Hause
Sollten Sie die Tiere nicht unbedingt berühren müssen, fangen Sie sie am besten mit einer Handlingbox. Das ist für beide Seiten – sowohl für die Nilgrasratte, als auch für Sie – die nervenschonendste Variante. Müssen Sie die Ratten doch einmal anfassen, leistet ein derblederner Schweißerhandschuh oder ein Kettenhandschuh aus dem Metzgerhandwerk gute Dienste, durch den die Tiere bei Panik nicht durch beißen können.
Handling beim Tierarzt
Ein solcher Handschuh leistet auch beim Tierarzt gute Dienste, wenn ein Tier für die Untersuchung oder Behandlung angefasst werden muss.Ist eine Berührung nicht nötig, sollten Sie auf die Handlingbox zurückgreifen. Auch Handling mit dem Handtuch funktioniert bei Nilgrasratten recht gut und reduziert das Stresspotiential für Nilgrasratten beim Tierarzt deutlich.
Entflohene Nilgrasratten
Entflohene Exemplare lassen sich mit etwas Übung und Geduld mit einer größeren Faunabox einfangen. Am besten arbeiten Sie dann beim Fangen zu zweit. Alternativ können Sie auch Lebendfallen für Ratten aufstellen. Achten Sie bei diesen darauf, dass sich die Tiere nicht den Schwanz einklemmen können.
Sozialstruktur und Verhalten
Nilgrasratten sind tagaktive, gesellige Nager, die gern in Gruppen leben. Die Haltung eines einzelnen Tieres verbietet sich also strikt!
Dem Menschen gegenüber sind sie recht argwöhnisch und scheu und ergreifen spätestens bei unerwarteten Geräuschen oder Bewegungen blitzartig die Flucht. Jedoch gewöhnen sich die Tiere mit der Zeit auch an wiederkehrende Geräusche, Gerüche und Handlungen. Sie fliehen dann nicht mehr beim kleinsten Anlass vor ihrem Halter. Wirklich zahm werden die Nilgrasratten jedoch nicht.
Familiengruppe
Nilgrasratten vermehren sich recht einfach und schnell. Eine dauerhafte Haltung als Familiengruppe ist in der Liebhaberhaltung also ungeeignet.
Die Kombination aus Weibchen und Kastraten ist jedoch sehr harmonisch und verträglich. Sie kommt der natürlichen Sozialstruktur der Tiere am nächsten.
Gleichgeschlechtliche Gruppen
Untereinander sind Weibchen höchst verträglich. Basierend auf meinen sehr wenigen Erfahrungsfällen haben sich Männchen untereinander ebenfalls als verträglich gezeigt, wenn sie sich kennen, also miteinander aufgewachsen sind. Nach den Berichten anderer Halter ist jedoch die Vergesellschaftung einander fremder, adulter Männchen so gut wie unmöglich. Erfahrungen zur Vergesellschaftung von Kastraten untereinander liegen mir aktuell nicht vor.
Haltung von Nilgrasratten
Welche Gehegegröße brauchen Nilgrasratten?
Auch wenn Nilgrasratten nicht unbedingt die bewegungsfreudigsten Nager sind, brauchen sie eine gewisse Gehegegröße, damit der Halter ihre Umgebung auch ausreichend strukturieren kann. Für bis zu 5 Tiere liegt das Minimum daher bei 120 x 50 x 100 cm. In dieser Gehegegröße lassen sich gut 1 bis 2 Etagen einziehen. Alternativ genügen auch flachere Gehege, die eine entsprechend größere Grundfläche aufweisen.
Welche Gehege eignen sich für Nilgrasratten?
Am besten als Gehege geeignet sind dabei umgebaute Schränke oder Eigenbauten mit ähnlichem Grundaufbau sowie OSB-Terrarien entsprechender Größe. Für Volieren oder reine Aquarienhaltung sind Nilgrasratten dagegen nicht geeignet..
Einstreu für Nilgrasratten
Als Einstreu eignet sich eine staubarme Kleintierstreu, Eurolin oder Ähnliches. Von reiner Erde waren zumindest meine Tiere nur mäßig begeistert. Ein relativ trockenes Erde-Sand-Gemisch wäre aber durchaus einen Testlauf wert.
Inventar für Nilgrasratten
Achten Sie beim Inventar darauf, dass alle Schlupflöcher für die Tiere groß genug sind, sodass sie nicht steckenbleiben können. Das Inventar kann aus allen möglichen natürlichen Materialien wie Holz, Kokos, Keramik, Ton oder Kork bestehen. Auch Äste und Wurzeln werden gern angenommen. Weiche Materialien wie Kork schreddern die großen Nager aber gern und oft. Auch Holzinventar fällt dem Nagetrieb der Tiere öfter zum Opfer. Kokosnüssen scheinen den Ratten dagegen zu hart zu sein.
Bei der Gestaltung des Geheges sollten Sie beachten, dass Nilgrasratten zum einen keine virtuosen Kletterer sind und zum anderen deutlich mehr auf die Waage bringen als etwa Mongolische Rennmäuse oder Sinai-Stachelmäuse. Etagen mit Rampenverbindungen und vielen verschiedenen Häuschen und anderen Deckungsmöglichkeiten bilden daher die Grundlage der Inneneinrichtung. Auf Wurzeln und größeren Aststücken klettern die Tiere aber auch ganz gern mal herum.
Ein Sandbad brauchen Nilgrasratten nicht.
Brauchen Nilgrasratten ein Laufrad?
Zwar sind Nilgrasratten recht gemütliche Nager. Mitunter nehmen sie ein Laufrad aber trotzdem an. Die Herausforderung wird eher, eines zu finden, das groß genug ist. Je nach Schlag brauchen diese Kusu-Ratten ein Rad mit einem Durchmesser von 40 bis 45 cm. Und auch hier gilt: Ein nagefestes Material ist von Vorteil
Wie biete ich meinen Nilgrasratten Futter und Wasser an?
Das Körnerfutter können Sie im Napf anbieten oder frei im Gehege verteilen. Letzteres beschäftigt die Nagetiere länger. Auch Beschäftigungsfutter wie Ähren eignet sich gut.
Ebenfalls zur Grundausstattung gehört ein Wasserbehälter. Das kann eine Trinkflasche oder ein Wassernapf sein. Bei letzterem sollten Sie einen recht schweren, standfesten Napf wählen. damit er nicht umkippt, wenn die mitunter recht schweren Nilgrasratten sich drauf stützen.
Checkliste Haltung
- bis 5 Tiere ab 120x50x100 cm oder vergleichbar
- Buddelfläche + Lauffläche
- Aquarien, Terrarien (mit Säugerlüftung!), umgebaute Schränke oder Eigenbauten
- Maschendraht: Maschenweite von bis 12 mm
- grabfähige Einstreu (Holzstreu, Hanfstreu oder Leinstreu + Heu, Erde)
- Sandbad unnötig
- Heizelement willkommen, aber kein Muss
- Äste, Wurzeln, Hanfmatten, Kokosnüsse, Kork
- Häuschen aus Holz, Kokosnuss, Ton, Keramik, Porzellan, Kork oder Heu
- Laufrad
- Futterschüssel kein Must Have
- Wasserschüssel oder Wasserflasche
Nilgrasratte (der Große) vs. Neumanns Grasratte (die Kleinen)
Was fressen Nilgrasratten?
In der Natur bilden pflanzliche Stoffe die Basis der Ernährung der Nilgrasratten, gefolgt von Getreide und Saaten. In der Haustierhaltung kommen Nilgrasratten fast ausschließlich als Futtertiere vor und werden als Nager einfach mit Pellets oder Getreidemischungen ernährt. Daher fressen diese Tiere auch bei angebotener natürlicherer Haltung anfangs wenig Gemüse. Salat wird oft verschmäht, jegliche Art von Wurzelgemüse ist dagegen recht beliebt. Bieten Sie Ihren Tieren also immer eine reiche Auswahl an Gemüse und Grünfutter an. Auch Obst können Sie verfüttern. Es sollte jedoch nur einen kleinen Anteil ausmachen. Mögliche Futterpflanzen finden Sie in der Futterdatenbank.
Als Trockenfutter hat sich eine Mischung bewährt, die zu ¾ aus verschiedenen Getreiden und Buchweizen und ¼ Kleinsaaten besteht. Neigen Ihre Tiere zu Übergebicht, sollten Sie das Verhältnis etwas mehr zu Kleinsaaten verschieben (etwa 50:50). Diese Mischung sollte noch mit verschiedenen getrockneten Kräutern ergänzt werden, da die Tiere diese gern annehmen. Ebenso fressen sie auch Heu teilweise.
Tierische Proteine nehmen Nilgrasratten eher zögerlich und wenig an. Kennen sie sie aber einmal, fressen sie auch Insekten. Allerdings haben zumindest meine Tiere nie gejagt und nur tote Insekten angenommen. Diese sollten Sie dann ruhig täglich mit anbieten.
Wasser nehmen die Nager zum Teil über das Frischfutter auf. Zusätzlich sollten Sie immer frisches Wasser in einer Flasche oder Schüssel anbieten, da Nilgrasratten einen recht hohen Flüssigkeitsbedarf haben.
Checkliste Ernährung
- kleinsaatenbetonte Saatenmischung mit hohem Großsaatenanteil
- getrocknete Kräuter und Blüten
- Schwerpunkt des Frischfutters auf Gemüse, Gräsern und Kräutern
- wenig Obst
- Insekten als Proteinfutter
- trinken recht viel
Fortpflanzung und Lebenserwartung von Nilgrasratten
In der Haustierhaltung vermehren sich Nilgrasratten das ganze Jahr hindurch. Dabei bekommen sie nach einer Tragzeit von etwa 21 Tagen 1 bis 11, meist 3 bis 6, nackte und blinde Jungtiere, die sich jedoch extrem schnell entwickeln.
Mit etwa 2 Monaten erreichen die Jungen dann die Geschlechtsreife. Deutlich vorher sollten Sie auch nicht von ihrer Mutter getrennt werden.
Als Haustiere können Nilgrasratten ein Alter von bis zu 7 Jahren erreichen.
Checkliste Fortpflanzung
- Tragzeit: ca. 21 Tage
- Anzahl der Jungen: 1 - 11
- Geschlechtsreife: ab 8 Wochen
- Lebendserwartung: bis 7 Jahre
Welche Krankheiten bekommen Nilgrasratten?
Nilgrasratten haben leider eine Neigung zu Atemwegserkrankungen gezeigt, die sich aufgrund der Scheu der Tiere auch nicht so einfach behandeln lassen. Vorbeugen können Sie hier mit einer Raumtemperatur über 20°C und einem zugfreien Standort.
Bei falscher Fütterung können die Tiere darüber hinaus auch übergewichtig werden, was sich jedoch leicht mit einer Futterumstellung beheben lässt.
Weitere häufig auftretende Erkrankungen sind (zumindest mir) nicht bekannt, da Nilgrasratten insgesamt recht robuste Nager sind. Trotzdem sollten Sie in jedem Fall für veterinärmedizinische Notfälle eine finanzielle Reserve von etwa 150 Euro anlegen.
Typische Krankheiten
- Atemwegsinfekte
- sonst sehr robust
Wie kann ich Nilgrasratten vergesellschaften?
Die Vergesellschaftung von Nilgrasrattenweibchen ist sowohl bei jungen wie auch bei adulten Tieren recht unkompliziert. Auch Kastraten werden recht problemlos von den Weibchen akzeptiert.
Böcke und recht frische Kastraten reagieren jedoch recht aggressiv auf männliche Artgenossen und vereiteln meist jeglichen Versuch, sie zusammen zu führen. Auch Jungböcke werden von erwachsenen Böcken und frischeren Kastraten recht gnadenlos verbissen. Vermeiden Sie also nach Möglichkeit eine Vergesellschaftung aller Konstellationen mit ausschließlich männlichen/kastrierten Tieren.
Als Vergesellschaftungsmethode eignen sich Etappenmethode und neutraler Boden am besten. Beides sollten Sie in der Badewanne oder einem ähnlichen Revier beginnen, da die Tiere dort genügend Platz haben, sich anfangs bei Angst aus dem Weg zu gehen. Meist ist ihre Angst vor dem Halter aber größer als vor den neuen Artgenossen.
Dies können Sie sich zunutze machen, indem Sie ein großes Häuschen reinstellen, in dem sich dann in der Regel alle Tiere recht schnell und friedlich verstecken.
Anschaffung von Nilgrasratten
Glauben Sie, dass Knirpsmäuse geeignete Haustiere für Sie sind? Dann haben Sie mehrere Möglichkeiten, woher Sie Ihre Tiere beziehen können.
1. Tierschutz
Nilgrasratten sind im Tierschutz sehrselten zu finden. Daher wird die Suche in Tierheimen zur Mission “Nadel im Heuhaufen”. Selbst in privaten Nothilfen sind sie eher seltene Orchideengäste. Eventuell können die Pflegestellen Sie aber auf Notfalltiere hinweisen, wenn sie selbst keine beherbergen.
2. Seriöser Züchter
Werden Sie im Tierschutz nicht fündig, sollten Sie sich an einen seriösen Züchter wenden. Dieser kennt seine Tiere, kann Sie gut beraten und ist sicher bei der Geschlechtertrennung. Ein solcher ist in Deutschland allerdings etwas schwierig zu finden, da Nilgrasratten inzwischen sehr selten geworden sind.
3. Messen und Börsen
Am wahrscheinlichsten werden Sie die Tiere als Futtertiere auf Terrarienbörsen finden. Entsprechend entstammen sie meist minimalen Haltungsbedingungen und es erscheint fraglich, ob Sie diese durch einen Kauf unterstützen sollten. Zudem versuchen auch schwarze Schafe auf solchen Börsen, ihre Tiere an den Mann und die Frau zu bringen und verkaufen zu junge, kranke oder bereits recht alte Tiere.
4. Zoohandlung und Vermehrer
In der Zoohandlung finden Sie die charmanten Nager inzwischen kaum mehr. Vom Kauf kann ich hier auch nur abraten, da Sie sich hier schnell unschöne Überraschungen wie kranke oder tragende Tiere oder falsch bestimmte Geschlechter einhandeln können.
Checkliste Anschaffung
- Gehege
- Einstreu und Nistmaterial
- Einrichtung (Wurzeln, Häuschen, ...)
- Wärmequelle
- Schüsseln oder Spender für Wasser und/oder Futter
- Transportbox
- Tierarzt, der im Zweifel bereit - und fähig! - ist, die Winzlinge zu behandeln
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