Veterinärmedizin ist einer der komplexesten Studiengänge überhaupt. Da können selbst Humanmediziner einpacken und die müssen schon fies viel lernen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Manchmal frage ich mich nur, warum man dafür überhaupt studieren muss, wenn das doch eigentlich ganz einfach ist. Das zumindest könnte man meinen, wenn man mal so in die üblichen Facebook-Gruppen schaut. Kaum kommt jemand mit einem medizinischen Problem ums Eck, schnippen mindestens fünf Schlaumeier aus irgendeinem dunklen Kellerverlies und wissen ganz genau, was zu tun ist, weil das bei ihnen ja soooo gut funktioniert hat und das bei ihnen eben immer so war.
Zweierlei Maß – Was Mäuse wirklich wollen
“Bei Dir lebt sie noch besser als artgerecht.” Diesen Satz hab ich letztens auf Facebook gelesen und mir ist immer noch schlecht, wenn ich drüber nachdenke. Vor allem, weil es um eine einzelne Rötelmaus unter Farbmäusen ging. Was mich seitdem nicht mehr loslässt: Was ist denn bitte “besser als artgerecht”? Artgerecht bedeutet doch, dass man der Art gerecht wird, also alle Bedürfnisse eines Tieres in der Weise erfüllt sind, wie es das wirklich braucht. Was ist bitte noch besser als die Erfüllung aller artentsprechenden Bedürfnisse?
(Un)Sinniges zum Protein
Krabbel, krabbel, mampf, mampf … Dass Farbmäuse keine Vegetarier sind, hat sich heute schon ein gutes Stückchen rumgesprochen. Für alle, die das noch nicht (so genau) wissen, gibt es entsprechende Artikel im Netz. Nicht alle digitalen Ergüsse zu diesem Thema führen allerdings auch zu den Erleuchtungen des Lesers, die im Sinne der Mäuse und einer korrekten Information des Halters wünschenswert wären. Deshalb soll es heute denn auch um einen Artikel gehen, der den geneigten Leser in etwa so gut über Eiweißfutter für Mäuse informiert wie die Bibel über die Evolution der Arten.
Esoterik ist die neue Medizin
Ich experimentiere ja gerne. Und ich finde Naturheilverfahren total spannend. Es ist faszinierend, welche Kräfte die Natur zur Heilung entfalten kann. Noch faszinierender sind jedoch manche Mitmenschen, die die medizinische Weisheit für sich gepachtet haben – und das dazu passende Allheilmittel gleich mit. Das Problem: Bei diesen weichgespülten Sonntagsesoterikern, bei denen ich den erleuchteten Singsang schon beim Lesen im Ohr habe, frage ich mich, aus welcher Klapse die bitte entsprungen sind. Findet Ihr fies? Dann habe ich hier ein sehr aktuelles und NICHT frei erfundenes Beispiel für Euch. Diesen Blogartikel widme ich im übrigen den Mäusen der beiden Damen, die ihn inspiriert haben, und wünsche ihnen, dass sie nie, nie in ihrem ganzen Mäuseleben krank werden.
Die fühlt sich wohl allein
Es gibt nur sehr wenig, was mich mehr auf die Palme bringt, als wenn jemand eine Maus hält – allein und ganz bewusst ohne Artgenossen. Die fühlt sich doch wohl. Guck doch mal, wie zahm die ist. Und die ist ja sooooo gesund und sooooo toll und soooo alt schon damit geworden. Solchen Exemplaren der Art Homo non-sapiens möchte ich nur allzu gern eine Anencephalie bescheinigen, denn da kann echt nix im Oberstübchen sein. Was ich solche Leute noch alles möchte, ist leider strafbar und deshalb gibt es diese Gattung immer noch – und ab und zu dann auch noch in der Variante: “Ich liebe meine Maus so sehr. Du kennst sie nur nicht. Die hat es doch richtig gut.” Zeit, dieses “Gut-Haben” mal zu betrachten.
Seid dankbar, nicht neidisch!
Der Tierschutz ist heute auch bei Nagern und Co. ein weites Feld, in dem sich so viele Menschen tummeln, wie Schneeflocken an einem echten Wintertag. Wenn die alle täten, was sie vorgeben – nämlich Tiere zu schützen – wären wir einen guten Schritt weiter. Ziehen wir aber andere Motive als das eigentliche ab, schmilzt die Zahl zusammen wie Schnee in der Märzsonne. Ja, warum eigentlich?
Du oller Tierquäler!
Was Tierquälerei ist, da gehen die Meinungen bei Tierhaltern weit genug auseinander, dass in der Kluft locker der Mount Everest verschwinden würde. Dass viele Halter da menschliche Maßstäbe anlegen, macht die Sache weder einfacher noch besser. Im Gegenteil, in Foren und auf Social Media Plattformen werden die moralischen Waffen erhoben und aufeinander gerichtet. Nicht selten gehen in den Grabenkriegen dabei die unter, um die man sich in teils seitenlangen Statements bekriegt: die Mäuse. Ich neige dann dazu, mir eine Tüte Popcorn zu nehmen und heimlich mit mir selbst zu wetten, wer als erstes heult. Eine Sache bringt allerdings auch mich manchmal so auf die Palme, dass ich mein ja ohnehin recht loses Mundwerk einfach nicht halten kann: die ewige Diskussion über Fahrtstrecken.
Das Freiwild im Netz
Das Internet ist ein Tummelplatz der schönen Dinge. Das weckt verständlicherweise Begehrlichkeiten – vor allem bei denen, die selbst nix haben, sei es im Hirn oder anderswo. Ebensolche wenig netten Leute bedienen sich dann ganz gern am geistigen Eigentum anderer. Steht ja im Netz und hat keinen Copierschutz. Also nehm ich, was mir gefällt und mach daraus meine schöne, neue Webseitenwelt – Beweihräucherung meiner neuen Fans inklusive. Soweit, so dreist. Wenn … ja, wenn da nicht das Urheberrecht wäre.