Rosis's Chinchillabadesand im Überblick
Rosis's Chinchillasand als Badesand im Test
Chinchillasand von Rosnerski gibt es schon sehr lange und scheint bei Haltern recht beliebt. Grund genug für das Mäuseasyl, den Sand mal unter die Lupe zu nehmen.
Rosi’s Chinchillabadesand ist ein reiner, sehr feiner und sehr heller Quarzsand. Das macht sich zum einen im recht hohen Gewicht bemerkbar, zum anderen auch im günstigen Preis und im Fellpflegeverhalten dieses Sandes. Verpackt ist der Sand in einer großteils transparenten, verschweißten Tüte, sodass Sie vorher sehen, was Sie kaufen.
Dieser Test fußt auf meinen Erfahrungen mit diesem Sand, der hier seit Jahren immer wieder mit Abgabetieren ankommt. Auch die Testpackung kam mit einer Solomaus. Ich selber kaufe den Sand nicht.
Verfügbare Packungsgrößen & Preise
- 2,5kg-Sack - kein Preis gefunden
- 5kg-Sack - ab ca. 3,50€
- 25kg-Sack - ab ca. 13,00€
Fellpflege
Rosnerski Chinchillasand ist ein sehr feiner, abgerundeter Quarzsand mit einer Körnung (lt. Hersteller) von 0,1 bis 0,4mm. Damit eignet er sich zum mechanischen Auskämmen von Ektoparasiten. Durch die Rundung beschädigt er dabei das Fell auch nicht.
Bei Sandbadern mit schnell fettendem Fell wie viele Gerbillus-Arten, Wüstenspringmäuse oder Fettschwanz-Rennmäuse versagt der Sand auf ganzer Linie. Die Tiere sehen schnell aus, als seien sie nass. Arten mit weniger schnell fettendem Fell erreichen mit diesem Sand noch ein ganz gutes Ergebnis in der Fellpflege. Vergleicht man das Fell, wenn Rosi’s Chinchillasand angeboten wird, mit Tieren, die in lehmhaltigem Flusssand oder in Tonmineralen gebadet haben, hat der Quarzsand sichtbar das Nachsehen. Das Fell ist weniger fein und fluffig, mitunter sogar leicht strähnig.
Fellpflegeeigenschaften im Überblick
- angerundet und feinkörnig
- nimmt kaum Feuchtigkeit auf
- nimmt keine Fette auf
Gesundheit
Wegen der Diskussion rund um asbestverwandte Partikel im Badesand, wie sie bei den Tonmineralen geführt wird, müssen Sie sich bei diesem Sand keine Sorgen machen. Der Hersteller bewirbt den Sand als asbestfrei. Als Quarz ist er das auch.
Außerdem wird der Sand keimfrei geglüht. Damit dürfte er auch frei von jeglichen Parasiten sein.
Punktabzug gibt es hier, weil der Sand für Sandbader mit schnell fettendem Fell ungeeignet ist. Das Fell wird schon nach kurzer Zeit strähnig und verliert seine isolierenden Eigenenschaften. Damit fühlen sich die Tiere unwohl und sind außerdem einem verstärkten Erkältungsrisiko ausgesetzt.
Gesundheit im Überblick
- keimfrei
- asbestfrei
- frei von Parasiten
- erhöhtes Erkältungsrisiko bei schnell fettenden Sandbadern
Staubgehalt
Der Staubgehalt ist vor allem dann ein Thema, wenn der Sand für Sandschalen zum Buddeln und Erkunden zweckentfemdet wird – etwa für die staubempfindlichen Farbmäuse. Da der Sand praktisch staubfrei ist, räumt er hier volle Punktzahl ab.
Angenehmer Nebeneffekt: Sie müssen im Raum nicht so oft Staub wischen, wie das bei Tonmineralen oder lehmhaltigem Sand der Fall ist.
Der Staubgehalt im Überblick
- praktisch staubfrei
Saugfähigkeit
Beworben wird Rosi’s Chinchillasand auf der Herstellerseite als extrem saugfähig. Das kann ich aus meiner Praxiserfahrung nicht bestätigen. Im Gegenteil, Fett nimmt der Sand quasi gar nicht auf. Selbst bei Mongolischen Rennmäusen können Sie den Unterschied sofort sehen, ob dieser Sand verwendet wurde oder die Tiere beispielsweise einen lehmhaltigen Sand haben. Bei Sandbadern mit schnell fettendem Fell ist das Haarkleid schon nach 24 Stunden strähnig. Die Fellqualität verschlechtert sich danach noch weiter, bis die Tiere fast nass wirken – wie etwa der Maushamster unten im Bild.
Bei weniger schnell fettenden Sandbadern wie etwa den verschiedenen Meriones-Arten ist dieser Effekt längst nicht so stark. Zwar lässt das Fell die feine, fluffige Qualität vermissen, die es haben sollte. Es wird mit dem Sand aber höchstens leicht strähnig.
Auch Feuchtigkeit nimmt der Sand kaum auf. Flüssigkeiten wie Urin oder Wasser fallen quasi durch.
Die Saugfähigkeit im Überblick
- sehr schlechte Saugfähigkeit
- sehr schlechte Fettaufnahme
Geruchsbindung
Da der Sand Feuchtigkeit kaum aufnimmt, beginnt er schnell, unangenehm zu riechen, wenn die Mäuse im Sandbad ihre Kloecke einrichten. Das gilt besonders, wenn Sie diesen Sand Arten anbieten, die viel Urin absetzen. Bieten Sie zum Beispiel Farbmäusen den Sand zum Buddeln in einer Schale an und die Tiere verlegen hierher ihre Kloecke, werden Sie das schon nach wenigen Tagen deutlich riechen.
Geruchsbindung im Überblick
- quasi keine Geruchsbindung
Fazit
Als Sand zum Graben und Erkunden für Nager ist Rosi’s Chinchillasand ganz brauchbar und auch nicht gesundheitsschädlich. Als Badesand beschädigt er das Fell nicht – pflegt es aber auch kaum bis gar nicht. Vor allem, wenn Sie Arten mit schnell bzw. stark fettendem Fell haben, sollten Sie diesen Sand nicht kaufen. Aber auch für weniger schnell fettendes Fell wie bei Meriones-Rennmäusen oder Zwerghamstern kann der Sand mit Tonmineralen und lehmhaltigen Untergründen nicht mithalten.
Mein Fazit: Schauen Sie sich nach einem anderen Sand um. Der kleine Preis kommt hier mit zu vielen Kompromissen daher.
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Testdatum: 24.02.2020