Hagebutte / Hundsrose - Rosa canina
Trivialnamen:
- Apfelrose
- Hagedorn
- Heckenrose
- Weinrose
- Wildrose
- Zaunrose
Hagebutte - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit
Die Hundsrose (Rosa canina) ist ein 2 bis 3m hoher, recht anspruchsloser Strauch aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), dem man nachsagt, dass er bis zu 300 Jahre alt werden kann. Heimisch ist die Hagebutte in Europa und Teilen Asiens. In Nordamerika wurde sie eingebürgert.
Sie verbreitet sich unter anderen, indem herabhängende Äste neue Wurzeln bilden. So können Sie die Heckenrose auch vermehren. Der dornige Strauch trägt unpaarig gefiederte Blätter mit 5 bis 7 eiförmigen, gezähnten Einzelblättern.
Die ab Mai erscheinenden, fünfzähligen, duftenden Rosenblüten sind sehr variantenreich und blühen von Weiß bis Dunkelrosa. Bis zum Herbst reifen dann die elliptischen, leuchtend roten, süß-säuerlichen Früchte. Deren Haupterntezeit liegt im September und Oktober. Was Sie nicht abpflücken, bleibt an der Pflanze hängen und kann auch nach Frost im Winter noch geerntet werden.
Sie finden die Hagebutte an Wegrändern und Böschungen, in Gärten und Parkanlagen an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit leicht feuchtem Boden. Ist er groß genug, können Sie die Hundsrose auch im Kübel kultivieren.
Die dornigen Zweige der Hundsrose sind ganz sicher nicht jedermaus Geschmack. Jedoch sind sie nicht giftig. Arten, die mit dornigen Pflanzen umgehen können, dürfen die frischen Zweige also zum Knabbern haben und auch fressen.
Die zart duftenden Blütenblätter können Sie frisch verfüttern oder für Herbst und Winter trocknen.
Die eigentlichen Hagebutten können Sie allen Arten als Futter anbieten.
Wenn Sie eine Wurzel roden oder ein Gehege mit Hagebutte bepflanzen, können die Tiere auch die Wurzel fressen. Sie ist wie die Zweige ungiftig.
Als Keimfutter ist die Hundsrose ungeeignet.
Fütterungsempfehlungen
Farbmäuse dürfen alle Teile der Hundsrose ohne Beschränkung fressen. Führen Sie die Nager aber langsam an den Umgang mit den dornigen Zweigen heran oder kappen Sie die Dornen, bevor Sie die Zweige ins Gehege geben.
Mongolische Rennmäusedürfen alle Teile der Hundsrose ohne Beschränkung fressen. Führen Sie die Nager aber langsam an den Umgang mit den dornigen Zweigen heran oder kappen Sie die Dornen, bevor Sie die Zweige ins Gehege geben.
Exotische Mäuse dürfen alle Teile der Hundsrose ohne Beschränkung fressen. Führen Sie die Arten, die dornige Pflanzen nicht kennen, langsam an den Umgang mit den Zweigen heran oder kappen Sie die Dornen, bevor Sie die Zweige ins Gehege geben.
Einheimische Exoten wie Rötelmäuse oder Eurasische Zwergmäuse kommen in der Regel gut mit den dornenbewehrten Zweigen zurecht.
Für exotische Kleinsäuger, die frisches Grün fressen, dürfen Sie alle Teile der Hundsrose ohne Beschränkung anbieten. Führen Sie die Tiere aber langsam an den Umgang mit den dornigen Zweigen heran oder kappen Sie die Dornen, bevor Sie die Zweige ins Gehege geben, sofern die jeweilige Art dornige Pflanzen nicht aus ihrem natürlichen Habitat “kennt”.
Die verschiedenen Hamsterarten dürfen alle Teile der Hundsrose ohne Beschränkung fressen. Führen Sie die Nager aber langsam an den Umgang mit den dornigen Zweigen heran oder kappen Sie die Dornen, bevor Sie die Zweige ins Gehege geben.
Farbratten dürfen alle Teile der Hundsrose ohne Beschränkung fressen. Führen Sie die Nager aber langsam an den Umgang mit den dornigen Zweigen heran oder kappen Sie die Dornen, bevor Sie die Zweige ins Gehege geben.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Die Hagebutte ist zwar im Ganzen fressbar. Gut untersucht sind jedoch vor allem die Inhaltsstoffe von Früchten und Blüten. So gelten die Sammelfrüchte als die nach Sanddorn Vitamin-C-reichsten einheimischen Früchte. Der genaue Gehalt kann jedoch je nach Reifegrad erheblich schwanken, da er mit zunehmender Reife der Früchte abnimmt. Neben Vitamin C enthalten die Früchte auch verschiedene B-Vitamine, Vitamin A, Vitamin E und sehr viele Carotinoide (darunter Lycopin) sowie die Spurenelemente Kupfer und Zink.
Ebenfalls in den Früchten findet sich ein Galaktolipid sowie eine ganze Reihe verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe (ätherische Öl in den Blütenblättern; Fruchtsäuren, Flavone, …), die der Hagebutte auch ihre stark antioxidative Wirkung verleihen.
Fruchtfleisch
- ein Galaktolipid
- Carotinoide (Lycopin, Rubixanthin, β-Carotin)
- Flavonoide
- Proanthocynidine
- Apfel- und Zitronensäure
- versch. Zucker (u.a. Pektin, Invertzucker, Sorbitol)
- Triterpene (Oleanolsäure, Betulinsäure, Ursolsäure)
Samen
- α- und γ-Linolensäure
- inolsäurecis-Ocimen
- Flavonoide
- Tilirosid
Blütenblätter
- Gerbstoffe
- ätherisches Öl (Geraniol, Nerol, Linalool und Citronellol)
Pro 100g Hagebutten:
- Energie: 108kcal bzw. 452kJ
- KH: 19,3g
- EW: 3,6g
- F: 0,6g
- Ballaststoffe: 6,0g
- Vitamin A: 400µg
- Beta-Carotin: 2.400µg
- Vitamin B1: 60µg
- Vitamin B5: 150µg
- Vitamin B6: 50µg
- Vitamin C: 1.250.000 µg
- Vitamin E: 500µg
- Vitamin K: 10µg
- Calcium: 150mg
- Kalium: 350mg
- Magnesium: 65mg
- Phosphor: 155mg
- Eisen: 360µg
- Zink: 920µg
Medizinische Wirkung
Die Volksmedizin kennt für die Hagebutte verschiedene Verwendungen. Von denen konnten Studien bei einigen Anwendungen keine Hinweise auf eine Wirksamkeit finden. Bei anderen (v.a. Gelenkbeschwerden) sahen sie aber erfolgversprechende Ergebnisse. Insgesamt ist die Datenlage zur medizinischen Wirksamkeit der Pflanze bzw. einzelner Teile aber noch recht ungesichert. Nachfolgend werden daher vor allem bisher einigermaßen belegte Eigenschaften sowie Einsatzgebiete in der Volksmedizin dargestellt.
Wirkungen
- appetitanregend
- entzündungshemmend
- leicht harntreibend
- mild laxierend
Einsatzgebiete
- Blasen- und Nierensteine
- Entzündungen im Uro-Genital-Trakt
- Ödeme
- Erkältung
- Unterstützung des Immunsystems
- Gelenkbeschwerden
In welcher Form?
- Tee
- Mus
- Fruchtpulver
- Fruchtextrakt
- Samenextrakt
Kontraindikationen und Giftwirkung
Nebenwirkungen bei Mäusen nicht bekannt. Wechselwirkungen sind bisher nicht untersucht. Giftig ist kein Teil der Pflanze
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Quellen:
Wikipedia
naehrwertrechner.de
Heilkraeuter.de
kostbarenatur.de
Phytodoc
Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 51
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S. 430ff.
Letztes Update: 28.09.2023