Hanf

Hanf - Cannabis sativa

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Hanf - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Der Hanf (Cannabis sativa) ist eine in der Regel einjährige, krautige Pflanze aus der gleichnamigen Gattung (Cannabis), die je nach Wuchsbedingungen bis zu 5m hoch werden kann und deren Pfahlwurzeln bis zu 140cm ins Erdreich wachsen. Er wächst heute fast weltweit in den gemäßigten bis tropischen Zonen als verwilderte oder Kulturpflanze. Hanf ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Das heißt, er wächst als männliche oder weibliche Pflanze. Markant sind auch bei den nur marginal THC-haltigen Formen für Faser- und Futtermittelgewinnung die handförmigen Blätter.
Hanf kommt auch mit harten, kargen Böden klar. Wohler fühlt er sich aber auf mittelschweren, gut durchfeuchteten Böden ohne Staunässe. Im Hanfanbau wird die Saat zwischen März und Mai ausgebracht. Die stark ölhaltigen Samen reifen am Sommerende und sind im September erntereif.
Achtung: Der Hanfanbau genehmigungspflichtig und eine solche Genehmigung in der Regel wird nur für Landwirte erteilt.

Die wichtigsten Sorten des Hanfs sind Cannabis sativa sativa, der zur Faser- und Ölgewinnung angebaut wird. Cannabis sativa indica dient als Arzneipflanze, gilt als schwach giftig für den Menschen und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.

Die Blätter des Hanfs gelten aufgrund der darin enthaltenen Cannabinoide als giftig. Das dürfte allerdings nur für den Medizinalhanf gelten. Haben bei Ihnen Hanfnüsse aus dem Vogelfutter ausgetrieben, können Sie die daraus entstehenden Pflanzen in kleinen Mengen im Gemisch verfüttern.

Die weiblichen Cannabis-Blüten enthalten wie die Blätter verschiedene Cannabinoide und gelten daher für Nager als giftig. Auch hier gilt: Medizinalhanf sollten Sie nicht verfüttern. Nutzhanf aus der Futtermittelgewinnung können Sie vor allem eher gifttoleranten Arten in kleinen Mengen anbieten.

Die Frucht des Hanfs sind kleine, runde, glänzende grau-grüne Körner mit einem hohen Gehalt an wertvollen Fetten und Proteinen. Daher sind sie ein guter Bestandteil für Futtermischungen.

Über die Wurzel konnte ich zwar keine Angaben finden. Sie dürfte jedoch analog zu Blättern und Blüten giftige Substanzen enthalten. In welchem Umfang konnte ich allerdings nirgends herausfinden. Sie können hier aushelfen? Dann schreiben Sie bitte an info@das-maeuseasyl.de

Hanf ist nicht als Keimfutter geeignet.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die Hanfsaat ist fast THC-frei (Gehalt unter 0,3%) und daher unbedenklich. Das gilt auch für Hanföl, wenn Sie es zur Nahrungsergänzung anbieten möchten. Das Öl der Fettsaat gilt als sehr gesund, da es zu mehr als 90% ungesättigte Fettsäuren enthält, darunter die Linolsäure und die Alpha-Linolensäure. Da das Öl aus unreifen Samen gepresst wird, enthält es zudem noch Chlorophyll. Auch der Proteinanteil ist bei der Hanfsaat ist ebenfalls recht hoch und hat dazu noch eine sehr günstige Zusammensetzung.

Äth. Öl der Samen
  • Terpene
  • Sesquiterpene
  • Caryophyllenepoxid
Sekundäre Pflanzenstoffe
  • Δ9Tetrahydrocannabinol (THC)
  • Cannabidiol (CBD)
  • Terpenoide
Pro 100g ungesch. Saat:

Medizinische Wirkung

Zur medizinischen Anwendung der verschiedenen Inhaltsstoffe des Hanfs wird derzeit intensiv geforscht – vor allem zu Δ9Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Letzteres wird als CBD-Öl auch bei Nagern eingesetzt.
Problematisch kann Hanf bei psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie werden, wie einige Studien bei Menschen festgestellt haben. Für Nager sind diese Ergebnisse jedoch unerheblich, da sich die Studien vor allem auf THC beziehen, das Mäuse nicht bekommen.

Wirkungen
  • beruhigend
  • entkrampfend
  • schmerzlindernd
  • stimmungsaufhellend
Einsatzgebiete
  • Krebs (gegen Appetitlosigkeit und Übelkeit)
  • neurologische Störungen (z.B. bei MS, Epilepsie, Tourette)
  • Depressionen
  • Schmerzen
In welcher Form?
  • getrocknetes Kraut
  • Öl
  • Extrakt

Kontraindikationen und Giftwirkung

Hanffasern und ihre Stäube sind im Körper von Säugetieren nicht abbaubar. Es wird daher diskutiert, ob sie sich beim Einatmen in der Lunge akkumulieren und den sogenannten Weberhusten (Byssinose) auslösen können.

Beim Konsum der Pflanze sind Vergiftungen vor allem durch THC und andere Cannabinoide von Bedeutung. Zwar schreibt der Taschenatlas „Pflanzen für Heimtiere“ Hanf generell als stark giftig aus. Dies dürfte sich aber vor allem auf den Medizinalhanf mit entsprechenden Cannabinoid-Gehalten beziehen. Da Futterhanf als Saat und auch als Pflanze nur sehr geringe Mengen enthält, dürfte er allenfalls schwach giftig sein. Solche Pflanzen werden vor allem von betonten Frischfressern unter den kleinen (Maus-)Exoten im Gemisch recht problemlos vertragen, wie Halter in der Praxis festgestellt haben.
Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, verzichten Sie auf die Fütterung der Pflanze und greifen nur auf die Saat zurück.

Mögliche Giftwirkungen von Hanf sind vor allem neurologischer Natur: zentralnervöse Depression, Zittern, Dämmerzustand, Übererregbarkeit und halluzinogene Wirkungen. Hinzukommen können Husten und Atemnot.
Eine Vergiftung mit Medizinalhanf kann auch zum Tode führen!
Erste Hilfe bei oraler Vergiftung: Aktivkohle oder Dysticum!

Übrigens: Mäuse und andere Kleinsäuger sollten auch nie in Räumen gehalten werden, in denen “Gras” geraucht wird.

Quellen:

Wikipedia
USDA – Hanf
bioaktuell.ch
Phytodoc – Hanföl
Phytodoc – Cannabis

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 202
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S. 110ff.

Letztes Update: 28.09.2023