Karotte - Daucus carota subsp. sativus
Trivialnamen:
- Gelbe Rübe
- Gelbrübe
- Möhre
- Mohrrübe
- Riebli
- Rüebli
- Wurzel
Möhren - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit
Karotten sind eine Form der Möhre, die nur als Kulturpflanze bekannt sind. Sie zählt zu den Doldenblütlern (Apiaceae). Die Speicherwurzeln sind je nach Sorte hell- bis dunkelrot, gelb, orangefarben, weiß oder violett. Von der zweijährigen Pflanze wird in der Regel auch nur diese Pfahlwurzel genutzt, die bereits im ersten Jahr geerntet wird. Sie können Jedoch auch das Möhrengrün, Blüten und Samen verfüttern. Typisch für Karotten sind die doppelt oder dreifach gefiederten Laubblätter, aus deren Kranz sich im zweiten Jahr der bis zu 150cm hohe Stängel mit der Blüte erhebt. Die Wurzel, also die eigentliche Karotte, dient der winterharten Pflanze als Speicherorgan.
Möhren können Sie im Supermarkt das ganze Jahr hindurch kaufen. Dabei ist es egal, welche Sorte (und Farbe) Sie wählen. Essbar für Ihre Nager sind alle. Auch das Möhrengrün können Sie verfüttern, wenn es noch dran ist.
Karotten lassen sich außerdem auch für Anfänger und Menschen mit eher mäßig grünem Daumen recht leicht selbst anbauen. Das können Sie natürlich im Beet, aber auch im Kübel auf Balkon oder Terrasse tun. Die Pflanzen mögen am liebsten sandige und andere durchlässige, leicht saure bis neutrale Böden in Sonne oder Halbschatten. Je nach Sorte und Erntetermin werden Frühmöhren (Ernte nach 70 – 90 Tagen), Sommermöhren (Ernte nach 110 – 135 Tagen) und Spätmöhren (Ernte nach 170 – 220 Tagen) unterschieden. Prinzipiell können Sie Ihre Karotten aber auch immer etwas später ernten. Solange der Boden frostfrei ist, ernte ich meine Möhren z.B. immer erst direkt vor dem Verzehr, da ich keine gute Lagermöglichkeit habe.
Das Karottengrün können Sie problemlos an alle Nager und Exoten verfüttern.
Es gilt als sehr calciumhaltig. Leider habe ich dazu keine genauen Zahlen gefunden. Bei empfindlichen Arten und Exemplaren, die zu Steinbildung neigen oder bei Tieren, die bereits Nieren- oder Blasensteine haben, sei daher zu eher kleinen Mengen und gelegentlicher Gabe geraten.
Achtung: Auch Möhrengrün kann den Urin verfärben!
Die weißen, zarten Blütendolden der Karotte können Sie mit verfüttern.
Die Möhrensaat gehört zu den ölhaltige Samen. Daher können Sie sie auch in Saatenmischungen für diabetesgefährdete Arten geben.
Die kräftige Wurzel ist recht süß. Besonders Wühlmäuse und andere Wurzelfresser wissen sie (nicht nur deshalb= durchaus zu schätzen. Bei stark diabetesgefährdeten Arten sollten Sie allerdings keine größeren Mengen verfüttern. Ganz streichen müssen Sie Karotten für diese Tiere aber nicht, da sowohl der glykämische Index mit 37 als auch die glykämische Last mit 3 sehr gering sind.
Achtung: Karotten können den Urin verfärben!
Möhren können Sie auch als Keimfutter verfüttern.
Fütterungsempfehlungen
Farbmäusen dürfen sowohl Möhren, als auch Möhrengrün ad libitum fressen. Die Saat ist eine gute Ergänzung des Kleinsaatenanteils im Körnerfutter der Nager.
Die Praxis zeigt allerdings: Übermäßig beliebt sind Karotten bei Farbmäusen nicht. Sie werden im Gemüsemix mitgefressen – aber meistens nicht in größeren Mengen.
Mongolische Rennmäuse dürfen sowohl Möhren, als auch Möhrengrün ad libitum fressen. Die Saat ist eine gute Ergänzung des Kleinsaatenanteils im Körnerfutter der Nager.
Exotische Mäuse dürfen sowohl Möhren, als auch Möhrengrün in der Regel ad libitum fressen. Eine Ausnahme bilden hier Fette Sandratten. Diesen sollten Sie Karotten in eher kleinen Mengen und nicht täglich anbieten.
Die Saat ist eine gute Ergänzung des Kleinsaatenanteils im Körnerfutter der Nager.
Die Beliebtheit der Karotte ist bei den einzelnen Mausexoten sehr unterschiedlich. Während die Vertreter der Wühlmäuse wie Schilfwühlmäuse oder Rötelmäuse das Gemüse mit Begeisterung fressen, würdigen sie zum Beispiel Knirpsmäuse und Stachelmäuse oft keines Blickes.
Große und Kleine Wüstenspringmäuse fressen zwar kaum frische Möhren, mögen jedoch oft getrocknete Scheiben gern als Leckerli.
Exotische Säuger dürfen sowohl Möhren, als auch Möhrengrün in der Regel ad libitum fressen. Ausnahme sind hier Arten, die sehr stark zu Diabetes neigen. Sie sollten Möhren nicht täglich und nicht in größeren Mengen bekommen.
Die Saat ist eine gute Ergänzung des Kleinsaatenanteils im Körnerfutter der körnerfressenden Arten.
Rüsselspringer haben bei mir Möhren recht gern gefressen. Sie sollten dafür dann aber für die Tiere geraspelt werden.
Mittelhamster und alle Zwerghamster dürfen Möhrengrün ad libitum fressen. Die eigentliche Karotte dürfen Mittelhamster ebenfalls ad libitum verzehren. Die verschiedenen Zwerghamsterarten und hier besonders die sehr diabetesgefährdeten Farbschläge sollten Karotte nicht täglich, in eher kleinen Mengen und nicht als getrocknetes Gemüse bekommen. Als Abwechslung im Speiseplan ist die Karotte aber auch bei Zwergen willkommen.
Die ölhaltige Saat ist eine gute Ergänzung des Kleinsaatenanteils im Körnerfutter der Nager.
Farbratten dürfen Karotten ad libitum fressen. Das Möhrengrün sollten Sie allerdings eher im Gemisch und in kleineren Mengen anbieten, da es recht calciumreich sein soll.
Die Saat kann das Körnerfutter von Ratten als Abwechslung ergänzen. Allerdings sind die Samen recht klein. Testen Sie daher am besten erst einmal, ob das Schälen Ihren Tieren nicht zu viel Gefummel ist und sie sie einfach ignorieren.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Karotten enthalten unter anderem Pektin, Carotine, Vitamin A und C, Kalium und Eisen. Das Gros der Inhaltsstoffe liegt dabei in der Rinde. Daher sollten Sie die Wurzeln ungeschält verfüttern. So bleibt möglichst viel des an sich schon durch Züchtung stark verdickten Rindenanteils um das zarte Mark erhalten. Dieses Mark enthält unter anderem weniger Beta-Carotin und Saccharose, dafür mehr Nitrat. Die Farbe der Karotte bestimmen sekundäre Pflanzenstoffe, genauer Anthocyane, Carotinoide und Chlorophyll. Außerdem enthalten Karotten ätherische Öle und Fruchtsäuren, die den Geschmack bestimmen und deren Gehalt wie auch der der anderen Bestandteile je nach Sorte, Standort und Wuchsbedingungen stark schwanken kann.
Auch das giftige Polyn Falcarinol, auch Carotatoxin genannt, ist in Karotten enthalten. Allerdings ist der Gehalt sehr gering und Substanz leicht zersetzlich, sodass dieser Stoff für die Fütterungsempfehlung nicht relevant ist.
Fruchtsäuren der Wurzel
- Apfelsäure
- Bernsteinsäure
- Chinasäure
- Citronensäure
- Fumarsäure
Farbstoffe der Wurzel
- Anthocyane
- Carotinoide
- Chlorophyll
Pro 100g Karotte:
- Energie: 26kcal bzw. 109kJ
- KH: 4,8g
- EW: 1,0g
- F: 0,2g
- Ballaststoffe: 3,6g
- Vitamin A: 1.574µg
- Beta-Carotin: 7.794µg
- Vitamin B1: 69µg
- Vitamin C: 7.000 µg
- Calcium: 41mg
- Kalium: 290mg
- Magnesium: 18mg
- Phosphor: 35mg
- Eisen: 2.100µg
- Zink: 640µg
Medizinische Wirkung
Der Kaliumgehalt von Karotten besitzt einen leicht harntreibenden Effekt. Die ätherischen Öle wirken leicht bakteriostatisch. Beide Effekte sind allerdings bei mausartigen Kleinsäugern so gering, dass sich der Einsatz von Möhren als Medizinalpflanzen nicht lohnt.
Kontraindikationen und Giftwirkung
Karotten enthalten das Carotatoxin. Dieser Giftstoff zerfällt jedoch sehr leicht und ist zudem in so geringen Mengen enthalten, dass toxische Effekte selbst bei der Aufnahme großer Mengen Möhre nicht zu befürchten sind. Die gesamte Pflanze ist daher trotz des Toxingehaltes als ungiftig zu betrachten.
Unterstützen Sie dieses Projekt! 🙂
Das Mäuseasyl steht für fundierte, praxisnahe Informationen. Für einen Artikel brauche ich deshalb zwischen 2 und 30 Stunden, um diesen zu schreiben, Fotos, Zeichnungen und Videos zu machen und zu bearbeiten und die Seite strukturiert zusammenzustellen. Diese Seite ist also ein Full Time Job! Wenn Ihnen dieser Artikel hilfreich war, unterstützen Sie das Projekt bitte mit einer kleinen Summe. Die verschiedenen Möglichkeiten können Sie hier nachlesen: https://das-maeuseasyl.de/was-passiert-mit-meinem-kaffeegeld/
Quellen:
Wikipedia
naehrwertrechner.de
bjvv.de
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S. 192
Letztes Update: 02.09.2021