Kartoffel

Kartoffel - Solanum tuberosum

Kartoffel - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, wird heute aber in mehr als 3.100 Sorten weltweit angebaut. Die können in Aroma, Form und Farbe sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich werden Kartoffeln nach „mehligkochend“, „vorwiegend festkochend“ und „festkochend“ unterschieden, wobei der Stärkegehalt der Kartoffeln von mehligkochend zu festkochend abnimmt. Nach Reifezeitpunkt werden frühreife, mittelfrühreife und mittelfrüh-späte Sorten unterschieden.

Die ausdauernden Pflanzen werden bis zu 1m hoch und wachsen entweder selbsttragend aufrecht oder klettern. Zwischen April und Juni zeigen sich dann kleine weiße oder leicht violette Blüten, die später tomatenartige Früchte tragen.

Kartoffeln können Sie im Supermarkt, seltene Sorten eher in kleinen Gemüse- oder Spezialläden kaufen – oder selbst anbauen. Sie sind recht dankbare Zöglinge, die auch unerfahrenen Gärtnern Früchte tragen.
Die Pflanzen mögen sonnige, warme Standorte mit sandigem, leichtem bis mittelschwerem Boden. Auf kargem Boden empfiehlt sich eine Dünung (z. B. Gründünungen, Flächenkompost oder Jauche). Neben der Kultivierung im Beet sind auch der Anbau im Topf, in Jutesäcken oder im Strohkorb denkbar. Es gibt auch spezielle Kartoffeltöpfe.

Ab März können Sie die Saatkartoffeln keimen lassen und je nach Region im April oder Mai ins Freiland pflanzen oder Töpfe bzw. Säcke nach draußen bringen. Wenn Sie schon ab März auspflanzen wollen, sollten Sie an einen Frostschutz denken. Stecken Sie die Knollen ca. 8 bis 10cm tief und halten Sie einen Reihenabstand von etwa 30 bis 35cm ein.
Während des Wachstums müssen Sie die Pflanzen immer wieder anhäufeln. Außerdem nehmen die Starkzehrer gern weitere Düngergaben an, soweit Sie nicht mit langfristigen Düngemethoden wie Flächenkompost arbeiten.
Mit Beginn der Blüte fangen auch die Knollen an zu wachsen. Erntereif sind die Kartoffeln aber erst, wenn das Laub welk ist. Ernten können Sie die neuen Knollen im Schnitt etwa 4 bis 5 Monate nach dem Stecken der Saatkartoffeln. Bei der Ernte sollten Sie die Erde im Radius von ca. 60cm um die Pflanze durchsuchen, wenn die Pflanzen im Beet stehen.

Das Kraut der Kartoffel ist giftig für Nager.

Die Blüte der Kartoffel ist giftig für Nager.

Die Frucht der Kartoffel ist giftig für Nager.

Die Wurzelknollen sollten Sie vor dem Verfüttern immer kochen. Die meisten Nager nehmen die rohen Knollen überhaupt nicht an. Außerdem habe ich keine Informationen über die Verträglichkeit roher Kartoffeln gefunden. Schon deshalb würde ich dazu raten, nur als Pell- oder Schälkartoffeln gekochte Knollen anzubieten.
Für die Verträglichkeit ist es egal, ob es sich um mehligkochende, vorwiegend festkochende oder festkochende Kartoffeln handelt. Mehligkochende Kartoffeln bieten sich allerdings dann am ehesten an, wenn Sie Brei machen oder sehr leicht fressbares Futter für schlechte Fresser anbieten wollen.

Die Keime der Kartoffel sind giftig für Nager.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Kartoffeln sind stark stärkehaltig. Außerdem enthalten Sie wenig, dafür aber physiologisch sehr hochwertiges Protein. Tiere, die Kartoffeln bekommen dürfen und ein starkes Proteindefizit haben (z.B. stark untergewichtige Nager) können Sie daher unter anderem mit einem Mix aus gekochtem Ei (Eiweiß und Eigelb) und gekochten Kartoffeln päppeln.
Am besten erhalten Sie enthaltene Vitamine und Mineralstoffe, indem sie die Kartoffeln dampfgaren und anschließend schälen.
Neben Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen enthalten Kartoffeln noch eine ganze Reihe sekundärer Pflanzenstoffe, darunter 1-Octen-3-ol, (E)-2-Octenol, (E)-2-Octanal, 2-Isopropyl-3-methoxypyrazin und Geraniol.

Pro 100g gekochte Kartoffel:

Medizinische Wirkung

Kartoffeln werden zwar in der Humanmedizin als traditionelle Hausmittel eingesetzt. Für Mäuse haben sie aber keinerlei medizinische Bedeutung.

Kontraindikationen und Giftwirkung

Schalen, Triebe, Kraut, Blüten und Früchte sind für Menschen nur leicht giftig. Da es für Nager aber keine Informationen gibt, wie viel noch verträglich ist, rate ich vom Verfüttern anderer Teile als der gekochten Knolle ab.
Schalen, Keime, grüne Knollenstellen und oberirdische Teile enthalten Steroidalkaloide (u. a. Solanin), Cholin und Acetylcholin in nennenswerten Mengen. Grüne Stellen und Keime enthalten außerdem Leptine und Chaconin. Diese Stoffe sind für die Giftwirkung der Kartoffel verantwortlich. Dabei sind sehr alte Sorten reicher an Alkaloiden als modernere Sorten.
Vergiftungen äußern sich mit Verdauungsstörungen (v. a. Durchfall), reduziertes Allgemeinbefinden, Schwäche, Krämpfe, Lähmungen, Schock und Fieber. Der Tod kann durch Lähmung der Atemmuskulatur eintreten.
Wenn Ihre Mäuse krautige Teile, Triebe, Blüten, Früchte oder grüne Knollen gefressen haben, sollten Sie ihnen unverzüglich Dysticum oder Aktivkohle geben. Verabreichen Sie dem betreffenden Tier davon so schnelll wie möglich so viel wie möglich. Die Wirkung dieser Gegenmaßnahme ist umso besser, je kürzer der Zeitraum von der Aufnahme der giftigen Teile bis zur Gabe des Mittels ist. Hat Ihr Nager Symptome, stellen Sie ihn außerdem umgehend beim Tierarzt vor.

Quellen:

Wikipedia
Wikipedia – Sorten
meine-ernte.de
Nährstofftabelle Glxy und Glyk. Last
naehrwertrechner.de

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, 2. aktualisierte Auflage, Ulmer, Suttgart 2014; S. 208

Letztes Update: 21.07.2021