Kürbis – Kürbiskern

Kürbis - Cucurbita spec.

Kürbis - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Kürbisse stammen ursprünglich aus dem südlichen Nord-, aus Mittel- und Südamerika. Inzwischen gibt es etwa 800 Sorten, die auf 5 für den Verzehr verwendeten Kürbisarten angehören: Garten-Kürbis (Cucurbita pepo), Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata), Feigenblatt-Kürbis (Cucurbita ficifolia) und Cucurbita argyrosperma – wobei die beiden letzten beiden in Europa praktisch nicht angebaut werden.

Kürbisse sind einjährige, krautige Pflanzen, die eine beachtliche Größe erreichen können. Beim Gartenkürbis beispielsweise können die Pflanzen bis 10m lang werden. Die liegend oder kletternd wachsenden Pflanzen mit den riesigen Blättern blühen ab Juni mit einzeln aus den Blattachseln wachsenden, gelben Blüten. Die Kürbisse reifen dann ab August bis in den Herbst hinein. Kürbisse sind botanisch übrigens Beeren, genauer: Panzerbeeren. Deren Reife erkennen Sie, wenn Sie am Kürbis klopfen. Klingt er hohl, ist er reif.

Möchten Sie Kürbisse selbst anbauen, brauchen Sie einen geschützten, sonnigen Standort mit humosem, mäßig feuchtem Boden. Auch auf nährstoffreichen Böden möchte der Kürbis aber zur Fruchtbildung gedüngt werden – es sei denn, er wächst ohnehin an oder auf einem Kompost. Die ab April vorgezogenen Pflanzen sollten Sie allerdings erst ab Mai nach draußen setzen oder den Kürbis dann direkt ins Beet säen, da er recht frostempfindlich ist.

Das Kraut der Kürbispflanze können Sie mit verfüttern, wenn Sie die Pflanzen selbst anbauen.

Die recht großen Blüten sind eine attraktive Abwechslung für viele Mäuse.

Das Fruchtfleisch der verschiedenen Sorten von Speisekürbissen können Sie roh, getrocknet oder gegart anbieten. Zierkürbisse sollten Sie aufgrund ihres hohen Gehaltes an Cucurbitacin nicht verfüttern. Sie sind unverträglich bis giftig.
Die Kürbiskerne sind ein beliebtes Leckerli und Bestandteil vieler Saatenmischungen. Als ölhaltige Saat sind sie jedoch nicht nur sehr gesund, sondern auch sehr energiereich.

WICHTIG: Kosten Sie selbst gezogene Kürbisse immer, bevor Sie sie verfüttern und verfüttern Sie NIEMALS bittere Früchte. Diese sind giftig!

Die Wurzel des Kürbisses ist fressbar, aber nicht von besonderem Futterwert.

Kürbiskerne sind als klassisches Keimfutter eher ungeeignet. Sie können aber auch gekeimte Kürbiskerne verfüttern.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die bei Nagern beliebten Kürbiskerne sind unter anderem eine gute Selenquelle und reich an Zink und Eisen. Zudem bringen sie ein wertvolles, fettes Öl mit, das unter anderem sehr reich an Linolsäure ist.

Das Fleisch des Kürbisses ist sehr kalorienarm und hat einen sehr hohen Wasseranteil. Seine gelbe bis kräftig orangene Farbe erhält es von verschiedenen Carotinoiden und anderen Farbstoffen. Bei den Vitaminen sticht vor allem der recht hohe Vitamin-C-Gehalt hervor. Außerdem findet sich im Kürbis je nach Sorte ein ganzes Potpourri verschiedener Aromastoffe.

Bitter schmeckende Kürbisse enthalten giftige Bitterstoffe, die sogenannten Cucurbitacine. Sie zerfallen auch beim Kochen nicht. Der Kürbis bleibt dann giftig. Kosten Sie also sowohl rohes, als auch gekochtes Fruchtfleisch immer, bevor Sie es verfüttern, wenn Sie Ihre Kürbisse selbst und nicht 100% sortenrein ziehen. Bei gekauften Kürbissen sollte das Problem nicht auftreten. Kosten sollten Sie zur Sicherheit aber trotzdem.

Inhaltsstoffe des Fruchtfleischs
  • Carotinoide (z.B. α- und β-Carotin)
  • Lycopin
  • Lutein
  • Zeaxanthin
  • Polyphenole (Flavonoide)
Inhaltsstoffe der Kerne
  • 1% Phytosterine (β-Sterole, Δ5-Sterole, Δ7-Sterole und Δ8-Sterole)
  • Cucurbitin
  • Citrullin
  • Squalen
  • Lanosterin
Pro 100g gesch. Kerne:
Pro 100g Gartenkürbis:

Medizinische Wirkung

Vor allem bei Prostatabeschwerden werden Kürbiskerne beim Menschen schon lange eingesetzt. Hier ist die Wirkung auch nachgewiesen. Eine thailändische Studie gab zudem erste Hinweise, dass Kürbiskerne das Risiko von Blasensteinen senken können. Hier fehlen aber weitere Untersuchungen.
Medizinisch für Mäuse eingesetzt werden bisher aber weder die Kerne noch andere Teile der Kürbispflanze.

Wirkungen
  • cholesterinsenkend
  • entzündungshemmend
  • entwässernd
Einsatzgebiete
  • Blasensteine (vorbeugend)
  • erhöhte Fettwerte
  • Prostatabeschwerden
  • Reizblase
In welcher Form?
  • ganze Kürbiskerne
  • Pulver
  • Extrakt
  • Öl

Kontraindikationen und Giftwirkung

Kürbispflanzen und ihre Früchte sind in der Regel ungiftig. Kürbisse können jedoch unter bestimmten Umständen giftige Früchte tragen. Vor allem, wenn Sie Ihre Kürbisse selbst anbauen und kein sortenreines Saatgut verwenden, können die Früchte bitter sein. Diesen Geschmack erhält das Fruchtfleisch von den Cucurbitacinen. Diese hitzestabilen Bitterstoffe lassen sich auch durch Kochen nicht zerstören. Solche Kürbisse sollten Sie daher weder roh noch gekocht verfüttern.

Quellen:

Wikipedia
naehrwertrechner.de – Gartenkürbis
naehrwertrechner.de – Kürbiskern
meine-ernte.de
pflanzen-vielfalt.net
UGB
Phytodoc

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 68
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S. 177ff.