Mehlwürmer - Tenebrio molitor
Fressbarkeit der einzelnen Stadien
Mehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) aus der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae). Sie sind die wohl anspruchslosesten Futtertiere für Mäuse und Exoten. Wenn Sie sie nach dem Kauf noch einige Zeit halten möchten, füttern Sie sie mit Kleie, Haferflocken, Obst und Gemüse.
Achtung: Entkommen Mehlkäfer, können sie durchaus in Ihren Vorräten (in der Küche) auftauchen, da sie sich im mitteleuropäischen Klima und gerade im Haus sehr wohl fühlen.
Mehlwürmer können sich recht flott durch dünne und weiche Kunststoffe bohren. Halten Sie sie also mindestens in Faunaboxen, besser in kleinen Aquarien.
Sollen sich die Larven nicht verpuppen, sollten Sie sie in den Kühlschrank stellen.
Die Larven sind die eigentlichen Futtertiere, die auch als Mehlwürmer bekannt sind. Sie sind sehr fettreich und bei den meisten Tieren mit Insektenanteil in der Diät sehr beliebt. Die langsamen Insekten eignen sich auch sehr gut, wenn Ihre Tiere das Jagen erst lernen sollen. Zudem gehören sie zu den günstigsten Insekten, die es auf dem Markt gibt. Sie sollten allerdings nicht dauerhaft die einzige Proteinquelle darstellen.
Die ebenfalls recht fetten Puppen des Mehlkäfers werden ebenfalls von fast allen Arten gefressen und sind ebenfalls ein gutes Proteinfutter – insbesondere, wenn die Larven vorher gut gefüttert wurden.
Von den Käfern geht das Gerücht um, sie seien giftig. Verfizieren konnte ich dies allerdings nicht. Aufgrund eines Abwehrsekrets werden sie aber von vielen Arten nicht so gern gefressen. Betonte Jäger und Insektenfresser wie Spitzmäuse, Zwergschläfer oder Fettschwanz-Rennmäuse nehmen sie jedoch durchaus an.
Fütterungsempfehlungen
Mehlwürmer sind ein beliebtes Futter, das Sie Farbmäusen sowohl als getrocknete Larven, als auch als Lebendfutter anbieten können. Da Farbmäuse nicht immer einen ausreichend ausgeprägten Jagdtrieb haben, müssen Sie die frischen Würmer evtl. erst anfüttern, indem Sie frisch tote Larven (Kopf entfernen) anbieten. Der Vorteil von Lebenfutter bzw. frisch toten Mehlwürmern: Sie haben es in der Hand, wie Sie die Futtertiere füttern – und damit deren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Lebenfutter lohnt sich daher auch für die eher weniger jagenden Farbmäuse.
Mehlwürmer sind ein beliebtes Futter, das Sie Mongolischen Rennmäusen sowohl als getrocknete Larven, als auch als Lebendfutter anbieten können. Mongolen haben in der Regel einen ausgeprägten Jagdtrieb und nehmen Mehlwürmer auch als Lebendfutter gut an. Können sie mit den lebenden Larven nichts anfangen, sollten Sie die frischen Würmer erst anfüttern, indem Sie frisch tote Larven (Kopf entfernen) anbieten.
Der Vorteil von Lebenfutter bzw. frisch toten Mehlwürmern: Sie haben es in der Hand, wie Sie die Futtertiere füttern – und damit deren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Lebenfutter lohnt sich daher nicht nur als Enrichment für Mongolische Rennmäuse.
Mehlwürmer sind ein beliebtes Futter bei allen Mausarten. Vor allem bei scheuen Exoten eignen Sie sich außerdem durchaus, um darin Medikamente zu verstecken, da die Akzeptanz in der Regel hervorragend ist.
Die meisten Arten fressen diese Insekten auch lebend. Lediglich bei Turkmenischen Maushamstern habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie oft lieber verzichten, als die lebenden Larven zu jagen. Springmäuse nehmen oft nicht einmal getrocknete Mehlwürmer an.
Die recht fetten Larven sind auch bei zu Verfettung neigenden Arten sehr beliebt. Allerdings sollten Sie Arten wie den folgenden nicht zu viel davon füttern:
- Vielzitzenmäuse
- die meisten Stachelmausarten (außer Zwerg- und Dunkler Nilstachelmaus)
- Buschschwanz-Rennmäuse
- Baumwollratten
Puppen werden ebenfalls gern gefressen. Die Käfer jagen in der Regel nur betonte Insektenfresser unter den Mäusen.
Mehlwürmer sind ein Fest für Zwergschläfer. Diese jagen und verzehren auch Puppen und Käfer. Wüstenschläfer und Kleine Igeltanreks fressen neben den Würmern und Puppen ebenfalls die Käfer. Auch Spitzmäuse akzeptieren und fressen alle Stadien, jedoch die Larven am liebsten.
Rüsselspringer mögen die Larven sehr gern, nehmen aber auch die Puppen. Die Käfer mögen zumindest meine nicht.
Prinzipiell sind Mehlwürmer für alle exotischen Säuger geeignet, zu deren natürlicher Diät Insekten zählen. Achten Sie beim Verfüttern darauf, einseitige Ernährung zu vermeiden und füttern Sie an zu Verfettung neigene Arten nur wenig Mehlwürmer. Dann sind diese Futterinsekten ein guter und problemloser Futterbestandteil.
Mehlwürmer und deren Puppen eignen sich für alle Hamsterarten als Proteinquelle. Bedenken Sie aber immer, dass es sich um vergleichsweise energiereiche Futtertiere handelt. Vor allem für übergewichtige oder zu Übergewicht neigende Tiere sollten Sie fettärmere Futtertiere vorziehen und Mehlwürmer nur selten füttern.
Die Akzeptanz dieser beiden Stadien ist bei den Individuen sehr unterschiedlich und nicht von der Hamsterart abhängig. Auch frisst nicht jedes Tier lebende Mehlwürmer, wenn es diese aus der vorherigen Haltung nicht kennt. In der Regel lassen sich die Tiere aber an Lebenfutter gewöhnen.
Die Käfer können Sie zwar ebenfalls anbieten. Sie werden jedoch häufig verschmäht.
Als leckerer Proteinsnack eignen sich Mehlwürmer – und auch deren Puppen – hervorragend für Ratten und sind dann entgegen manch anders lautenden Behauptungen weder zu fett, noch zu proteinreich. Am besten bieten Sie die Mehlwürmer von Hand an, sodass Sie einen Überblick behalten, wie viele jedes Ihrer Tiere gefressen hat.
Zur Akzeptanz der Käfer bei Ratten fehlen mit derzeit leider noch die Erfahrungswerte.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Mehlwürmer sind aufgrund ihres recht hohen Fettgehaltes ein energiereiches Proteinfutter. Wie viele Vitamine und Mineralstoffe ein durchschnittlicher Mehlwurm liefert, hängt dagegen stark von der Fütterung der Larven ab. Geben Sie regelmäßig Obst und Gemüse sind sie auch vitaminreicher.
Möchten Sie keine lebenden Mehlwürmer kaufen, finden Sie diese auch getrocknet in der Fischfutterabteilung, beim Vogel- oder Nagerfutter. Hier ist der Nachteil, dass Sie die Fütterung der Würmer nicht nachvollziehen können. Der Vitamingehalt ist also vermutlich eher gering.
Mehlwürmer sind recht fettreich und nicht sonderlich gut zu Fuß. Sie lassen sich daher einfach erjagen. Bieten Sie sie Arten, die zu Verfettung neigen, daher nur selten an.
Pro 100g lebender Larve:
- EW: ca. 18g
- F: ca. 15g
- Asche: ca. 1g
- Feuchtigkeit: ca. 62g
- Andere Stoffe: ca. 4g
Kontraindikationen und Giftwirkung
Mehlwürmer sind in einer abwechslungsreichen Mischung ein unproblematisches Futtermittel. Werden Sie an betont insektenfressende Arten oder reine Insektenfresser jedoch ausschließlich verfüttert, können als Folge der einseitigen Ernährung Mangelerscheinungen auftreten.
Das Abwehrsekret der Käfer steht bei einigen Haltern in der Diskussion giftig zu sein – und damit auch die Käfer. Aber weder konnte ich diesen Fakt in der Literatur finden, noch sprechen meine Erfahrungswerte mit Mehlkäfern dafür. Soweit das Abwehrsekret tatsächlich problematisch werden könnte, scheinen sich die Nager also selbst zu limitieren.
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