Mohn – Saatmohn, Schlafmohn & Klatschmohn

Mohn - Papaver dubium, somniferum & rhoeas

Mohn - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Mohn (Papaver) ist eine Pflanzengattung mit mehr als 50 Arten, von denen hierzulande vor allem Klatschmohn (Papaver rhoeas), Schlafmohn (Papaver somniferum) und Saat-Mohn (Papaver dubium) von Bedeutung sind. Während der Schlafmohn eine Kulturpflanze ist, wachsen Saat- und Klatschmohn wild. Vor allem letzterer fällt ab Mai mit seinen leuchtend roten Blüten auf, während der Saat-Mohn etwas blasser ist. Nach der Blüte lässt sich der Mohn auch an den charakteristischen konischen bis kugeligen Fruchtständen erkennen.

Die grünen, krautigen Teile der verschiedenen Mohnsaaten sind giftig und dürfen nicht verfüttert werden. Achtung: Die Giftigkeit bleibt auch im Heu erhalten!

Die Blüte der verschiedenen Mohnsaaten ist giftig und darf nicht verfüttert werden.

Einzig die Saat des Schlafmohns wird als Lebens- und Futtermittel verwendet und gilt als bekömmlich. In der Regel erhalten Sie Mohnsaaten als blaue bis schwarzblaue, winzige Körner. Die Saat kann aber auch grau oder gar weiß sein. Das macht für Futterwert und (Un)Giftigkeit keinen Unterschied. Saaten wild wachsender Mohnarten sollten Sie zur Sicherheit nicht verfüttern.

Die Wurzel der verschiedenen Mohnsaaten gilt als giftig und darf nicht verfüttert werden.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Blaumohn und Weißmohn sind die Saat des Schlafmohns (Papaver somniferum), aus dem auch Opium gewonnen wird. Der Opiatgehalt der Saat ist jedoch sehr gering. Dafür enthalten die Körnchen verhältnismäßig viel Protein und sehr viel Fett, davon zum Großteil einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Damit gehört der Blaumohn zu den Fettsaaten. Er ist außerdem recht reich an einigen B-Vitaminen, an Vitamin E und Calcium, Eisen und Zink.

Inhaltsstoffe des Schlafmohns
  • über 40 Alkaloide
    • Codein
    • Morphin
    • Narcein
    • Noscapin (= Narkotin)
    • Papaverin
    • Thebain
Inhaltsstoffe Des Klatschmohns
  • 0,11-0,12% Alkaloide (v.a. Rhoeadin)
  • Allocryptopin
  • Anthocyanine
  • Berberin
  • Coptisin
  • Papaverin
  • Roemerin
  • Sinactin
  • Depside
  • Schleimstoffe
  • Gerbstoffe
  • Meconsäure
  • Mecocyanin
Inhaltsstoffe des Saat-Mohns
  • Alkaloide
    • Codein
    • Morphin
    • Papaverin
Pro 100g Saat:

Kontraindikationen und Giftwirkung

Schlafmohn

Schlafmohn ist bis auf seine Saat für Nager wie Mäuse, Hamster und Ratten, aber auch für Chinchillas, Hörnchen und Degus giftig. Typische Symptome einer Schlafmohnvergiftung sind:

  • Speichelfluss und Zähneknirschen
  • Unruhe und Bewegungsdrang
  • Krämpfe
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Harnstau
  • erhöhte Temperatur
  • verminderte Atemfrequenz
  • Benommenheit bis tiefer Schlaf
  • Tod durch Atemlähmung (bei starker Vergiftung)
Klatschmohn

Vergiftungszeichen für Nager konnte ich für Klatschmohn nicht finden. Bei Weidetieren äußert sich eine Vergiftung mit Klatschmohn hiermit:

  • Störungen des Magen-Darm-Traktes
  • Durchfall
  • Unruhe
  • Erregung bis zur Raserei
  • Krämpfe
  • Schläfrigkeit
  • Atembeschwerden
Saatmohn

Zur Giftwirkung des Saatmohns habe ich keine konkreten Aussagen gefunden. Aufgrundähnlicher Inhaltsstoffe dürfte sich eine Vergiftung aber entsprechend ähnlich äußern.

Quellen:

Wikipedia – Schlafmohn
Wikipedia – Klatschmohn
Wikipedia – Saatmohn
FDDB
Giftpflanzendatenbank Uni Zürich

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 8
Veruvuert, Ingrid: Giftpflanzen bei Pferden – Klinische Erscheinungen und futtermittelrechtliche Aspekte; Vortrag Uni Leipzig


Letztes Update: 25.02.2020