Futterinsekt: Annam-Schrecken züchten

Die Annam-Stabschrecke (Medauroidea extradentatum, früher: Baculum extradentatum), auch Vietnamesische Stabheuschrecke genannt, lebt in ihrer tropischen Heimat in Vietnam und dem Südosten Indochinas in Sträuchern, in denen sie sich als dürrer Zweig tarnt.
Mit bis zu 7 cm langen Männchen und bis 11 cm langen Weibchen werden die Insekten recht groß.
Da sie sich unkompliziert und stark vermehren, lassen sich Annam-Schrecken gut züchten und eignen sie sich daher gut als Futterinsekten.

Lebenszyklus

Annam-Stabschrecken können sich sowohl geschlechtlich durch Paarung, als auch durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen. Die entstehenden Eier werden einfach weggeschleudert und fallen zu Boden. Dem Laien können die kleinen, ovalen, dunklen Eier leicht als Kothaufen der Insekten erscheinen.
Bei einer Temperatur von 25 bis 27°C schlüpfen die Nymphen nach ca. 3 bis 4 Wochen. Etwa drei Monate später, je nach Umgebungstemperatur, sind sie ausgewachsen. Schon 2 Wochen nach der Häutung zum erwachsenen Tier beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Im Laufe ihres noch etwa 6 Monate dauernden Lebens werden sie davon etwa 1000 Stück legen.

Annam-Schrecken züchten – Eine Anleitung

Annam-Schrecken züchten im Terrarium
Annam-Schrecken züchten ist nicht besonders schwer

Die Zucht von Annam-Stabschrecken ist nicht besonders kompliziert. Hierfür benötigen Sie:

  • 1 Terrarium (min. 40x40x70cm LxBxH)
  • 1 Humusziegel, Torf und/oder Moos
  • Kletteräste
  • 1 kleine Schale
  • 1 Zerstäuber
  • Evtl. eine Heizung
  • Eier oder etwa 5 adulte Insekten

Bedecken Sie den Boden ca. 5 cm hoch mit Kokoshumus oder feuchtem Torf und/oder Moos. Der Bodengrund ist für die Tiere selbst zwar uninteressant, jedoch für das Klima im Terrarium wichtig.
Bringen Sie Zweige und kleine Äste zum Klettern für die Insekten an.

Graben sie eine kleine Schale mit dem Rand auf Bodenniveau ein und füllen Sie sie mit Bodengrund. Gießen Sie Wasser bis zum Rand auf. In diese Schale können Sie die Zweige der Futterpflanzen stellen, damit diese länger frisch bleiben.
Verfüttern können Sie Rosengewächse wie Blätter von Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Heckenrosen, außerdem Feuerdorn, Eichen, Buchen und Haselnuss. Vor allem Brombeerranken finden Sie auch im Winter noch mit grünen Blättern unter dem Schnee.

Eine Beleuchtung ist für die Insekten nicht wichtig, da sie nachtaktiv sind. Jedoch kann sie als Heizung von Bedeutung sein. Die Stabschrecken vermehren sich zwar auch bei Zimmertemperatur. Jedoch dauert die Entwicklung der Tiere dann entsprechend länger als bei einer optimalen Temperatur von 25 bis 27°C.
Sprühen Sie einmal am Tag mit einem Zerstäuber ins Terrarium, um die nötige Luftfeuchte zu erhalten. Wird es im Terrarium zu trocken, bekommen die Insekten Probleme mit der Häutung, erkennbar daran, dass den Tieren einzelne Gliedmaßen in Teilen oder ganz fehlen. Diese Wachsen mit der nächsten Häutung aber wieder nach.
Achten Sie beim Sprühen aber auch darauf, dass es nicht zu feucht wird, da sonst die Eier am Boden verschimmeln. Um Schimmel und Verschmutzung im Terrarium vorzubeugen, haben sich bei mir auch Weiße oder Kellerasseln bewährt, die vom Abfall am Boden leben.
Die gelegten Eier können Sie im Terrarium liegen lassen. Die Nymphen schlüpfen auch hier und sind nicht von älteren Artgenossen bedroht.

 

Quelle
zimpernik.at