Clotrimazol für Mäuse und andere Nager
Präparate:
- Antifungol
- Canfug
- Canesten
- Cloderm
- Fungiderm
- Fungizid
- KadeFungin
- Mykofungin
- u. a.
- Aurizon (Kombi-Präparat)
Kurzinfo:
- Antimykotikum
- Imidazolderivat
- topisch angewendet
- kaum wasserlöslich
Wirkung und Eigenschaften von Clotrimazol
Clotrimazol ist ein synthetisches Imidazolderivat, das strukturell mit Miconazol verwandt ist. Verwendet wird der Wirkstoff in Salben, Lotionen oder Lösungen für den äußerlichen Gebrauch.
Die pilzbekämpfende Wirkung von Clotrimazol beruht auf einer Schädigung der Zellmembran der Pilzzelle. Es verändert diese durch die Bindung an Phospholipide. In der Folge kann die Membran ihre Funktion als selektive Barriere nicht mehr erfüllen. Zellinhalte wie Natrium und andere Bestandteile strömen heraus und die Zelle stirbt ab.
Außerdem hemmt Clotrimazol die Synthese von Ergosterin, einem essenziellen Bestandteil der Zellmembran von Pilzen.
Nach dem Auftragen auf die Haut erreicht Clotrimazol die höchste Konzentration in der obersten Hautschicht, dem sogenannten Stratum corneum. Geringere Mengen finden sich in der Stachelzellschicht, dem Stratum spinosum.
Nach dem Auftragen auf die Haut wird weniger als 0,5% des Wirkstoffes in den Organismus übernommen. Daher nimmt Clotrimazol praktisch nicht am Stoffwechsel teil.
Eigenschaften
- fungizid
- fungistatisch
- rein lokale Wirkung
Indikationen für Clotrimazol
Clotrimazol ist ein Breitbandantimykotikum, das gegen alle klinisch relevanten Pilzerkrankungen der Haut bei Nagern wirkt. Außerdem zeigt es Wirkung gegen einige grampositive Bakterien.
Wirkung schon bei geringer Konzentration
- Epidermophyton floccosum
- Microsporum canis
- Trichophyton rubrum
- Trichophyton mentagrophytes
Wirkung bei höherer Konzentration
- Aspergillus fumigatus
- Candida albicans
- Cephalosporium
- Cryptococcus
- Fusarium
- Malassezia furfur
- Pityrosporum orbiculare
- Sporothrix
- einige Stämme von Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes, Proteus vulgaris und Salmonella
Indikationen im Überblick
- Hautpilze
- Hefebefall der Haut
- grampositive Bakterien
Dosierung und Verträglichkeit von Clotrimazol
Eine Pilzbehandlung mit Clotrimazol sollte 2 bis 3x täglich vorgenommen werden.
Clotrimazol wird angewendet, bis die Symptome vollständig abklingen. Um einen Rückfall zu vermeiden, sollten Sie die Therapie bis zu 14 Tage nach dem Verschwinden der Symptome fortführen.
Behandeln Sie betroffene Stellen zwei- bis dreimal täglich.
Bei Patienten, die zum starkem Kratzen neigen, sollten Sie nach Möglichkeit auf Puder und wässrige Lösungen zurückgreifen und auf fette Salben und Cremes verzichten.
Behandeln Sie betroffene Stellen zwei- bis dreimal täglich.
Behandeln Sie betroffene Stellen zwei- bis dreimal täglich.
Sehr scheue Patienten sollten Sie nicht mit Eincremen zusätzlich stressen. Spray und Puder helfen hier ohne direkten Kontakt.
Behandeln Sie betroffene Stellen zwei- bis dreimal täglich.
Sehr scheue Patienten sollten Sie nicht mit Eincremen zusätzlich stressen. Spray und Puder helfen hier ohne direkten Kontakt.
Behandeln Sie betroffene Stellen zwei- bis dreimal täglich.
Behandeln Sie betroffene Stellen zwei- bis dreimal täglich.
Anwendung
Clotrimazol eignet sich ausschließlich für die äußerliche Anwendung. Um ein Verkleben des umgebenden Fells zu vermeiden, sollten Sie dieses vorher abrasieren oder zumindest zu kürzen, wenn Sie auf eine Creme oder Salbe zur Behandlung zurückgreifen.
Für scheue und/oder sehr stressempfindliche Patienten können Sie Puder oder Sprays verwenden. Setzen Sie den Nager dazu in eine Box oder einen kleinen Käfig und „schießen“ sie die zu behandelnden Stellen mit dem Präparat ab.
Clotrimazol ist nicht zur innerlichen Anwendung geeignet! Achten Sie daher darauf, dass Ihr Patient die Salbe, Lotion oder Lösung nicht ableckt! Setzen Sie die Maus notfalls zur Beobachtung in eine Transportbox, bis die Salbe eingezogen ist. Beaufsichtigen Sie das Tier in dieser Zeit aufmerksam.
Achtung: Wenn Ihr Nager auf die Salbe, Lotion oder Creme mit vermehrtem Kratzen reagiert, sollten auf eine andere Darreichungsform ausweichen. Andernfalls kann das Präparat das Kratzen forcieren und es können – vor allem bei Farbmäusen – bei fortgesetzter Anwendung großflächige, schlecht behandelbare Wunden entstehen.
Kontraindikationen für Clotrimazol
Kontraindikationen jenseits bekannt überempfindlichen Patienten gibt es für Clotrimazol nicht.
Nebenwirkungen und Toxizität
Nebenwirkungen sind bei rein äußerlicher Anwendung selten. In seltenen Fällen kann es zu Hautirritationen, Rötungen, Blasen, Ödemen, Brennen, Stechen auf der Haut und Schälen derselben, Hautrissen und ähnlichem kommen. Dann muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Die LD50-Dosis für Mäuse und Ratten liegt bei oraler Gabe bei 708 – 923 mg/kg, intraperitoneal bei 347 – 445 mg/kg.
Nebenwirkungen im Überblick
- Irritationen, Risse, Rötungen und Schälen der Haut
- Blasen, Ödeme
- Brennen oder Stechen auf der Haut
- embryotoxisch in hohen Dosen
- nicht kanzerogen
Wechselwirkungen
Kombiniert man den Wirkstoff in der Therapie mit Hydrocortison, ist diese bei Trichophyton-mentagrophytes-Infektionen der Haut wirksamer als 1% Clotrimazol allein.
Außerdem kann der Wirkstoff andere antibakterielle und antimykotische Präparate hemmen, wenn sie ebenfalls auf die Haut aufgetragen werden.
Wechselwirkungen mit systemischen Medikamenten sind nicht bekannt und aufgrund der rein lokalen Anwendung auch nicht zu erwarten.
Lagerung und Haltbarkeit
Lagern Sie clotrimazolhaltige Medikamente bei 2 bis 30°C. Frieren Sie die Präparate nicht ein.
Die Haltbarkeit ist auf der Verpackung des von Ihnen gewählten Präparates vermerkt. Wenn Ihr Tierarzt Ihnen ein Präparat abfüllt, lassen Sie sich aufschreiben, wie lange Sie es verwenden können.
Lagerung im Überblick
- dunkel lagern
- sorgfältig verschließen
- nicht über 30°C lagern
- nicht einfrieren
- auf hygienische Entnahme achten
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Quellen
Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie
Wikipedia
Anja Ewringmann, Barbara Glöckner: Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus; Enke, 1. Auflage 2008, S. 258
I. U. Emmerich, J. Hein: Dosierungsvorschläge für Arzneimittel bei Kleinnagern, Kaninchen, Frettchen und Igeln; 2. Aufl., Thieme-Berlag, Stuttgart New York 2018, S. 56ff.
Letztes Update: 20.05.2020