Komplementärmedizin

Die “sanfte Medizin” nennen viele Menschen die Methoden und Präparate der Komplementärmedizin. Dabei versammeln sich in diesem Bereich je nach Definition wirkstofflose Placebos bis hochpotente Medikamente.

Als Definition für die Komplementärmedizin nutze ich dabei nicht eine der wissenschaftlich vorgeschlagenen, sondern das Alltagsverständnis der Mehrheit der nutzenden Halter. Daher fasse ich hier unter Komplementärmedizin alle Präparate und Methoden zusammen, die abseits der meist synthetischen Medikamente und üblichen, “schulmedizinischen” Therapeutika angewandt werden – obwohl zumindest ein Teil ebenfalls in die Schulmedizin gehören würde, weil diese gemeinhin alles umfasst, was gemeinhin wissenschaftlich anerkannt ist und gelehrt wird. Was zum Beispiel unter anderem auch für Phytho- und Aromatherapie gilt.

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Ist Komplementärmedizin Quacksalberei oder die sanfte Lösung?

Die Komplementärmedizin – verstanden als ergänzendes Feld zu üblichen und anerkannten Verfahren und Medikamenten – ist unheimlich facettenreich. Die Frage lässt sich also nicht abschließend beantworten. Einen Begriff, den ich hier bewusst vermeide, ist der der “Alternativmedizin”. Wirksame Präparate und Verfahren sollten keine Exklusivität beanspruchen. Oft genug ist die Kombination verschiedener Aspekte die beste Lösung – etwa eine Antibiose bei einer Lungenentzündung plus parallele Behandlung mit Phyto- und/oder Aromatherapeutika.

Gerade dieser Ausschluss ist es, der kleinen Patienten wie Mäusen zum Verhängnis wird. Wer zum Beispiel glaubt, dass die Globuli schon wirken und Antibiotika ein “viel zu großer Hammer” sind, kann schnell mit einem nicht mehr zu rettenden Tier da stehen. Das Krankheitsgeschehen dieser kleinen Lebenwesen entwickelt sich deutlich schneller als das des Menschen. Entspechend haben die kleinen Patienten wenig bis keine Zeit für Experimente.

Einige Verfahren können in bestimmten Anwendungsformen und -gebieten sehr wohl gewünschte Wirkungen entfalten – während sie in anderen sogar schädlich sein können. Das gilt beispielsweise für das kolloidale Silber. Seine antimikrobielle Wirkung ist bekannt und lässt sich auch mit einiger Zuverlässigkeit bei lokaler Anwendung nutzen. Belastbare Studien zur lokalen Anwendung von Silber gibt es allerdings nur wenige, von denen aber einige durchaus für bestimmte Patienten positive Effekte nahelegen.
Die innerliche Anwendung sehe ich gerade bei kleinen Patienten eher als problematisch an. Ihre Wirkung ist in keiner Weise belegt und die orale Aufnahme bei höheren Dosen kann zu toxischen Effekten führen, da sich das Element anreichert. Ein “Gut” oder “Böse” gibt es also nicht notwendigerweise in der “sanften Medizin”.

Fragwürdig wird es meines Dafürhaltens da, wo eine Wirksamkeit generell in Frage steht, negative Effekte jedoch recht regelmäßig reproduzierbar sind – wie etwa bei MMS (aka Chlorbleiche). Hier lässt sich nicht einmal wie bei einigen anderen Verfahren und Mitteln der positive Placebo-Effekt als Argument ins Feld führen.

Fazit: Wenn Sie Alternativen oder Ergänzungen zur Behandlung einer bestimmten Erkrankung suchen, schauen Sie genau hin. Sind Wirkstoffe bekannt und vorhanden? Gibt es mindestens logische und belastbare Theorien zur Wirksamkeit, die an vorhandenes Wissen anknüpfen? Oder will man Ihnen ein teures Nichts verkaufen?  Die Komplementärmedizin birgt große Potenziale – ist aber nicht ohne Risiko.

Quellen

chemie.de
Pharmazeutische Zeitung

Bildquellen

Aromatherpie: Pixabay – Mareefe
Mineralien & Salze: Pixabay – analogicus
Homöopathie: Pixabay – ka_re
Schüsslersalze: Pixabay – A_Different_Perspective