Einstreu gehört zu den Basics im Mäusekäfig. Welche es sein soll, kann dabei von Mausart zu Mausart recht unterschiedlich sein. In der Regel sind als Einstreu verkaufte Medien chemisch unbedenklich. Das gilt jedoch nicht für Katzenstreu – die ja nicht als Käfigeinstreu gedacht ist – und auch nicht für Einstreusorten mit Duftstoffen.
Das zentrale Merkmal einer Einstreu ist die Menge an Flüssigkeit – sprich Urin – die sie aufnehmen kann. Diese Eigenschaft ist vor allem bei Arten wichtig, die mit Wasser nicht haushalten. Dazu gehören unter anderem Farbmäuse, Streifenmäuse und Rötelmäuse. Bei ihnen muss die Streu große Mengen Feuchtigkeit aufnehmen können.
Bei der Bindung von Gerüchen lässt sich die Daumenregel aufstellen: Je besser eine Einstreu Urin absorbiert, umso besser nimmt sie auch Gerüche auf. Deshalb riechen auf Quarzsand beispielsweise auch die Arten unangenehm, die normalerweise nicht müffeln.
Ob eine Einstreu neben Urin auch Fett aufnimmt, ist vor allem für Sandbader interessant. Arten wie Fettschwanz-Rennmäuse, Bleiche Rennmäuse oder Maushamster verfetten schnell im Fell, wenn sie den falschen Untergrund bekommen. Für nicht sandbadende Arten ist dieses Kriterium unerheblich.
Der Staubgehalt ist vor allem für empfindliche Mäuse und Halter interessant. Vor allem Farbmäuse und andere nicht sandbadende Arten sollten eine möglichst staubarme Streu bekommen. Von staubiger Einstreu entwickeln vor allem Farbmäuse sonst sehr schnell Lungenprobleme.
Staubarme Streu ist außerdem für menschliche und mäusische Allergiker besonders wichtig.
Ob Gangbauten in der Einstreu halten, ist vor allem für buddelnde Arten interessant. Hier punkten neben verschiedenen Sorten der Holzeinstreu auch Humus, Erde und Sand. Wie gut die Gänge halten, hängt aber vor allem bei den letzten drei davon ab, wie trocken sie sind, wenn Ihre Tiere darin graben. Komplett durchgetrocknet hält nur Holzstreu die Gänge.
Auswahlkriterien für Einstreu
- chemische Unbedenklichkeit
- Ausmaß der Flüssigkeitsabsorption
- Geruchsabsorption
- Fettabsorption
- Staubgehalt
- Eignung zum Buddeln und Gangbau
- Eignung für Allergiker
Baumwollstreu
Die flockige Streu klumpt sofort zusammen, wenn man sie zusammendrückt. Deshalb können Ihre Nager darin sehr stabile Nester bauen.
Vorteile
- nimmt Gerüche und Feuchtigkeit gut auf
- erlaubt Gang- und Nestbauten sehr gut
- sehr saugfähig
- schimmelt nicht so leicht
Nachteile
- vergleichsweise teuer
Eignung
- bestens geeignet für Schlafhäuschen und Klo-Ecken
- sehr gut für alle Mäuse als Material zum Nestbau
- nur bedingt als Kompletteinstreu geeignet
- nicht für Sandbader mit stark fettendem Fell geeignet
Buchenholzgranulat
Buchenholzgranulat besteht aus kleineren oder größeren, flachen, recht harten Holzstückchen. Es staubt nicht, nimmt aber auch Flüssigkeit nicht gut auf. Die harte, relativ grobe Einstreu ist vor allem bei kleineren Arten wenig beliebt. Am besten eignet sie sich im Mäusegehege dann, wenn Sie unterschiedliche Untergründe anbieten möchten. Als Kompletteinstreu würde ich es nicht empfehlen.
Vorteile
- staubt nicht
- fliegt nicht so leicht wie Späne -> findet sich nicht überall im Haus wieder
Nachteile
- keine Gangbauten möglich, da das Material immer wieder zusammenrutscht
- kaum saugfähig
Eignung
- für nicht wühlende Mäusearten
- nicht für Mäusearten mit stark fettendem Fell oder solche, die viel Urin absetzen
- nicht für Zwergschläfer
- gut für Tiere mit empfindlicher Lunge
Erde
Erde können Sie entweder Ihrem Garten entnehmen (beachten Sie das Risiko der Einschleppung von Parasiten oder Keimen) oder biologisch bzw. ungedüngt im Baumarkt oder Gartenmarkt kaufen. Mit Kunstdünger versetzte Erde können Sie zwar auch verwenden. Aber bislang ist ungeklärt, inwieweit Kunstdünger Mäusen im Gehege schaden kann. Daher würde ich davon absehen.
Wichtig bei Erde ist, dass sie nicht völlig austrocknet, da sie sonst stark staubt. Halten Sie sie ganz leicht feucht und achten Sie darauf, dass sich unter Häuschen keine Nässe staut. Hier kann sich sonst Schimmel bilden. Auch Holzgegenstände können in feuchter Erde schimmeln.
Die Gefahr der Schimmelbildung können Sie durch eine Vermischung mit Terrarienhumus herabsetzen.
In Naturgehegen können Sie auch die sogenannte Bodenpolizei (kleine Wirbellose) ins Erdreich einbringen, die einer Schimmelbildung gut entgegenwirken.
Vorteile
- kann bepflanzt werden
- richtig behandelt staubarm
- saugfähig
- geruchsbindend
- erlaubt Gangbauten
Nachteile
- erhöhtes Keim- und Parasitenrisiko im Vergleich zu handelsüblicher Einstreu
- Gefahr der Schimmelbildung bei Feuchtigkeitsstau
- arbeitsintensiver als andere Streu
Eignung
- schön für einheimische Mäuse in Naturgehegen
- sehr guter Untergrund für Wühlmäuse (nicht für Steppenlemminge)
- nicht für Wüstenbewohner
- bedingt geeignet für stark urinierende Arten
Hanf
Hanf gibt es in mehreren Formen im Handel als Einstreu zu kaufen. Eine Form der Hanfstreu besteht aus Hanfnadeln und ist eine feine, sehr glatte Streu. Es gibt jedoch auch eine gröbere Form, die eher wie längliche Chips aussieht.
Hanfgranulat fühlt sich fast an wie recyceltes, mehliges Papier und zerfällt sehr schnell. Die Tiere sind davon in der Regel wenig begeistert.
Hanfmatten werden aus Hanffasern gefilzt. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Sie eignen sich super zum Auslegen von Etagen oder als Einlagen für Häuschen und Nistkästen.
Vorteile
- Hanfstreu ist staubarm
- v. a. Nadeln und Granulat ziemlich saugfähig
- Hanfmatten sind staubfrei und sehr saugfähig
- Matten ergeben sehr stabile Nester
- Matten sehr beliebtes Nistmaterial
- Matten perfektes Nistmaterial für Naturgehege (schimmeln nicht so leicht)
Nachteile
- Hanfgranulat staubt etwas
- Chips sind sehr grob, besonders für kleine Mäusearten
- Hanfmatten sind recht teuer und werden schnell zerlegt
- Hanfmatten schnell vollgesaugt
- Gangbauten halten nur in den Matten
Eignung
- Hanfstreu für ganze Gehege von eher wenig oder gar nicht buddelnden Arten
- Hanfmatten eher zum Auslegen einzelner Ecken, für Häuschen und als Etagenauflagen
- Hanfgranulat ist generell eher ungeeignet für Mäuse und Rennmäuse
- alle Hanfformen sind nichts für Tiere mit stark fettendem Fell
- Streu und Matten eignen sich sehr gut für Tiere mit empfindlicher Lunge
Holzstreu (Weichholzspäne)
Für Mäuse werden zwei verschiedene Produktarten verwendet: die klassische Kleintierstreu und die Boxeneinstreu für Pferde. Beide werden aus Weichholz – üblicherweise Fichte und Kiefer – gemacht. Die einzelnen Produkte unterscheiden sich teils massiv in Spangröße und Staubgehalt. Während Sie die Boxenstreu in der Regel in großen Ballen zu 20kg bzw. ca. 110l kaufen können, variiert die Packungsgröße bei Kleintierstreu von etwa 20l bis hin zu Ballengrößen wie bei der Boxenstreu.
Kleintierstreu wird auch immer noch als parfümierte Einstreu (z. B. mit Zitrusduft) angeboten. Verzichten Sie unbedingt auf diese Produkte! Die starken, synthetischen Düfte sind weder sonderlich gesund, noch für die feinen Nasen Ihrer Tiere geeignet. Zudem werden die Mäuse versuchen, diesen künstlichen Duft mit ihrem eigenen zu überdecken – und riechen dann noch deutlich intensiver als mit unparfümierter Streu.
Vorteile
- meist gut grabfähig – erlaubt Gangbauten
- sehr saugfähig
- günstig
Nachteile
- große Qualitätsunterschiede – Sie müssen sich durchprobieren
Eignung
- sehr gut für fast alle Echten Mäuse
- sehr gut für Zwergschläfer
- bedingt für Nager mit stark fettendem Fell
- staubarme Produkte sehr gut für Tiere mit empfindlicher Lunge
- stark staubende Produkte generell ungeeignet
Kokoshumus
Terrarienhumus besteht meist aus Kokosfasern und wird in der Regel in getrockneten, gepressten Ziegeln verkauft, die in Wasser eingeweicht ein Vielfaches ihres Volumens erreichen. Je nach Produkt kann das Ergebnis ein recht grober bis sogar kaffeesatzfeiner Untergrund sein.
Vorteile
- recht leicht
- 100% natürlich
- keim- und pilzfrei
- ungedüngt
- grabfähiges Material
- bepflanzbar
- meist staubarm
- sehr saugfähig
Nachteile
- erhöht die Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Glasgehegen
- im Vergleich zu manch anderer Streuart recht teuer
Eignung
- auch in Mischung mit Erde besonders für dünn besiedelte Biotope
- für Naturgehege
- nicht für Wüstenbewohner und/oder Tiere mit stark fettendem Fell
Leinen/ Flachs
Leinstreu ähnelt in der Struktur stark der feinen Hanfstreu, ist aber weicher und besteht aus einem sehr glatten Substrat. Qualitativ bisher am besten hat mir immer noch Eurolin gefallen. Andere Marken unterscheiden sich aber nur wenig von dieser Leinstreu. Hier sind die Qualitätsunterschiede deutlich geringer als bei Holzstreu.
Inzwischen gibt es auch aus Leinen Teppiche, die Flachsmatten. Wie die Hanfmatten eigenen sie sich hervorragend zum Auslegen von Etagen, für Häuschen und Nistboxen. Das Material ist ähnlich schimmelresistent wie Hanfmatten. Sie können es also auch in Naturgehegen als Nistmaterial anbieten.
Vorteile
- staubarm
- saugt Feuchtigkeit gut auf
- hypoallergen → gut für Allergiker geeignet (Nager und Halter)
- gut geruchsbindend
- Matten lassen sich gut zu stabilen Gebilden verweben
Nachteile
- Gangbauten halten in der glatten Leinstreu nicht
Eignung
- nicht für Wühler oder Tiere mit stark fettendem Fell
- gut für Tiere mit empfindlicher Lunge
- Matten hervorragend als Nistmaterial
- Matten für Naturgehege geeignet
Maiseinstreu
Maiseinstreu sieht ähnlich aus wie Weichholzgranulat und wird aus der Spindel des Kolbens hergestellt. Durch die recht kleinen Teile ist die Streu nicht allzu hart und prinzipiell als Einstreu für Kleintiere geeignet.
Vorteile
- staubarm
- gut geruchsbindend
Nachteile
- für Gangbauten ungeeignet
- weniger saugfähig als vergleichbare Weichholzstreu
Eignung
- nicht für Wühler oder Tiere mit stark fettendem Fell
- gut für Tiere mit empfindlicher Lunge
Papier
Papier gibt es heute als Safe Bed in Streifen oder als Flockenstreu. Beides eignet sich besonders als Nistmaterial und für die Quarantäne.
Manche Halter verwenden auch Küchentücher und/oder Zeitungspapier als Einstreu oder Nistmaterial. Ob Zeitungspapier aufgrund des Abriebs von Druckerschwärze bedenklich ist, wird nach wie vor diskutiert, wobei das Gros der Halter die Farben inzwischen für unbedenklich hält. Verwenden Sie bei Küchentüchern nie reißfesten Produkte! Diese können im Verdauungstrakt der Nager verklumpen, da sie nicht verdaut werden. Das kann zu einem tödlichen Magen- oder Darmverschluss führen!
Vorteile
- Zewa und Zeitungspapier günstig und einfach zu bekommen
- sehr hygienisch
- Streifen krümeln praktisch nicht raus
Nachteile
- schlechte Geruchsbindung
- weicht schnell durch
- erlaubt weder Buddeln, noch das Bauen von Höhlen
Eignung
- nicht für Wühler oder Tiere mit stark fettendem Fell
- gut für Tiere mit empfindlicher Lunge
- reißfeste Tücher können Verstopfungen und Darmverschlüsse verursachen
- gut geeignet für Quarantäne und nach OPs
Pellets
Pellets werden in verschiedenen Größen meist aus Holz, Papier oder Stroh gepresst und sind entsprechend gelbbraun bis grau.
Vorteile
- meist staubarm
Nachteile
- zu hart
- meist zu groß
- unterbinden jegliches Wühlen und Gangbauten
- mäßig flüssigkeitsbindend
Eignung
- nicht als Einstreu für Mäuse und ähnlich kleine Nager geeignet
Rindenmulch
Rindenmulch in verschiedenen Feinheitsgraden können Sie in verschiedenen Abpackungen in jedem Baumarkt oder lose beim Kompostwerk recht günstig erstehen. Der frische Mulch riecht stark sauer und muss erst etwas antrocknen, bevor Sie ihn ins Gehege geben können.
Achten Sie darauf, dass unter Häuschen, Schüsseln und anderem Inventar kein Nässestau entsteht. Rindenmulch schimmelt nicht so leicht wie Erde. Bei Staunässe besteht jedoch auch hier die Gefahr der Schimmelbildung.
Er eignet sich hervorragend als ergänzender Untergrund in Naturgehegen oder komplette durchgetrocknet als Abwechslung in Gehegen mit einer trockenen Kleintierstreu.
Vorteile
- nicht sehr saugfähig
- kein Gangbau möglich
- nährt gut die Bodenpolizei in Naturgehegen
Nachteile
- nicht sehr saugfähig
- keine Gangbauten möglich
Eignung
- für Naturgehege
- nicht als Komplettstreu für wühlende oder stark Urin absetzende Tiere
- nicht für Tiere mit stark fettendem Fell
Sand
Es gibt im Handel viele unterschiedliche Sandarten mit sehr verschiedenen Eigenschaften. Daher können Vor- und Nachteile hier schwer zusammengefasst dargestellt werden.
Sand ist für die meisten exotischen Nager als Bademedium oder je nach Art sogar als (partieller) Untergrund unerlässlich.
Neben Sand als Kamm für Schmutz und Ungeziefer hat er vor allem bei exotischen Rennmäusen, Springmäusen und ähnlichen Tieren eine weitere wichtige Pflegefunktion: Er nimmt den überschüssigen Talg aus dem Fell und vermeidet so, dass das Fell strähnig wird und seine Schutzfunktion in Teilen einbüßt. Somit ist Sand essenziell für die Gesunderhaltung der Tiere.
Der falsche Sand kann jedoch zu fettigem, stumpfem oder gar kaputtem Fell führen. Prüfen Sie daher vorher die Bedürfnisse Ihrer Tiere und wählen Sie danach die entsprechende Sandsorte.
Allerdings ist Sand als Komplettuntergrund mitunter wenig geruchsbindend. Das gilt vor allem für Quarzsand.
Attapulgus/Attapulgit
Attapulgus ist ein sehr feines Tonmineral, das Feuchtigkeit und überschüssiges Fett aus dem Fell der Nager binden kann. Er eignet sich damit sehr gut für alle Nager mit empfindlichem, stark fettendem Fell. Der Sand ist sehr leicht und staubt stark. Wenn Sie mit der Hand hindurch fahren, hinterlässt dieser eine ganz feine, mehlige Schicht auf der Haut. Daran ist er gut zu erkennen. Attapulgus kann in seiner faserigen Stuktur krebserregend sein. Hersteller achten daher inzwischen oft auf eine unbedenkliche Mikrostruktur des Badesandes, um Halter nicht zu gefährden. Nager leben offenbar nicht lange genug, dass dieses Potenzial zum Tragen kommt.
Bimsstein
Sand aus Bimsstein ist Attapulgus und Sepiolith sehr ähnlich, also ein leichtes, gut flüssigkeitsbindendes, aber stark staubendes Mineral. Wie die anderen Tonminerale ist er für Sandbader mit stark fettendem Fell geeignet. Es gelten allerdings auch dieselben Bedenken. Auch dieser Sand kann sich in seiner faserigen Form ähnlich wie Asbest in der Lunge festsetzen und Krebs auslösen. Wie die beiden anderen Tonminerale ist auch dieser Sand deshalb heute noch Gegenstand von Diskussionen.
Chinchillasand
Die Bezeichnung „Chinchillasand“ ist nicht geschützt. Sie erhalten also höchst unterschiedliche Qualitäten und Sandarten unter dieser Bezeichnung. So besteht etwa der Chinchillasand von Rosnerski aus abgerundetem Quarzsand, während die Äquivalente bei JR Farm und Vitakraft Attapulgussand enthalten. Informieren Sie sich also beim Kauf eines mit „Chinchillasand“ deklarierten Produktes, um welche Sandart es sich handelt, um entscheiden zu können, ob der Sand für Ihre Tiere geeignet ist.
Flusssand
Flusssand ist natürlich rundgewaschener Sand, der heute oft in Sandwerken unter anderem als Bausand abgebaut wird. In der Regel geben diese Werke auch kleine Mengen an Privatpersonen ab, wenn Sie freundlich fragen. Im Terrarium bewährt hat sich der ungewaschene, lehmhaltige Sand in verschiedenen Körnungen. gegenüber den Tonmineralen ist er deutlich schwerer, staubt aber nicht so stark und pflegt (wenn er lehmhaltig ist) auch das Fell schnell verfettender Sandbader recht gut. Ist der Sand leicht feucht, ist er außerdem gut grabfähig und ergibt getrocknet sehr stabile und dauerhafte Gangbauten.
Quarzsand
Quarzsand wird in abgerundeter Form oft als Chinchillasand angeboten. Er erscheint wie gesiebter Vogelsand. Allerdings kann er Fett und Feuchtigkeit aus dem Fell kaum aufnehmen. Daher eignet er sich nicht für Sandbader. Geruchsdämmend wirkt der Sand nicht. Im Gegenteil, wenn Sie Quarzsand als Einstreu verwenden, riechen Ihre Tiere eher intensiver. Im Terrarium fällt Quarz durch seine mangelnde Grabfähigkeit auf. Nicht abgerundeter Quarzsand wird als Aquariensand oder Vogelsand verkauft und ist scharfkantig. Diese Produkte sind generell ungeeignet für Nager.
Spielsand
Spielsand ist eine Mischung aus verschiedenen Mineralien wie Quarzsand, Kalk und Glimmer. Als Untergrund für Wüstenlandschaften schlecht geeignet, da er keine Gangbauten erlaubt. Zudem staubt er trocken mitunter stark und nimmt trotzdem kaum Fett aus dem Fell der Mäuse auf. Da er nicht gerundet ist, kann er außerdem das Fell beschädigen. Für Sandbader ist er also schon unter diesem Aspekt völlig ungeeignet. Darüber hinaus kann Spielsand mit verschiedenen Verfahren und/oder Chemikalien behandelt sein.
Talkum
Talkum ist in seiner massiven Form als Speckstein bekannt. Das fein gemahlene Pulver nimmt Fett und Feuchtigkeit sehr gut auf, ist aber als reiner Untergrund zu fein. Es eignet sich jedoch hervorragend, um die Fett- und Feuchtigkeitsbindung z.B. von Quarzsand zu erhöhen, indem Sie das Pulver diesem beimischen
Urgesteinsmehl
Urgesteinsmehl ist gemahlener Basalt und wird üblicherweise als Düngemittel verkauft. Ähnlich wie Talkum ist es als reiner Bade- oder Bodengrund zu fein, eignet sich jedoch hervorragend, die pflegenden Eigenschaften von Quarz und anderen Sandsorten zu verbessern. Die nehmen Fett und Feuchtigkeit aus dem Fell dann besser auf.
Vogelsand
Vogelsand ist für Nager grundsätzlich ungeeignet da er zum einen Duftstoffe (Anis) enthält, die die feinen Nasen der Nager irritieren. Zum anderen schädigt der scharfkantige Muschelgrit und der nicht abgerundete Sand die Fellstruktur. Das Fell wird stumpf und brüchig. Außerdem nimmt er kaum Fett und Feuchtigkeit aus dem Fell sandbadender Mäuse auf.
Tongranulat
Tongranulat ist ein poröses, stark flüssigkeitsspeicherndes Medium. Als reines Naturprodukt enthält es keine Giftstoffe und kann bedenkenlos verwendet werden. Da es meistens für Zimmerpflanzen verkauft wird, sollten Sie aber darauf achten, ob Dünger zugesetzt ist. Auf solche Produkte sollten Sie verzichten.
Als alleiniger Bodenbelag ist Tongranulat ungeeignet. Als Unterschicht oder Zusatz unter Erde oder Humus in Naturgehegen hat es sich jedoch sehr gut bewährt. So vermeiden Sie nämlich ganz einfach Staunässe am Boden und der Untergrund bleibt länger (leicht) feucht.
Vorteile
- sehr saugfähig
- staubarm
- geruchsbindend
- verhindert Staunässe
Nachteile
- erlaubt als reines Granulat keine Gangbauten
Eignung
- als Zusatz/Unterschicht für Erde oder Humus in Naturgehegen
- für Schlafkisten (hält hier trocken)
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Urhebernachweis Fremdmedien
Bild “Bimssand”: Alexandra Trapp
Letztes Update: 14.02.2020