Tierschutzwidriges Zubehör

Es gibt im Zoohandel eine schier unüberschaubare Anzahl an Zubehörartikeln für die verschiedensten Nager. Leider sind nicht alle davon gut und gesund für Ihre Schützlinge. Worauf Sie beim Einkauf für Ihre Tiere besser verzichten, zeigt Ihnen diese kleine Liste rund um tierschutzwidriges Zubehör.

Hamsterwatte / Nagerbett

Im Handel gibt es für den Nestbau von Kleinnagern sogenannte Hamsterwatte, auch unter dem Handelsnamen Nagerbett zu finden.
Hamsterwatte gehört jedoch nicht in das Gehege Ihrer Schützlinge. Viele Produkte ziehen sehr reißfeste Fäden. Sie bergen so die Gefahr, dass sich die Tiere darin mit den Beinchen verfangen und sich sogar Gliedmaßen abschnüren können. Zudem sind einige Hamsterwatten nicht atmungsaktiv. Feuchtigkeit im Nest und damit Schimmel und Keime sind vorprogrammiert.
Verlassen Sie sich nicht auf den Zusatz „voll verdaulich“ oder „naturbelassen“. Auch diese Produkte sind leider nicht so voll verdaulich, wie die Werbung es suggeriert. Sie können daher bei Verschlucken schwere Erkrankungen des Verdauungstraktes bis hin zu Verstopfung und tödlichem Darmverschluss verursachen. Grund genug, auch diese Varianten dem tierschutzwidrigen Zubehör zuzurechnen.

Weichen Sie für Nistmaterialien daher auf unbedenkliche Produkte wie Moos, Heu, Kapok oder Hanffasern aus.

Joggingball

Als Joggingball werden meist mehr oder minder durchsichtige Plastikkugeln mit einem Durchmesser von etwa 10 bis 25 cm bezeichnet, in die Mäuse oder Hamster zum Laufen gesperrt werden. Es gibt dabei recht unterschiedliche Varianten. Einige Kugeln rollen mit den Nagern quer durch das Zimmer, andere sind an einem Ständer befestigt. Beiden Versionen gemein ist, dass das Tier das Rad nicht verlassen kann, wenn es das möchte. Zudem ist es in den Kugeln orientierungslos. Beide Faktoren führen zu erheblichem Stress. Durch die geschlossene Kugel wird dem Opfer das Laufen aufgezwungen, ob es das möchte oder nicht. Durch die Orientierungslosigkeit entsteht bei Nagetieren, die ja Fluchttiere sind, Angst bis hin zur Panik.

Zum Großteil sind diese Bälle gar nicht oder nur unzureichend belüftet. Das kann bei den kleinen Tieren schnell zu Atemnot und Erstickungsanfällen führen. In den freien Kugeln besteht außerdem Gefahr, dass die Mäuse mit den Bällen irgendwo anecken oder von Tischen und Treppen fallen und sich schwer verletzen.
Auch die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) hat Joggingbälle deshalb als tierschutzwidriges Zubehör und schädlich für die Gesundheit der Tiere eingestuft.

Laufrad

Metalllaufrad im Test

Bei Laufrädern hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Trotzdem gibt es immer noch einige tierschutzwidrige Räder. Dazu gehören alle Metalllaufräder mit einer mittigen Aufhängung, zu kleine Räder und all jene, die die Anforderungen an ein sicheres, gesundes Laufrad nicht erfüllen. Auch Räder mit Gittermaschen als Lauffläche gehören zu dieser Art von Rädern.
Nicht nur sind diese Billigräder im Durchmesser oft zu klein. Sie sind für die kleinen Läufer gesundheitsschädlich, mitunter sogar lebensgefährlich. Können sich die Nager doch einklemmen, Gliedmaßen und sogar das Genick brechen. Auch Prellungen und traumatische Verletzungen sind bei diesem Radtyp sehr wahrscheinlich.

Informieren Sie sich also beim Kauf eines Laufrades vorher gründlich – bevor Sie Geld für ein gefährliches Rad umsonst ausgeben.