Lernen Sie die bunte Welt der Stauden und einjährigen Blumen im Refugium temporum kennen und entdecken Sie die wunderschöne Vielfalt der einheimischen Blütenpflanzen. Hier sammeln wir in Kürze alle Arten, die wir auf dem Areal vorgefunden und solche, die wir angesiedelt haben. Für alle Nagerhalter geht es mit einem Klick auf den Link unter dem Namen weiter zum Futtersteckbrief – soweit er von der jeweiligen Pflanze vorhanden ist.
Stauden und einjährige Blumen im Garten
Blumen … Das lässt Sie sicher an eine vielfältige Blütenpracht in zahllosen Farben denken. Nur allzu oft sind diese Blüten, die wir aus dem Garten kennen, aber gar keine einheimischen Pflanzen. Sie sind sogenannte Neophyten, also Pflanzen, die nach 1492 nach Europa kamen. Nur wenige dieser Pflanzen sind im hiesigen Ökosystem ein sichtbares Problem, indem sie die einheimsiche Flora verdrängen. Subtiler ist das mangelnde Nahrungsangebot. Zwar bieten viele Neophyten zumindest den Generalisten unter den Bienen und anderen Insekten Nahrung an, die Spezialisten gehen jedoch leer aus. Aber gerade sie sind es, die oft im Bestand bedroht sind und daher besonders unserer Hilfe bedürfen. Und diese Hilfe können Sie mit heimischen Stauden ganz einfach pflanzen.
Für alle Pollen- und Nektarsammler eine echte Mogelpackung sind gefüllte Blüten. Sie sehen zwar für manches Auge besonders schön aus, bieten jedoch den anfliegenden Insekten kaum oder gar keine Nahrung. Ihre Staubblätter sind zu funktionslosen Zierblättern geworden, die die Blüte füllen – aber eben keinen Pollen mehr produzieren. Auch versperren sie den Weg zum Nektar – soweit diese Blüten überhaupt noch welchen produzieren. Gefüllte Blüten sind also eine Nullnummer für unsere heimische Insektenfauna.
Viele Insekten hängen jedoch nicht erst als erwachsene Tiere von heimischen Stauden oder einjährigen Blumen ab. Schon als Raupenfutter für so manchen Schmetterling und andere Krabbler sind sie ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Auch hier gibt es Generalisten mit breitem Nahrungsspektrum und Spezialisten. So finden sich beispielsweise die Raupen vieler Bläulingsarten an heimischen Schmetterlingsgewächsen ein, der Rotklee-Bläuling sogar nur an dieser einen Pflanzenart.
Stauden und Blumen sind jedoch nicht nur Nahrung für die verschiedenen Entwicklungsstadien vieler Insekten. Sie sind auch Wohnstatt und Wintersitz. So überwintern viele Insekten in den hohlen Stängeln angestorbener Staudenteile – weshalb Sie diese erst im nächsten Frühjahr nach der Frostphase entfernen sollten. Der dichte Bewuchs der bunten Vielfalt bietet außerdem Schutz für kleine Wirbeltiere. Im Refugium temporum sind es vor allem die Spitzmäuse, die geschäftig durchs dichte Grün eilen.
Stauden und einjährige Blumen im Refugium temporum
Gemeines Leimkraut
(Silene vulgaris)
heimische Wildform
Staude
Rote Liste: ungefährdet
Noch kein Futterportrait vorhanden
- Hauptblütezeit: Mai bis September
- robust, winterhart, Sonne bis Halbschatten
- Pfahlwurzel
- für 13 Wildbienenarten
- für 22 Schmetterlingsarten und 27 Raupenarten als Futterpflanze (davon 12 spezialisiert)
- für 1 Schwebfliegenart und 2 Käferarten
Löwenzahn
(Taraxacum sect. Ruderalia)
heimische Wildform
Staude
Rote Liste: ungefährdet
Hier zum Futterportrait!
- Hauptblütezeit: April bis Mai
- robust, winterhart, viele Standorte möglich
- Pfahlwurzel
- für 112 Wildbienenarten (Nektar und/oder Pollen, davon 16 spezialisiert)
- für 1 Schmetterlinge und 63 Raupen (davon 1 spezialisiert)
- für 39 Schwebfliegenarten und 2 Käferarten
- fressende Vogelarten: 1
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