Die Twister Kleintier-Transportbox im Überblick
Die Twister Transportbox von Georplast für Mäuse im Test
Der Twister ist eine Klappbox mit kleinem Henkel, die in 5 verschiedenen Farben (hell- und dunkelgrau, blau, pink und grün) erhältlich ist. Er besteht aus einem transparenten Oberteil mit großzügiger Lüftung und einem farbigen, geschlossenen Unterteil.
Angeboten wird die die Kleintier-Transportbox sowohl in verschiedenen Online Shops als auch in stationären Zoohandlungen. Die Preise beginnen bei 6,50€ für eine Box. Es gibt aber auch Sparpacks zu kaufen, bei denen die die einzelne Box umgerechnet noch günstiger ist. Damit ist der Twister eine eher günstige Box.
Verfügbare Maße & Preise
- 29 x 19 x 18cm - ab ca. 6,50€
Verarbeitung
Der Twister ist trotz des sehr günstigen Preises absolut sauber verarbeitet. Es gibt keine unsauberen Kanten, Passungenauigkeiten oder andere sichtbare Produktionsspuren. Der Deckel ist leichtgängig.
Verarbeitung im Überblick
- tadellos und passgenau
Material
Die Kleintier-Transportbox Twister besteht aus einem recht weichen, geruchlosen Kunststoff, dessen Oberfläche an der Außenseite des Unterteils leicht strukturiert ist. Das Material ist flexibel, aber trotzdem leider nicht besonders schadenresistent. Besonders häfuig geht der Deckel rechts oder links vom Clip-Verschluss kaputt oder das Element zum Einhaken des Oberteils bricht ab. Seltener nimmt das Unterteil Schaden in Form von Rissen.
Die Box lässt sich mit chemischen Desinfektionsmitteln reinigen, ohne dass der Kunststoff leidet. Beim Überbrühen wird die Box weich, verformt sich aber nicht. Auch Einfrieren verträgt das Material problemlos – wird allerdings wie alle Kunststoffe spröde, bis es wieder Raumtemperatur hat.
Das Material im Überblick
- Polypropylen
- recht weicher Kunststoff
- Deckel transparent
- riecht nicht (Verwendung von Weichmachern nicht bekannt)
Stabilität
Der Twister ist trotz seines recht weichen Materials ausreichend stabil, um ihn zu stapeln. Wer es allerdings übertreibt oder die Box in eine Ecke quetscht, riskiert, dass sie sich doch spürbar verformt. Schaden nimmt das Material dabei aber eher selten. Allerdings können sich Oberteil und Unterteil so stark gegeneinander verformen, dass Spalten entstehen, durch die die Boxeninsassen flüchten oder in denen sie steckenbleiben können. Die Transportbox mit Kraft in eine Lücke quetschen sollten Sie also nicht.
Stabilität im Überblick
- bedingt formstabil
- stabil genug zum Stapeln
Lüftung
Die Kleintier-Transportbox Twister hat Lüftungsschlitze oben und seitlich am Deckel, Dadurch ist sie sehr gut belüftet und die Lüftung ist noch ausreichend, wenn auf die Box etwas draufgestapelt wird.
Der Schutz vor Zugluft ist eher mittelprächtigt, da sich die seitlichen Lüftungsschlitze sich zwar nur in der oberen Hälfte befinden, die Box aber nicht sonderlich hoch ist.
Die Lüftungsschlitze sind schmal genug für Weißfußmäuse, Zwerghamster, Farbmäuse und ähnlich kleine Nager. Sehr kleine Tiere wie Knirpsmäuse, Zwergschläfer oder Etruskerspitzmäuse sollten Sie damit nicht transportieren. Sie können sich mitunter durch die Schlitze quetschen.
Die Lüftung im Überblick
- sehr gute Durchlüftung
- mittelprächtiger Zugluftschutz
Hygiene
Die Mäusetransportbox Twister lässt sich innen und außen einfach und vollständig reinigen.
Auch die Desinfektion und Parasitenprophylaxe ist unkompliziert. durch die glatten Oberflächen kann sie mit Desinfektionsmitteln abgewischt werden. Hier hat die Box auch Neopredisan vertragen. Außerdem übersteht sie auch Abbrühen und Einfrieren ohne Schaden.
Mit wenig Streu gefüllt, krümelt die Box selten. Allerdings kann die Streu bei höherem “Füllstand” recht einfach rausfallen. Außerdem können die Insassen sie an der seitlichen Lüftung rausgraben.
Ebenfalls unpraktisch ist das Boxenkonzept, wenn Sie Heu mit recht langen Halmen verwenden. Die verschwinden dann fast nie vollständig da, wo sie sollen – nämlich in der Nagertransportbox. Ein Teil wird zwischen Deckel und Unterteil eingeklemmt und kann dann z. B. auch das Auto verschmutzen.
Die Lüftung im Überblick
- einfach zu reinigen
- gut zu desinfizieren
- bedingt krümelfrei
Handling
Zusammenbauen und zerlegen
Das Handling der Transportbox macht Spaß. Oberteil an zwei Stellen einhaken und fertig. Durch das weiche Material des Deckels geht das auch recht einfach und ohne das der Steg leicht abbricht. Genauso einfach lässt sich die obere Hälfte auch wieder aushaken.
Verschluss
Der Verschluss folgt einem einfachen System: Ein Clip würd über eine Nase gezogen und schon ist der Twister zu. Damit er nicht genauso schnell wieder offen ist, ist die er an der Unterseite der Nase ein Absatz eingearbeitet. Dadurch ist sie vorn dicker als hinten und verhindert, dass der Clip einfach abrutscht. Nettes Feature: Man kann zusätzlich noch eine Sperre (Band, Hölzchen, …) durch die Nase ziehen, um den Clip doppelt abzusichern.
Tragen und Transport
Mit dem Henkel lässt sich die Mäusetransportbox bequem tragen – solange die Nager nicht von innen dessen Verankerung an- oder gar abgefressen haben. Dann kann das beim Anheben eine böse ÜBerraschung geben. Im schlimmsten Fall fällt die Box dann während des Tragens erst zu Boden.
Mehr als eine Box pro Hand können Sie mit diesem System nicht tragen. Aber dafür passen 4 der Transportboxen in eine Ikea-Tasche.
Das Handling im Überblick
- einfach zusammenzusetzen
- einfach zu zerlegen
- Verschluss einhändig bedienbar
- bedingt sicherer Henkel
Sicherheit
Der Twister besteht aus aus Polypropylen und damit aus einem Kunststoff ohne Weichmacher. Er dünstet daher ebendiese auch nicht aus und ist ein sicheres Material.
Im Handling ist die intakte Kleintier-Transportbox nicht nur bequem, sondern auch sicher beim Tragen. Der Verschluss kann sich nicht einfach öffnen.
Gefährlich kann dagegen das generelle Boxenkonzept werden. Mit einem Tier, das dann bitte auch nicht zu scheu oder sprunghaft sein sollte, lässt sich die Box problemlos und sicher besetzen. Anders sieht das aus, wenn darin scheue, sprunghafte Nager oder Gruppen reisen sollen. Bei sehr scheuen Tieren besteht durch das niedrige, bei offener Box rundum offene Unterteil die Gefahr, dass sie einfach aus der Box springen.
Wollen Sie eine Gruppe von Mäusen darin transportieren, wird das vor allem bei wuseligen und scheuen Gesellen gefährlich. Haben Sie nicht sicher alle Tiere im Blick, können Sie beim Schließen eines einklemmen. Wer die Box dann hektisch schließt, kann eine Maus sogar ernsthaft verletzen.
Die Sicherheit im Überblick
- ohne Weichmacher
- keine Teile, die sich leicht lösen
- realistische Gefahr, eine Maus einzuklemmen
- Fluchtgefahr bei scheuen, sprunghaften Nagern
Nagefaktor
An diesem Punkt muss ich leider feststellen: Für Nager ist der Twister nicht gemacht. Der weiche Kunststoff hat den extrem harten Zähnen von Nagern nichts entgegenzusetzen. Wenn sie das wollen, kommen Mäuse mit ihren Zähnen durch das softe Material wie durch Butter durch. Um Gegensatz zu den extrem harten Klarsichtdeckeln einiger andererer Modelle wie dem Pico ist dieser Deckel ratzfatz angefressen. Mir sind diverse Berichte von Haltern bekannt, die ihre Mäuse mit diesen Boxen transportiert oder zum Reinigen abgestellt und anschließend die Tiere aus dem Auto oder der Wohnung gefischt haben. Bei mir haben Farbmäuse vom Essener Tierheim bis zur Autobahnauffahrt in Essen gebraucht, um durch den Deckel zu kommen. Für starke Nager ist diese Mäusetransportbox also nicht geeignet.
Der Nagefaktor im Überblick
- nicht für Tierkurier geeignet
- nicht für starke Nager
- Schwachstelle: Seitenlüftung
- Löcher schlecht reparabel
Platzfaktor
Zusammengebaut verbraucht der Twister recht viel Platz. Aber auch zerlegt lässt er sich nur bedingt platzsparend stapeln,, da die Oberteile nicht so schön ineinander passen, wie die Unterteile. Das macht sich aber nur bei Pflegestellen und Tierheimen bemerkbar, die viele dieser Boxen haben.
Der Platzfaktor im Überblick
- zerlegt bedingt stapelbar
Fazit
Der Twister ist eine handliche, eher kleine Transportbox aus dem günstigen Preissegment, die mit einer guten Verarbeitung überzeugt. Allerdings klemmt es in wesentlichen Punkten, nämlich der Sicherheit und der Nagefestigkeit. Für einen Hamster mag die Box gut funktionieren. Schon bei einer Gruppe Farbmäuse kann das Besetzen der Transportbox problematisch werden. Scheue Exoten oder Wildmäuse und dann vielleicht noch mehrere darin unterbringen zu wollen, wird für Passagiere und Halter zum Glücksspiel, ob das ohne Zwischenfälle funktioniert. Außerdem besteht eine realistische Gefahr, dass die Nager den Deckel lochen.
Deshalb gibt es vom Mäuseasyl auch keine Kaufempfehlung. Für den geneigten Mäusehalter gibt es deutlich geeignetere Transportboxen.
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Test vom: 20.07.2020
Letztes Update: 22.08.2020