Eignung
Die Duftmethode kann das erste Kennenlernen bei schwierigen Kombis erleichtern. Vor allem, wenn die Parteien sehr aggressiv aufeinander reagieren, kann diese Ergänzung sinnvoll sein.
Das brauche ich:
- Duftkiller oder Duftmedium
- eine Basismethode zum Kombinieren
So funktioniert die Duftmethode
Die Duftmethode wird selten als alleinige Vergesellschaftungsvariante eingesetzt. Sie hat sich aber bei schwierigen Vergesellschaftungen als gute Ergänzung der Etappenmethode, der Kleinraummethode und des neutralen Bodens erwiesen.
Von der Duftmethode gibt es mehrere Varianten, die alle zum Ziel haben, dass die Tiere identisch oder zumindest vertrauter riechen.
Wichtig: Wenn Sie die Duftmethode wählen, behandeln Sie bevorzugt die Körperregionen mit Duftdrüsen (z.B. am Po, unter dem Bauch oder unter dem Kinn).
Auch wenn die Tiere bei dieser Methode anfangs sehr friedlich sind, müssen Sie sie gut beobachten. Wenn die Wirkung des gewählten Mittels nachlässt, können die Mäuse durchaus noch aggressiv aufeinander reagieren.
Die Methode gilt als gescheitert, wenn die Tiere, nach Wirkungsende des Mittels wieder aggressiv werden oder sogar sofort beginnen, einander anzugreifen.
Vorteile
- einfache Anwendung
- wenig oder kein besonderes Equipment nötig
Nachteile
- verleitet dazu, ungeeignete Medien zu verwenden
Duftmethode - Die Varianten
Alle Varianten, bei denen die Tiere in irgendwelchen speziell riechenden Flüssigkeiten (meist Tees oder Duftöllösungen) schwimmen müssen, verursachen Mäusen Angst bis hin zur Panik. Das ist Tierquälerei und hat mit Vergesellschaftung nichts zu tun! Schon deshalb sollten Sie auf diese immer noch von manchen Haltern praktizierte Variante verzichten. Das gilt auch für badende Arten wie Schilfwühlmäuse oder Rötelmäuse.
Außerdem besteht bei dieser Version eine reelle Gefahr, dass sich Ihre Mäuse erkälten.
Auch ist der Erfolg dieser Form der Duftmethode äußerst umstritten. Lässt die Angst nach, kracht es nicht selten erneut.
Ätherische Öle
Inwieweit das Einreiben mit Duftölen für die Tiere verträglich, unverträglich oder gar giftig ist, ist nicht eindeutig nachgewiesen. Jedoch sind die meisten Duftöle zu intensiv für die sensiblen Atemwege der Mäuse und verursachen auf der Haut Reizungen. Verzichten Sie daher auf das Auftragen eines beliebigen ätherischen Öls.
Eine Ausnahme bildet Lavendel. Den können Sie – am besten mit einem Trägeröl verdünnt – als Punkt auf die Mäuse auftippen oder sanft an den Duftdrüsen einreiben.
Klo-Ecken
Bei der „natürlichen Duftmethode“ werden die zu vergesellschaftenden Mäuse mit Streu aus der Klo-Ecke der jeweils fremden Partei gründlich abgerieben. So haftet ihnen der Duft des oder der neuen Partner(s) an. Sie riechen bei der ersten Begegnung also vertrauter. Das reduziert meist das Aggressionspotential.
Im Gegensatz zum Lavendelöl Reiben Sie jedoch mit der Streu nicht nur über die Bereiche mit den Duftdrüsen, sondern über die gesamte Maus.
Synthetische Düfte
Ich treffe immer wieder auf Halter, die Deos, Parfüms oder Parfümöl verwenden, um ihre Mäuse olfaktorisch zu “neutralisieren”. Daher nochmal ganz deutlich: Synthetische Düfte gehören nicht auf die Maus! Zum einen können Komponenten davon eventuell unverträglich oder gar giftig sein. Zum anderen können sie auch Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen. Da Sie in der Regel nie genau wissen, was in einem Parfüm genau drin ist, sollten Sie ein solches auch nicht an Ihren Tieren anwenden.
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