Als Verhaltensstörungen – auch Verhaltensanomalien – werden alle Verhaltensweisen bezeichnet, die erkennbar vom normalen Verhaltenspektrum der jeweiligen Mäuseart abweichen.
Verhaltensstörungen können beispielsweise aus falscher Haltung resultieren, etwa, wenn das Gehege in Größe oder Struktur nicht den Ansprüchen seiner Bewohner entspricht. Ein besonders deutliches Beispiel hierfür sind Mäuse aus klassischer Futter- und Labortierhaltung. Sie müssen in nahezu leeren, deutlich zu kleinen Käfigen existieren. In Experimenten konnte nachgewiesen werden, dass grundlegende Einrichtungsgegenstände wie eine blickdichte Rückzugsmöglichkeit die Auffälligkeiten schon merklich verringert.
Je anspruchsvoller eine Art ist und je intelligenter die Tiere sind, desto größer ist die Gefahr der Entwicklung von Verhaltensstörungen bei Haltungsfehlern. Für den Haustierhalter gibt es hier die Möglichkeit des „Envirometal Enrichment“, also der Anreichung der Umgebung der Tiere mit Reizen und Beschäftigungsmöglichkeiten, wenn das Gehege bislang zwar groß genug, aber zu karg war.
In einigen Fällen haben Verhaltensstörungen aber auch einen genetischen Hintergrund, wie es bei den sogenannten Tanzmäusen deutlich sichtbar der Fall ist.
Viele Verhaltensstörungen ließen sich leicht vermeiden, wenn sich der Halter vorher über seine Nager informiert hätte. Da dies leider noch nicht jeder Tierbesitzer in ausreichendem Maße tut, gibt es immer wieder Mäuse mit verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten und –störungen, die in dieser Rubrik detaillierter vorgestellt werden. Dazu gehören: