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Von Rasieren spricht man dann, wenn eine Maus einen Artgenossen so heftig putzt, dass diesem die Haare ausgehen oder sie ihm die Haare regelrecht bis auf die Haut abfrisst. Mitunter wird solch heftiges Putzen auch von leisen Fieptönen des Opfers begleitet.
Im Gegensatz zu Pilzen und parasitären Erkrankungen, die mit Fellverlust einhergehen können, ist die Haut von lediglich rasierten Tieren kahl, aber sonst glatt, unversehrt und unauffällig.
Werden die Mäuse um die Schnauze rasiert, ist diese fast kahl. Damit fehlen aber auch die zur Orientierung notwendigen Tasthaare.
Ursache
Das Verhalten taucht meistens spontan auf und lässt sich nur schwer von außen an einer bestimmten Ursache festmachen.
In der Regel bauen die Mäuse damit soziale Spannungen innerhalb der Gruppe ab. In der Regel putzt das ranghöhere Tier das rangniedere im wahrsten Sinne des Wortes runter.
Einige vermuten immer noch eine genetische Veranlagung zum Rasieren. Dagegen spricht das spontane Auftreten der Störung, die in der Regel auch wieder verschwindet. Hinzu kommt, dass es gehäuft bei Tieren aus minimaler Haltung auftritt. Daher ist es eher als Verhaltensstörung anzusehen.
Wer rasiert?
Rasieren ist ein Verhalten, das sich im wesentlichen auf Farbmäuse beschränkt, die dies untereinander tun.
Im weiteren Sinne können darunter auch Farbmäuse gezählt werden, die bei Stachelmäusen die Stacheln auf dem Po und dem unteren Rücken ausreißen.
Selten rasieren auch verschiedene Rennmäuse.
An anderen Arten konnte ich dieses Verhalten noch nicht beobachten.
Abhilfe
Rasieren lässt sich in der Regel recht leicht beheben. Meist reicht es schon, wenn Sie den Tieren mehr Platz und/oder mehr Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten.
Hilft dies nichts, bringt fast immer eine veränderte Gruppenstruktur einen guten Erfolg. Werden also weitere Exemplare hinzu vergesellschaftet oder verstirbt eine Maus, verschiebt sich die Sozialstruktur. Häufig verschwindet damit auch das Rsieren.