Wie kühle ich meine Mäuse im Sommer richtig?

Je nach Herkunft Ihrer Nager sollten Sie spätestens ab 28 bis 30°C anfangen, Ihren Tieren Kühlung zu verschaffen. Achten Sie dabei genau, darauf, ob Ihre Mäuse Unwohlsein zeigen und kühlen Sie entsprechend auch eher oder später.
Beobachten Sie Ihre Mäuse:
  • Werden sie träge?
  • Sehen sie schlapp aus?
  • Sitzen sie an kühleren Scheiben oder auf kalten Steinen?

Diese und ähnliche Anzeichen deuten darauf hin, dass den Tieren zu warm ist.
Bieten Sie daher spätestens nach dem ersten Auftreten dieser Anzeichen Kühlung an, besser schon vorher. Sorgen Sie dafür, dass die Mäuse immer Platz zum Ausweichen haben und sich in der Zone einer ihnen angenehmen Temperatur niederlassen können.
Die Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung sollte an heißen Tagen selbstverständlich sein.
Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Mäusen Kühlung zu verschaffen. Beachten Sie, dass nicht jede Methode für alle Gehege und alle Arten geeignet ist!

Keramikhaus

Kühle Steine, Keramik und Co.

Geben Sie Steine, Fliesen, Keramikhäuschen oder ähnliches Inventar für einige Stunden in den Kühlschrank oder die Kühltruhe. Danach legen Sie die Gegenstände ins Gehege – am besten auf ein Häuschendach.
Achten Sie bei Stücken aus der Tiefkühltruhe darauf, dass diese nicht mehr so kalt sind, dass Sie mit der Haut der Hände daran klebenbleiben!
Umwickeln Sie sehr kalte Gegenstände im Zweifel mit einem Handtuch oder warten Sie einige Minuten, bevor Sie sie ins Gehege geben.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:
unglasierter Ton kühlt gut

Klimaanlage aus Ton und Keramik

Tränken Sie Terrakottagegenstände oder andere unglasierte Gefäße aus Ton oder Keramik (z. B. Blumentöpfe) mit Wasser und stellen Sie sie dann für einige Stunden in den Kühlschrank. Anschließend geben Sie sie ins Gehege. Das langsam verdunstende Wasser erzeugt zusätzliche Verdunstungskälte. Zudem hält diese Kühlung etwas länger als die trockene Keramikkühlung.

WICHTIG: Frieren Sie die nassen Gegenstände niemals ein. Die Chance ist groß, dass Sie sie damit zerstören, weil die Sachen in der Tiefkühltruhe kaputt frieren.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:
Sandbad zum Kühlen

Kühles Sandbad

Stellen Sie das Sandbad einige Stunden in den Kühlschrank oder die Tiefkühle und bieten Sie es kalt wieder an.

Bei sehr großen Gehegen mit größeren Sandflächen können Sie – genug Platz in der Kühlung vorausgesetzt – auch einen ganzen Sack Sand kühlen und danach in einem Teil des Geheges ausschütten.
Achten Sie bei dieser Variante darauf, dass die Mäuse ausreichend Platz haben, um der kühlen Fläche auszuweichen, wenn sie das möchten. Andernfalls drohen Erkältungen.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:
feuchte Erde

Feuchte(r) Sand, Humus oder Erde

Wenn Sie ein Gehege mit klassischer Einstreu wie Holzspäne oder Hanf haben, können Sie feuchten Sand oder feuchte Erde in einem kleinen Buddelaquarium anbieten.

In Wüsten- und Steppenterrarien können Sie Sandbereiche anfeuchten. Zu nass sollte es im Gehege für diese Arten jedoch nicht werden. Achtung: Nasser Sand hat ein deutlich höheres Gewicht als trockener. Denken Sie an die Statik!

Nager wie Rötel- und Schilfwühlmäuse, die es ohnehin feucht lieben, können Sie den Bodengrund jetzt stärker anfeuchten als gewohnt.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:
Badeschale für Mäuse

Wasserbad

Füllen Sie eine flache Schale, eine Back- oder Auflaufform oder ein ähnliches Gefäß mit Wasser. WICHTIG: Ihre Mäuse müssen das Bad selbstständig wieder verlassen können. Legen Sie also im Zweifel einen Stein als Kletterhilfe für den Ausstieg ins Wasser.

Diese Kühlung eignet sich für alle wasserbadenden Nager, beispielsweise Farbratten, Schilfwühlmäuse und Rötelmäuse. Bei Ratten können Sie die Badeschale auch gleich mit Leckerli verbinden und die schlauen Nager Mais oder anderes Futter aus dem Wasser angeln lassen.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:

Kühlender Nebel

Füllen Sie einen Blumensprüher mit kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser und sprühen Sie Ihre Tiere mit feinem Sprühnebel an.

Besonders gern mögen diese Kühlung Farbratten, Rötelmäuse und andere Nager, die ohnehin recht wasseraffin sind. An besonders heißen Tagen schätzen aber auch Vielzitzenmäuse, Farbmäuse, Grasmäuse u. ä. Arten den feinen Nebel. Für Tiere mit empfindlichem, vorwiegend sandgepflegtem Fell wie Bleiche Rennmäuse, Wüstenspringmäuse und ähnliche ist diese Kühlung ungeeignet!

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:

Kalte Gläser

Nehmen Sie Eis und eine gute Portion Salz und geben Sie Beides in ein Schraubglas. Füllen sie das dann mit kaltem Wasser aus dem Hahn bis unter den Deckel und verschließen Sie es. Durch das Salz bleibt das Wasser länger kalt, als wenn Sie nur Eis verwenden würden.

Das Glas können Sie so direkt ins Gehege stellen. Sie können es aber auch zwischen Transportboxen stellen oder an der Außenseite befestigen. Wenn Sie ein solches Glas in eine (größere) Transportbox geben möchten, müssen Sie es immer fest fixieren, damit es nicht in der Box herumkullern kann. Stellen Sie die Box dann immer mit Glas in Fahrtrichtung!.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:

Kühlakku

Wickeln Sie einen Kühlakku in ein Handtuch und platzieren Sie das Bündel auf dem Gitter des Geheges oder dem Deckel einer Transportbox. Da kalte Luft schwerer ist als warme, sinkt die gekühlte Luft nach unten ins Gehege.

Achtung: Die Mäuse sollten den Akku nicht erreichen und annagen können. Der Inhalt der Kühlakkus ist in der Regel nicht sonderlich gesund für kleine Nager.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:

Eisbeutel

Wickeln Sie einen Beutel mit Eiswürfeln in ein Handtuch und platzieren Sie das Bündel auf dem Gitter des Geheges. Da kalte Luft schwerer ist als warme, sinkt die gekühlte Luft nach unten ins Gehege.

Beim Eisbeutel können Sie abwägen: Ist es extrem heiß und Sie müssen schlimmstenfalls im unklimatisierten Auto mit den Tieren fahren, können Sie den Eisbeutel im Handtuch auch (an der Boxenwand, die in Fahrtrichtung zeigt) direkt in eine – größere! – Box geben.
Sie können den Beutel im Gehege auch an ein Keramik- oder Tonversteck legen, dass dann gezielt gekühlt wird.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:

Feuchtes Handtuch

Befeuchten Sie ein altes Handtuch und hängen Sie es über das Gehege oder an eine Gehegeseite.

Achtung: Diese Kühlung eignet sich nicht für Aquarien und Terrarien! Einige Mäuse neigen außerdem dazu, den Stoff durch´s Gitter zu ziehen. Sie sollten an dem verwendeten Handtuch also nicht mehr allzu sehr hängen.

Wasserliebenden Arten wie Schilfwühlmäusen können Sie auch ein feuchtes Tuch statt Einstreu in die Transportbox geben.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:
Springbrunnen

Springbrunnenkühlung

Installieren Sie im Gehege einen Zimmerspringbrunnen. Das verdunstende Wasser erzeugt Verdunstungskälte.

Achten Sie darauf, dass die Nager nicht an die Elektrik kommen (im Zweifel Kabelschacht im Gehege ziehen)! Diese Lösung bietet sich vor allem für Naturgehege mit Erde als Bodengrund an.

Geeignet für:
Kühlt:
Das brauchen Sie:
WICHTIG!
Seien Sie mit dem Einsatz von Ventilatoren und Klimaanlagen vorsichtig. Sie können ohne Zugschutz auch bei hohen Temperaturen Erkältungen verursachen!

Bildquelle

Springbrunnen: JBauer Fotografie (Pixabay)