Fütterungsmethoden – Wie füttere ich meine Mäuse?

Wie füttere ich meine Mäuse? Auf diese Frage gibt keine endgültige oder ideale Antwort. Je nach Situation, Tierart und Ihren Zielen können verschiedene Lösungen für Sie passend sein. Deshalb stelle ich Ihnen hier nur die wichtigsten Methoden mit Vor- und Nachteilen kurz vor.

Eine Futterschüssel

Die Fütterung aus einer Futterschüssel ist die üblichste Methode. Eine Futterschüssel für Trocken- und eine für Feuchtfutter gehört meist zur Grundausstattung bei der Anschaffung von Nagern.
Vorteile
  • ungefähre Kontrolle über die Nahrungsaufnahme
  • Mäuse können an der Futterschüssel mitunter gezählt und auf Krankheitsanzeichen angeschaut werden
Nachteile
  • Nahrungsaufnahme geht sehr schnell → wenig Beschäftigung, der Instinkt zur Nahrungssuche wird kaum angesprochen, da eben nicht gesucht werden muss
  • manche Arten pinkeln beim Fressen ins Futter bei entsprechender Schüsselgröße

Mehrere Futterschüsseln

Die Fütterung aus mehreren Futterschüsseln bietet sich vor allem für größere Gehege an. Auch für Arten, die bei zu großen Schüsseln beim Fressen ins Futter urinieren, ist die Fütterung aus mehreren kleinen Schüsseln von Vorteil. Das Futter bleibt dann sauber. Abhilfe kann diese Form der Fütterung auch bei futterneidischen Exemplaren bringen.
Vorteile
  • mehr Beschäftigung bei der Nahrungssuche als mit nur einer Schüssel
  • ungefähre Kontrolle über die Nahrungsaufnahme
  • Futter bleibt sauber, wenn in sehr kleinen Schüsseln gefüttert wird
Nachteile
  • Mäuse beim Fressen schlechter zu beobachten, da sich die Gruppe meist verteilt

Futterautomaten

Futterautomaten, auch Futterspender genannt, sind quasi Schüsseln mit angeschlossenem Futterreservoir, aus dem das Futter automatisch nachrutscht. Sie eignen sich vor allem dann, wenn Sie Ihre Nager einmal einige Zeit allein lassen und mit Futter versorgen müssen. Problematisch sind sie allerdings bei allen hamsternden Arten wie Maushamstern oder Küstenmäusen. Die räumen einen solchen Spender auch gern mal in der ersten Nacht komplett leer. Dann ist es schwierig zu überblicken, wann das Futter wirklich alle ist.

Vorteile
  • Futter auf Vorrat, wenn Sie mal unterwegs sind
  • ungefähre Kontrolle über die Nahrungsaufnahme
  • Futter bleibt sauber, da die Schüsseln unter dem Reservoir i.d.R. recht klein sind
Nachteile
  • hamsternde Arten räumen das Reservoir sofort komplett aus

Im Streu verteilen

Das Trockenfutter wird bei dieser Methode einfach im Streu verteilt. Die Mäuse müssen es dann zusammensuchen. So sind sie deutlich länger mit der Nahrungssuche beschäftigt und Futterneider können das Futter nicht für sich allein beanspruchen und verteidigen.

Vorteile
  • die Nahrungssuche dauert relativ lange → Mäuse sind beschäftigt
  • verderben des Futters durch Urin schwer möglich
  • gute Option bei Futterneidern
Nachteile
  • schlechte Kontrolle über die aufgenommene Nahrungsmenge

Fruchtstände

Hierbei werden beispielsweise Hirsekolben, Getreideähren, Sonnenblumenköpfe oder ähnliches als kompletter Fruchtstand angeboten, aus dem sich die Nager ihr Futter selbst erarbeiten müssen. Sie können so viele verschiedene Futtermittel anbieten, wie etwa verschiedene Hirsen.
Ebenfalls zu dieser Fütterungsmethode zählen geschlossene Nüsse wie Haselnüsse, Walnüsse oder die sehr harten Zirbelnüsse. Hier haben Sie den zusätzlichen Vorteil, dass Ihre Mäuse eine ganze Weile mit dem Öffnen beschäftigt sind.

Vorteile
  • lange Zeit wird mit Nahrungssuche verbracht
  • natürliche Futterform
  • verderben des Futters durch Urin (fast) nicht möglich
  • Kontrolle über die Nahrungsaufnahme
Nachteile
  • nicht als alleinige Fütterungsform geeignet → einseitig

Futterspieße

Futterspieße eignen sich vor allem zum Anbieten von Obst und Gemüse, aber auch von Fleischstücken. Alternativ zu Spießen aus dem Fachhandel können Sie das Futter auch einfach auf kleine Äste spicken. Diese Fütterungsmethode bietet sich zum einen zur Beschäftigung an. Zum anderen können die Mäuse das Frischfutter nicht einfach wegtragen und horten. So bauen Sie also auch schimmelnden Vorratslagern vor.

Vorteile
  • das Futter muss erarbeitet werden → die Tiere sind beschäftigt
  • Verderben des Futters durch Kot und Urin schwer möglich
  • Futter kann nicht gehortet werden
Nachteile
  • nicht für alle Futterformen geeignet

Lebendfutter

Lebendfutter wird an Mäuse hauptsächlich in Form von Insekten und anderen Wirbellosen gefüttert. Nicht jede Art und nicht jedes Individuum nimmt jedoch lebendes Futter an. Geeignet ist dieses Futter daher vor allem für Arten mit einem gewissen Jagdinstinkt.

Vorteile
  • sehr mobile Insekten (Grillen, etc.) regen zu mehr Bewegung an
  • natürliches Verhalten wird angesprochen
  • natürliche Ernährungsform
Nachteile
  • Mehlwürmer sind sehr fett
  • manche Insekten flüchten in die Wohnung (und vermehren sich im schlimmsten Fall dort)

Letztes Update: 27.02.2020