Baumspinat - Chenopodium giganteum
Trivialnamen:
- Magentaspreen
- Riesengänsefuß
- Spinatbaum
Baumspinat - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit
Beim Baumspinat ist der Namen Programm. Der entfernte Verwandte unseres Gartenspinats gehört wie dieser zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), wird unter optimalen Bedingungen aber stattliche 2,5 bis 3 m hoch. An der Basis kann der Stängel bis zu 5 cm dick werden. Die Pflanze erreicht hier einen Durchmesser von bis zu 1,5 m und verjüngt sich nach oben. Auch die größten Blätter wachsen an der Basis und können hier bis zu 20 cm lang werden. Auch sie werden nach oben kleiner – und zarter.
Markant ist für den Baumspinat neben seiner imposanten Größe das purpur leuchtende Herz der Pflanzen, das ihn schon als kleine Pflänzchen mit den Keimblättern unverwechselbar macht. Die Blätter können Sie ab Juni ernten. Hierzulande blüht der Baumspinat je nach Region zwischen Juli und September in Blütenrispen, die zahllose Einzelblüten versammeln. Die Blätter können sie dann weiter ernten. Sie werden aber mit zunehmendem Alter der Pflanze derber. Etwa 2 bis 3 Wochen nach der Blüte sind die1 bis 2 mm winzigen, schwarzen Samen reif.
Ursprünglich im Himalaya beheimatet, fühlt sich der Baumspinat auch hierzulande wohl. Der Anbau der einjähren Pflanze wird in der Literatur recht unterschiedlich beschrieben. Ich habe den Baumspinat allerdings als sehr flexibel und recht anspruchslos kennengelernt. Sprich: Er wächst quasi überall und auf jedem Boden. Besonders wohl fühlt er sich aber auf humosen, nährstoffreichen Böden in der Sonne und im Halbschatten und wird dort auch entsprechend riesig. Die Kultur ist sowohl im Beet als auch im Kübel möglich, wobei ich hier min. 35 cm als Topfdurchmesser empfehlen würde.
Man kann den Baumspinat ab März vorziehen. Er keimt jedoch sehr zuverlässig, sodass auch die Direktsaat ab April funktioniert. Bei der Aussaat sollten Sie die kleinen Samen nur andrücken und nicht bedecken, denn der Baumspinat ist ein Lichtkeimer. Die kleinen Pflänzchen erscheinen nach 2 bis 3 Wochen. Bei der Direktsaat ernten Sie am besten die kleineren Pflanzen früh und schaffen den kräftigsten so Raum zum Wachsen. Die verbleibenden Pflanzen sind mäßig trockenheitstolerant und danken Ihnen deshalb eine Mulchschicht und ab und zu eine Wassergabe.
Samen nehmen Sie am besten von den kräftigsten Pflanzen, wenn Sie den Baumspinat gezielt weiter anbauen wollen. Die anspruchslose Pflanze vermehrt sich aber auch recht zuverlässig durch Selbstaussaat. Meine Erfahrung: Rund um einen Baumspinat erscheinen im kommenden Jahr viele, kleine magentafarbene Pflänzchen. Wer das nicht möchte, muss den Fruchtstand vor der Reife abschneiden.
Die grünen und violetten, krautigen Teile des Baumspinats schmecken jung sehr mild, sind gut verträglich und bei den meisten Nagern und anderen Frischfressern sehr beliebt. Ältere Blätter sind derber und können je nach Standort, Wuchsbedingungen und Vegetationsphase etwas bitter werden. Davon sollten Sie dann weniger verfüttern, da der Geschmack auf den sich erhöhenden Gehalt an Oxalsäure und Saponinen hinweist.
Die Trauben mit den zahllosen, recht unscheinbaren Einzelblüten sind fressbar und werden auch recht gut angenommen.
Die winzigen Saaten sind fressbar, aber eher für Kleinsaatenfresser wie Wüstenspringmäuse interessant, die auch sehr feine Saaten mögen. Über die Inhaltsstoffe der Samen konnte ich leider keine Daten finden. Aufgrund der Verwandschaft zum Gartenspinat liegt aber nahe, dass auch die Samen des Baumspinates Ölsaaten sind.
Die Wurzel des Baumspinats hat keinen besonderen Futterwert, ist aber fressbar.
Die Keimlinge des Baumspinats sind zwar fressbar. Jedoch lohnt er als Keimfutter kaum: Ertragreicher und sinnvoller ist es, die große Pflanze zu verfüttern.
Fütterungsempfehlungen
Farbmäusen können Sie alle Bestandteile des Baumspinats verfüttern. Junge, zarte Blätter können Sie ad libitum anbieten. Ältere Blätter und Blüten würde ich wegen des steigenden Gehaltes an Saponinen und Oxalsäure nur noch mäßig verfüttern. Mit den winzigen Samen tun sich Farbmäuse oft schwer.
Mongolischen Rennmäusen können Sie alle Bestandteile des Baumspinats verfüttern. Junge, zarte Blätter können Sie ad libitum anbieten. Ältere Blätter und Blüten würde ich wegen des steigenden Gehaltes an Saponinen und Oxalsäure nur noch mäßig verfüttern. Mit den winzigen Samen tun sich Mongolen mitunter schwer.
Exotischen Mäusen können Sie alle Bestandteile des Baumspinats verfüttern. Junge, zarte Blätter können Sie ad libitum anbieten. Ältere Blätter und Blüten würde ich wegen des steigenden Gehaltes an Saponinen und Oxalsäure nur noch mäßig verfüttern. Mit den winzigen Samen tun sich manche Arten schwer oft schwer. Geeignet sind sie dagegen für alle Arten, denen Sie ohnehin Kleinsaatenmischungen mit sehr feinen Saaten anbieten wie etwa Wüstenspringmäuse oder Stachelmäuse. Die Blätter sind für betonte Frischfresser wie Steppenlemminge, Rötelmäuse oder Schilfwühlmäuse besonders interessant.
Soweit die jeweilige Tierart Frischfutter als Futterbestandteil akzeptiert, können Sie Bauspinat im Gemisch mit anbieten. Rüsselspringer mochten die jungen Blätter hier recht gern.
Allen Hamsterarten können Sie sämtliche Bestandteile des Baumspinats verfüttern. Junge, zarte Blätter können Sie ad libitum anbieten. Ältere Blätter und Blüten würde ich wegen des steigenden Gehaltes an Saponinen und Oxalsäure nur noch mäßig verfüttern. Mit den winzigen Samen tun sich Mittelhamster schwer.
Farbratten können Sie alle Bestandteile des Baumspinats verfüttern. Junge, zarte Blätter können Sie ad libitum anbieten. Ältere Blätter und Blüten würde ich wegen des steigenden Gehaltes an Saponinen und Oxalsäure nur noch mäßig verfüttern. Mit den winzigen Samen tun sich Farbratten aber schwer.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Beim Baumspinat werden vor allem die Blätter verfüttert. Besonders verträglich sind die zarten Blätter der jungen Pflanzen. Sie schmecken auch noch sehr mild, was einen noch sehr geringen Gehalt an Oxalsäure und Saponinen vermuten lässt. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter derber und mitunter auch leicht bitter. Der Gehalt der beiden Stoffe dürfte also mit zunehmendem Alter der Pflanze ebenfalls steigen. Beachten Sie das also und verfüttern Sie ältere Blätter nur noch im Gemisch und in Maßen.
Die Samen können Sie roh verfüttern oder diese ähnlich wie Amaranth kochen. Außerdem können Sie sie zu Mehl vermahlen und dieses zum Backen von Leckerli verwenden.
Medizinische Wirkung
Der Baumspinat wird zwar in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt. Für Mäuse und andere kleine Säuger ist er jedoch nicht von medizinischer Bedeutung.
Kontraindikationen und Giftwirkung
Baumspinat ist in allen Teilen ungiftig. Beachten Sie aber bei älteren und blühenden Pflanzen, dass der Oxalsäuregehalt der Blätter dann so hoch sein kann, das er in großen Mengen magenreizend wirkt.
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