Buchweizen

Buchweizen - Fagopyrum esculentum

Shoppen beim Mäuseladen und dadurch das Mäuseasyl unterstützen

Buchweizen - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist trotz seines Namens kein Getreide, sondern die Saat eines Knöterichgewächses (Polygonaceae). Die historische, bis 60cm hohe Nutzpflanze stammt zwar aus Asien, wächst aber auch bei uns mancherorts verwildert an Weg- und Waldrändern sowie auf Heide-, Schutt- und Unkrautfluren. Hier bevorzugt der Buchweizen mäßig saure, sandige und lockere Böden. Als wärmeliebende Pflanze nimmt er schon bei sehr tiefen Temperaturen unter 3°C Schaden.
Wenn Sie den Buchweizen selber anbauen wollen, sollten Sie ihn je nach Region erst zwischen Mitte Mai und Anfang Juli aussäen. Er blüht dann innerhalb von 6 bis 9 Wochen. Ernten können Sie die Saat des schnellwüchsigen Knöterichs schon etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat.

Die grünen, krautigen Teile des Buchweizens können Sie im Gemisch problemlos verfüttern. Das Kraut enthält bis zur Blüte nur wenig Fagopyrin. Der Gehalt steigt mit Beginn der Blüte, bleibt aber im unbedenklichen Bereich, wenn Sie Buchweizen nicht als alleiniges Frischfutter anbieten.

Vor allem junge Blüten enthalten viel Fagopyrin. Sie sollten Sie deshalb nur im Gemisch und nicht in größeren Mengen an Tiere in Außenhaltung verfüttern. Diese könnten nämlich dann die phototoxischen nebenwirkungen des Fagopyrins zu spüren bekommen.

Die eckigen Buchweizensamen gehören zu den mehlhaltigen Saaten und werden von den meisten Mäusen gern angenommen.
In reinen Kleinsaatenmischungen ist das etwas größere Korn eine willkommene Ergänzung. Der kritische Stoff Fagopyrin ist nur in den Samenschalen enthalten und die werden von den Nagern nicht mitgefressen.

Die Wurzel können Sie analog zum Kraut mit verfüttern.

Buchweizen ist kein typisches Keimfutter, eignet sich jedoch durchaus als bestandteil von Keimmischungen und wird auch recht gern gefressen.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die Buchweizensaat enthält viele B-Vitamine und Vitamin E. Hinzu kommen etwa 2% Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Selen, Zink und Phosphor enthält. Ebenfalls enthalten sind wichtige Aminosäuren, die Buchweizen zu einem wertvollen Proteinlieferanten machen. Dazu zählen:

  • Arginin
  • Isoleucin
  • Leucin
  •  Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Threonin
  • Tryptophan

Zudem ist Buchweizen auch glutenfrei.

Inhaltsstoffe des Krautes
  • 0,4 – 0,6 mg/g Fagopyrin (v.a. in jungen Blüten)
  • Flavonoide (v.a. Rutin; aber auch Hyperosid, Quercitrin; Flavonole, Anthocyanine, C-Glycosyl-Flavone)
  • Caffeeoylchinasäureester
  • Hydroxybenzoesäurederivate (Gallussäure, etc.)
  • Salicylsäure
  • Fagopyrin
Inhaltsstoffe der Saat
  • Stärke (25% Amylose, 75% Amylopektin)
  • 18% Protein (biologische Wertigkeit beim Menschen über 90)
  • Polyphenole (Flavonoide wie Rutin, Aromadendrin-3-O-galactosid,Taxifolin-3-O-xylosid, Catechin-7-O-Glukosid)
  • aromatische Verbindungen (Salicylaldehyd, Decana, Hexanal, …)
  • Inositol-Derivate
  • Fagopyrine
  • Gerbstoffe (1,5% Tannine)

Pro 100g geschälte Saat:

Medizinische Wirkung

Buchweizen wurde 1999 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Das verdankt er vor allem den Rutosiden (-> Rutin), die sich günstig auf die Gefäße auswirken. Die kräftigen diese und verbessern die Mikrozirkulation. Die Stoffgruppe hemmt verschiedene Enzyme, die Bindegewebe um- und abbauen. Dadurch unterstützen sie die Dichtigkeit und Haltbarkeit der Gefäßwände.

Die enthaltenen Flavonoide sind außerdem sehr gute Antioxidantien und wirken als Entzündungshemmer. In Versuchen an Tieren war eine antiinflammatorische Wirkung im Darm, aber auch in Leber, Milz und Blut nachweisbar. Weitere Tierversuche zeigten eine blutdrucksenkende Wirkung, wobei alkoholische Extrakte aus der Samenschale die größte Wirkung zeigten.

Versuche an diabetischen Ratten ergaben, dass sich mit Buchweizen der Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen lässt. Taiwanesische Studien bescheinigten der Buchweizensaat Potenzial bei der Ernährung von Diabetikern. Auch bei Farbmäusen ließ sich der blutzuckersenkende Effekt dort nachweisen. Zudem zeigten die Studien, dass die Insulinresistenz der Zellen sinkt. Buchweizen reduzierte darüber hinaus den den Diabetes begleitenden oxidativen Stress und verbesserte den Fettstoffwechsel diabetischer Mäuse (weniger Cholesterin und Fette im Blut, weniger oxidierte Fette, vermehrte Ausscheidung von Cholesterin).

Wirkungen
  • antiödematös
  • blutdrucksenkend
  • entzündungshemmend
  • kapillarabdichtend
  • vorbeugend gegen Ödeme
  • venentonisierend
Einsatzgebiete
  • venöse Stauungen
  • Arteriosklerose-Prophylaxe
  • Durchblutungsstörungen
  • Kapillarschwäche mit Blutungen ins Gewebe
  • Lymphödem, Ödeme, Schwellungen
  • Magen-/Darmentzündung
  • Organschutz: Leber und Nerven
  • Diabetes und Vorbeugung seiner Folgeerkrankungen
In welcher Form?
  • Kraut
  • Extrakt
  • Tee (aus dem Kraut)

Kontraindikationen und Giftwirkung

Buchweizen enthält verschiedene Substanzen, die grundsätzlich giftig sind, darunter Rutin, Cyanidin, Leucicyanidin, Chlorogensäure und Fagopyrin. Jedoch ist nur das Fagopyrin in Mengen enthalten, die auch Neben- bzw. Giftwirkung zeigen. Es verursacht die sogenannte Buchweizenkrankheit. In größeren Mengen aufgenommen, wirkt es nämlich phototoxisch. Die Folge sind Hautausschläge und Juckreiz besonders an Augenlidern, Ohren, Maul und Vulva. Es kann aber auch zu Verdauungsstörungen führen.

Die Buchweizensaat enthält außerdem verdauungshemmende Stoffe, darunter Trypsin- und Protease-Inhibitoren.

Quellen:

Wikipedia
FDDB
Nymphensittich-Wegweiser
Phytodoc – Heilpflanze & Nebenwirkungen

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 19
Frohne, Dietrich: Heilpflanzenlexikon, 8. Aufl, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft bmH, Stuttgart 2006; S. 222


Letztes Update: 09.09.2023