Pastinake

Pastinake - Pastinaca sativa

Pastinake - Fressbarkeit der Bestandteile und Sammelzeit

Die Wildform der Pastinake gedeiht in Mitteleuropa. Sie können diese Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) also durchaus auch auf Wiesen, in Unkrautfluren, an Trockenhängen oder Feldrainen bis in eine Höhe von 1350 Metern finden.
Hier wächst die zweijährige, krautige Pflanze zu einer Höhe von 30 bis 120, selten sogar bis 300cm, wobei die großen Höhen dem Blütentrieb geschuldet sind, der im 2. Vegetationsjahr aus der Blattrosette nach oben wächst. Unterirdisch formt die Pfahlwurzel eine Rübe, ähnlich der Möhre, die jedoch weiß bis hellgelblich ist. Bei der Wildform fällt die Speicherwurzel allerdings schmaler und holziger aus als bei der Kulturform. Zu erkennen ist die Pastinake allerdings zumindest auf den ersten Blick eher an ihren gefiederten Blättern, die in der Form etwas an Petersilie, Kerbel oder Koriander erinnern, aber wesentlich dicker sind.

Kultivierte Pastinaken können Sie vor allem im Winter als Saisongemüse im Supermarkt kaufen. Wenn Sie mögen, können Sie das recht pflegeleichte Wurzelgemüse aber auch selbst anbauen. Wählen Sie ein sonniges bis halbschattiges Beet, das einen lockeren, eher sauren, im Idealfall sandigen, humusreichen und tiefgründigen Boden aufweist. Hier gedeihen Pastinaken am besten. Die Pflanzen wachsen langsam, sind aber frostfest. Sie können – und sollten – sie also schon ab Februar bis in den Mai hinein draußen aussäen. Geben Sie die Saat etwa 2cm tief in die Erde – und warten Sie. Im Gegensatz etwa zu den flotten Radieschen brauchen Pastinaken zum Keimen etwa 2 – 3 Wochen. Ernten können Sie in der Regel je nach Standort und Sorte nach 160 bis 210 Tagen. Ernten können Sie die Pastinaken direkt vor dem Verfüttern, solange der Boden nicht gefroren ist. Wenn Sie keine passende Lagermöglichkeit haben, können Sie die Wurzeln also auch bis zur Ernte im Boden belassen.

Das Kraut ist im Gemisch problemlos fressbar.

Die Doldenblüte der Pastinake können Sie mit verfüttern.

Die Saat der Pastinake gehört zu den ölhaltigen Samen. Sie können den Kleinsaatenmix Ihrer Tiere damit durchaus bereichern.

Die kräftige, helle Wurzel der Pastinake können Sie an alle Mausartigen und frisch fressenden Exoten verfüttern. Besonders beliebt ist sie bei Wühlmäusen und anderen Wühlern.

Als Keimfutter ist die Pastinake als Dunkelkeimer eher ungeeignet.

Fütterungsempfehlungen

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Als Wurzelgemüse ist die Pastinake deutlich faserreicher als die Karotte und weist auch einen deutlich höheren Gehalt an Proteinen und Kohlenhydraten auf. Dieser Kohlenhydratanteil besteht unter anderem aus Inulin und anderen Fructanen, die eine positive, präbiotische Wirkung entfalten können. Sie sind einer gesunden Darmflora also förderlich. Weiters ist die Wurzel reich an Kalium und Vitamin C.
In der ganzen Pflanze enthält außerdem Furanocumarine wie Bergapten, Xanthotoxin und Imperatorin, die zu problematischen Nebenwirkungen führen können, wenn die Pflanze in großem Umfang verfüttert wird. Dasselbe gilt für das ebenfalls in Blättern, Saat und Wurzel enthaltene Calciumoxalat.

Potenziell problematische Inhaltsstoffe
  • Bergapten
  • Imperatorin
  • Xanthotoxin
  • Calciumoxalate
Pro 100g Wurzel:

Medizinische Wirkung

Medizinisch ist die Pastinake für Mäuse nicht von Bedeutung. Ihr Fructangehalt kann aber zu einer gesunden Verdauung beitragen.

Kontraindikationen und Giftwirkung

Pastinaken sind zwar nicht im klassischen Sinne giftig. Ihre problematischen Stoffe können jedoch zu phototoxischen Reaktionen führen sowie Nierenschäden verursachen oder verstärken und Reizungen des Magen-Darm-Traktes auslösen. Diese unerwünschten Wirkungen sind bei Nagern aber in üblichen Fütterungsmengen nicht zu erwarten. Ich selbst habe auch noch keine problematischen Reaktionen auf die Pflanze bei irgendeinem meiner Tiere gehabt. Der Vorsicht halber würde ich Pastinake aber immer im Gemisch anbieten.

Quellen:

Wikipedia
naehrwertrechner.de
meine-ernte.de

Busch, Marlies: Pflanzen für Heimtiere – gut oder giftig?, Ulmer, Stuttgart 2014; S. 86

Letztes Update: 08.09.2021