Um ein Gehege oder auch Inventar pflegeleichter zu machen und zu verhindern, dass Urin ins Holz eindringt, empfiehlt es sich, das Holz zu behandeln. Viele möchten deshalb das Mäusegehege lackieren. So mancher Halter sucht auch nach Alternativen. Doch längst nicht jede Oberflächenbehandlung eignet sich für ein Tiergehege oder dessen Inventar, da einige Produkte gesundheitsschädlich oder gar giftig sind. Daher hier eine kleine Hilfe im Dschungel zwischen Chemie und Baumarkt.
Bienenwachs
Bienenwachs ist ein Naturprodukt und frei schon schädlichen Stoffen. Es ist also auch nicht bedenklich, wenn Ihre Mäuse gewachste Oberflächen anknabbern.
Es imprägniert das rohe Holz, ist aber nur bedingt wasser- und urinfest. Das ungiftige Wachs eignet sich daher nur zur Oberflächenbehandlung von Gehegen für Mäusearten, die nur sehr wenig Urin absetzen, wie etwa Fettschwanz-Rennmäuse, sowie zur natürlichen Behandlung von Inventar.
Lack für Ihren Mäusekäfig - Der "Sabberlack"
Um eine wasserfeste, abwischbare Oberfläche zu bekommen, können Sie das Gehege innen lackieren. Geeignete Lacke sind wasserlöslich und erfüllen die DIN EN 71-3. Diese ist irgendwo auf der Büchse vermerkt. Fehlt sie, erfüllt der Lack die Norm nicht. Außerdem tragen diese Lacke meist den Vermerk: „Für Kinderspielzeug geeignet“ oder “speichelecht” bzw. “speichelfest”. Diese Lacke werden oft umgangssprachlich auch als „Sabberlack“ bezeichnet.
Richtig aufgetragen ist das Holz versiegelt. Allerdings eignet sich Lackieren nicht für Naturgehege, die feuchte Erde als Bodengrund haben. Hier weicht der Lack eher früher als später durch. Für Arten, die viel Urin absetzen, ist der Lack jedoch geeignet.
Tragen Sie den Lack je nach benötigter Feuchtigkeits- und Urinresistenz in drei bis fünf Schichten auf. Wichtig: Das Holz raut nach der ersten Lackschicht noch einmal auf. Schleifen Sie sie deshalb vor der zweiten Lackschicht noch einmal mit feinem Schleifpapier (ca. 180er Körnung) an.
Sabberlack eignet sich sowohl zur Behandlung von Gehegen, als auch zum Versiegeln von Häuschendächern, Laufradflächen und ähnlichem.
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Epoxidharz - Auch für feuchte Naturterrarien
Epoxidharze sind duroplastische Kunststoffe, die im ausgehärteten Zustand eine hohe Festigkeit und chemische Beständigkeit aufweist. Ist das Harz erst einmal ausgehärtet, ist es ungiftig, jedoch dampft es bei der Verarbeitung aus, sodass Sie bei der Verarbeitung eine Schutzmaske tragen sollten. Außerdem können Sie beim Verarbeiten nicht wie bei Lacken pausieren. Jedes Produkt gibt Ihnen in der Anleitung nicht nur das richtige Mischungsverhältnis dieser aus zwei Komponenten bestehenden Beschichtung an. Es nennt Ihnen auch einen Zeitraum, in dem das angerührte Harz verarbeitet sein sollte. Ist es nämlich einmal ausgehärtet, können Sie es nie wieder verflüssigen.
Seine große Stärke: Epoxidharz wird nicht nur sehr hart, sondern auch so wasserfest, dass Sie es problemlos zum Versiegeln von Gehegen für Feuchtbiotope verwenden können. Reptilien- und Amphibienhalter nehmen es ebenfalls für Feuchtterrarien.
Für die Versiegelung von Oberflächen in Nagergehegen haben sich die Systeme E45T und E45TM (für Aquarien und Feuchtterrarien) als unbedenklich erwiesen.
Aufgrund seiner Eigenschaften und dem aufwändigeren Verfahren zur Anwendung empfiehlt sich Epoxidharz nur für Gehege, nicht für Inventar.
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Ungeeignete Beschichtungen
Es gibt eine schier endlose Auswahl an Lacken in zahllosen Farben und für die unterschiedlichsten Zwecke. Und vielleicht finden Sie genau die Farbe für Ihr Bastelprojekt nicht mit der entsprechenden DIN-Zertifizierung. Dann sollten Sie auf diese Farbe ganz verzichten. Nicht entsprechend zertifizierte Lacke und Lasuren können giftige und krebserregende Substanzen enthalten, die beim Annagen durch den Speichel gelöst werden und in den Organismus gelangen können.
Dasselbe gilt auch für Epoxidharze, die nicht explizit für die Nutzung zum Terrarien- und Aquarienbau ausgeschrieben sind.
Mancher Halter beklebt auch sein Gehege innen mit Folien, Linoleum oder PVC-Bodenbelägen. Die sind zwar wasserdicht und leicht zu verarbeiten. Können aber Schadstoffe ausdünsten und werden recht flott löchrig genagt. Daher sind sie für die Oberflächenversiegelung völlig ungeeignet.
Ungeignete Beschichtungen im Überblick
- Lacke und Lasuren ohne DIN EN 71-3
- nicht für Terrarien und/oder Aquarien ausgeschriebene Epoxidharze
- Klebefolien
- Linoleum
- PVC-Bodenbelag
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Bildquelle:
Bienenwachs: Pixabay – Ephraimstochter
Letztes Update: 01.02.2020