“Oh Gott, meine Maus hat Milben!” Wahlweise können Sie in diesen Satz jeden anderen Parasiten einsetzen. Die lästigen Untermieter versetzen viele Mäusehalter in Panik und so manche Seite im Internet macht das nicht besser.
Was sind Parasiten?
Im Gegensatz zu Symbionten leben zwar auch Parasiten mit einem Wirt zusammen. Hier profitiert aber nur der Parasit. Der Wirtsorganismus hat im besten Fall keine Probleme mit dessen Anwesenheit. Im schlimmsten Fall versterben die Wirte durch ihre Parasiten.
Jedes Reich der Lebenwesen hat seine Parasiten. Die gibt es also nicht nur unter den Tieren. Auch Pflanzen, Pilze und auch Bakterien können Parasiten sein. Viren sind grundsätzlich parasitäre Organismen. Für Mäuse sind Tiere, Pilze und einzellige Parasiten – die sogenannten Protozoen – von besoderer Bedeutung.
Unterschieden werden Parasiten nach zahlreichen Gesichtspunkten:
- Größe -> Mikroparasiten und Makroparasiten
- Lokalisierung -> Ektoparasiten und Endoparasiten
- Ausprägung des Parasitismus -> faktulative und obligate Parasiten
- Wirtsnähe und -treue -> stationäre und temporäre Parasiten
- Wirtsspezifität -> wirtsspezifische Parasiten und nicht wirtsspezifische Parasiten
Mäuse und Parasiten
Parasiten treten weit häufiger auf und sind oft harmloser, als wir denken. Parasitäre Milben beispielsweise trägt unsichtbar fast jede Maus mit sich herum. Bei gesunden Tieren hält das Immunsystem die Parasiten in Schach, sodass sie sich nicht stark genug vermehren können, um Symptome zu verursachen. Ähnliches gilt für einige Würmer.
Werden bei Ihren Nagern bei einer prophylaktischen Untersuchung symptomfreier Tiere Parasiten festgestellt, hängt das nachfolgende Prozedere sowohl von der genauen Art des Parasiten ab, als auch von Ihren persönlichen Wünschen. Parasiten, die potenziell die Umgebung verseuchen oder schnell ernsthafte bis lebensgefährliche Symptome (z.B. Durchfall) verursachen können, sollten Sie auf jeden Fall behandeln. Bei anderen Parasiten wie etwa Pelzmilben oder einigen Würmern sollten Sie mit Ihrem Tierarzt Rücksprache halten, ob eine Behandlung mit umfassender Quarantäne notwendig oder sinnvoll ist, solange Ihre Schützlinge keine Sympome entwickeln. Vor allem bei sehr scheuen Exoten kann es sinnvoller sein, den Befall (vorerst) unbehandelt zu lassen.
Parasiten bitte genau bestimmen
Wer Parasiten bei seinen Nagern vermutet, fragt heute gern das Internet. Schnell bekommt der Halter dann Tipps für “Milben” oder “Würmer”. Das Problem: Es gibt sehr viele verschiedene Arten dieser Parasiten und sowohl ihre Symptomatik, als auch ihre Behandlung kann sich erheblich unterscheiden. Daher sollten Sie beim Tierarzt ebenfalls genau nachfragen, welche Milben- oder Wurmart er festgestellt hat. Nur so können Sie im Zweifel eine sinnvolle Zweitmeinung zur Behandlung einholen.
Einige dieser Parasiten stellen wir Ihnen hier mit Vorschlägen zur Behandlung und Quarantäne vor:
Ektoparasiten | Endoparasiten |